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Die Feinde des Geisterjaegers

Die Feinde des Geisterjaegers

Titel: Die Feinde des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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den Kopf setze, dann hat mich noch nie etwas davon abhalten können. Wieso sollte sich das geändert haben?«
    »Guter Mann«, rief Arkwright aufgeregt.
    »Ja, ich werde es für dich tun, William«, fuhr der Eremit fort, »aber das wird dich etwas kosten.«
    »Kosten? Was wird es kosten?«, staunte Arkwright. »Du brauchst doch nicht viel, alter Mann. Du hast dir dieses Leben gewählt, also was kannst du schon von mir wollen?«
    »Ich will nichts für mich selbst«, erwiderte der Eremit, dessen Stimme mit jedem Wort kräftiger wurde. »Aber andere brauchen Hilfe. Unten im Dorf leben hungrige Menschen in Angst. Befreie sie davon, dann bekommst du, was du willst …«
    Arkwright spuckte ins Feuer und ich sah, wie er den Kiefer anspannte. »Du meinst den Haufen auf der Saltcombe-Farm? Dieser Werber? Und ich soll mich um sie kümmern?«
    »Es sind gesetzlose Zeiten, William. Wenn die Dinge aus den Fugen geraten, muss sie jemand wieder geraderücken. Manchmal muss ein Hufschmied eine Tür reparieren oder ein Zimmermann ein Pferd beschlagen. Wer ist sonst noch hier, William? Wer außer dir?«
    »Wie viele sind es?«, wollte Arkwright schließlich wissen. »Und was weißt du über sie?«
    »Es sind insgesamt fünf. Ein Sergeant, ein Korporal und drei Soldaten. Sie nehmen sich von den Dörflern, was sie wollen.«
    »In Chipenden hat eine Werberbande Leute geholt«, sagte ich stirnrunzelnd. »Sie haben mich auch gefangen, und ich kann von Glück sagen, dass ich entkommen bin. Es sind auch fünf, und es klingt, als seien es dieselben. Ich will sie nicht wiedertreffen. Einer von ihnen ist erst ein Junge, nicht viel älter als ich, aber der Sergeant ist ein wirklich übler Kerl. Sie sind mit Keulen und Messern bewaffnet. Ich glaube nicht, dass Sie allein mit ihnen fertigwerden, Mr Arkwright.«
    Arkwright starrte mich an und nickte. »Keine guten Aussichten«, beschwerte er sich und wandte sich wieder an den Einsiedler. »Wir sind nur dreieinhalb, ich, zwei Hunde und ein Junge, der noch feucht hinter den Ohren ist. Ich habe mein eigenes Geschäft. Ich bin doch nicht der Konstabler.«
    »Du warst auch mal Soldat, William. Und jeder hier weiß, dass du dich gerne mal prügelst, besonders, wenn du zur Flasche gegriffen hast. Ich bin sicher, es wird dir Spaß machen.«
    Arkwright stand auf und sah wütend auf den Einsiedler herab. »Du solltest aufpassen, dass ich mich nicht mit dir prügle, alter Mann. Vor Einbruch der Dunkelheit bin ich zurück. Fang in der Zwischenzeit schon mal an, ich habe schon genug Zeit verschwendet. Hast du eine Karte vom Seenland?«
    Judd Atkins schüttelte den Kopf, woraufhin Arkwright eine zusammengefaltete Karte aus seiner Tasche hervorkramte und sie vor den alten Mann legte.
    »Versuche es damit«, knurrte er. »Dort wird ihr Versteck sein, da bin ich mir ganz sicher. Irgendwo in der Nähe eines der südlichen Seen.«
    Damit verließ er die Höhle und marschierte in raschem Tempo nach Osten.





Eine Weile sah ich unglücklich zu und fragte mich, ob das die beste Vorbereitung auf ein Treffen mit gefährlichen Schlägern war, aber der Einsiedler hatte in einem Punkt recht: Arkwright war viel aggressiver, wenn er getrunken hatte. Er musste meinen Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn er runzelte die Stirn und bedeutete mir ärgerlich, mich zu setzen.
    »Mach es dir bequem, Ward. Und sieh nicht so jämmerlich drein!«, höhnte er.
    Ich spürte, wie sich seine Laune verschlechterte, und gehorchte augenblicklich. Die Sonne senkte sich zum Horizont, und ich fragte mich, ob er bis nach Einbruch der Dunkelheit warten wollte, bevor er sich mit der Werberbande befasste. Es schien mir am Vernünftigsten. Entweder dann oder im Morgengrauen, wenn sie noch verschlafen waren. Aber Arkwright war ein ungeduldiger Mensch, der, wahrscheinlich mit Absicht, die Dinge oftmals auf die harte Weise anpackte.
    Ich sollte recht behalten. Sobald er den Wein ausgetrunken hatte, gingen wir weiter. Nach zehn Minuten holte ich zu ihm auf. Ich war neugierig und wollte wissen, ob er einen Plan hatte.
    »Mr Arkwright …«, begann ich vorsichtig.
    »Halt den Mund!«, fuhr er mich an. »Du sprichst nur, wenn du gefragt wirst!«
    Ich ließ mich wieder zurückfallen. Ich war wütend und ein wenig verletzt. Ich hatte das Gefühl gehabt, als wären wir ein wenig besser miteinander ausgekommen, aber offensichtlich hatte sich nichts geändert. Der Spook befahl mir auch gelegentlich zu schweigen, und meinte, dass später noch Zeit für Fragen

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