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Die Feinde des Geisterjaegers

Die Feinde des Geisterjaegers

Titel: Die Feinde des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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sein, mussten der Spook und Alice fast sofort über die Berge aufgebrochen und wie ich die Nacht durch gelaufen sein. Der Gedanke erleichterte mich. Doch warum war er nicht bis zu Mühle weitergegangen? Er hätte mit dem Kahn fahren können – obwohl dieser auf der falschen Seite des Kanals lag, als wäre er aus dem Norden gekommen und nicht aus Caster. Doch dann erkannte ich, dass der Fährmann mit Hilfe der Brücke, über die ich gerade gekommen war, die Pferde auf die andere Seite des Kanals gebracht haben musste, damit er sich wieder auf den Weg nach Süden machen konnte. Ich riss den Umschlag auf und begann zu lesen.
    Bitte Mr Arkwright, dich für ein paar Tage von deinen Pflichten zu entbinden, Mr Gilbert bringt dich sicher nach Caster, wo ich auf dich warten werde. Es ist sehr dringend. Mitten in der Stadt, in der Nähe des Kanals habe ich etwas gefunden, was uns bei unserem Kampf gegen die Dunkelheit sehr helfen kann. Es betrifft dich direkt.
    Dein Meister,
    John Gregory
    Der Spook schien noch nichts von Bills Tod zu wissen. Entweder hatte Alice es ihm aus irgendeinem Grund nicht gesagt oder er tat so, als wisse er es nicht. Da er nicht gleich zur Mühle gekommen war, um sich mit Morwena zu befassen, nahm ich an, dass der Fund in Caster etwas ganz Besonders sein musste.
    »Komm an Bord«, riet mir Mr Gilbert, »aber zuerst muss ich dir jemanden vorstellen. Mein Sohn muss zu Hause längst überfällige Arbeiten erledigen, aber meine Tochter ist mitgekommen. Komm her, Tochter, begrüße Tom!«, rief er.
    Das Mädchen sah von den Pferden auf, hob ohne sich auch nur umzudrehen den Arm, um mir zuzuwinken, machte aber keine Anstalten, dem Befehl ihres Vaters Folge zu leisten.
    »Ein sehr schüchternes Mädchen«, bemerkte Mr Gilbert. »Aber machen wir uns doch auf den Weg. Bestimmt findet sie später noch den Mut, mit dir zu sprechen.«
    Ich zögerte. Es wäre wahrscheinlich kein Problem, Kralle in der Mühle zu lassen, sie konnte gut für sich selbst sorgen. Und meine Tasche hätte ich wohl zurückgelassen, nicht aber das Wichtigste darin – meine Silberkette. Wer konnte wissen, was uns in Caster erwartete? Es war eine mächtige Waffe gegen die Dunkelheit – besonders gegen Hexen – und ich wollte nicht ohne sie gehen.
    »Ich muss nur noch etwas aus der Mühle holen«, sagte ich Mr Gilbert.
    Stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf. »Für so etwas haben wir eigentlich keine Zeit. Dein Meister wartet und wir müssen vor Einbruch der Dunkelheit in Caster sein.«
    »Fahren Sie doch schon los«, schlug ich ihm vor. »Ich beeile mich und hole Sie ein.«
    Ich sah wohl, dass ihm der Gedanke nicht gefiel, aber es war ein vernünftiger Vorschlag. Mit dem schweren Kahn im Schlepp würden die Pferde nur langsam laufen, also würde ich sie schnell einholen und den Rest des Weges mitfahren.
    Ich lächelte ihm höflich zu und rannte dann los. Gleich darauf hatte ich die Brücke überquert und hastete am Bach entlang zum Haus.
    Als ich in die Küche kam, bekam ich den Schock meines Lebens, denn neben dem Herd auf einem Stuhl saß Alice. Kralle lag zu ihren Füßen und hatte die Schnauze auf ihre spitzen Schuhe gelegt.
    Sie lächelte mich an und tätschelte Kralle den Kopf. »Sie bekommt Junge«, sagte sie, »zwei Stück, schätze ich.«
    Ich lächelte ebenfalls, erfreut und erleichtert, sie zu sehen.
    »Wenn das stimmt, dann ist ihr Vater schon tot«, erwiderte ich, und mein Lächeln verschwand. »Morwena hat ihn und seinen Herrn getötet. Es war schrecklich, wirklich schrecklich. Du weißt gar nicht, wie froh ich bin, dich zu sehen. Aber warum bist du nicht in Caster beim Spook?«
    »Caster? Davon weiß ich gar nichts. Der alte Gregory ist vor über einer Woche nach Pendle losmarschiert. Er wollte zum Malkin-Turm, hat er gesagt. Er wollte in den Truhen deiner Mutter nachsehen, ob er darin irgendwelche Informationen über den Teufel finden könnte. Als ich im Spiegel mit dir gesprochen habe, war er noch nicht zurück, deshalb habe ich ihm einen Zettel hinterlassen und bin allein gekommen. Ich wusste, dass du dringend Hilfe brauchst.«
    Verwundert reichte ich Alice den Brief des Spooks. Sie las ihn schnell, nickte und sah auf. »Das klingt in Ordnung«, meinte sie. »Wahrscheinlich hat der alte Gregory etwas Wichtiges gefunden und ist gleich von Pendle nach Caster gereist. Er weiß noch gar nicht, was mit Arkwright passiert ist, nicht wahr? Er hat dir nur eine Nachricht zur Mühle geschickt und nach dir gefragt.«
    »Beinahe

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