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Die Feinde des Geisterjaegers

Die Feinde des Geisterjaegers

Titel: Die Feinde des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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Griechenland jetzt leiden?
    Alice musste meine Befürchtungen gespürt haben und rückte näher zu mir, um mich zu trösten. Doch der Spook hatte für derartige Gefühlsbezeugungen keine Zeit.
    »Wir haben genug geredet und gerastet«, erklärte er. »Es ist Zeit, zu handeln. Wir brechen sofort nach Cartmel auf. Wenn die Tide günstig ist, kommen wir vor Einbruch der Nacht sicher über die Bucht.«
    Eine Stunde später waren wir unterwegs. Ich war wirklich hungrig, musste mich aber mit einem Happen krümeligen Landkäses begnügen, um mich bei Kräften zu halten. Mein Meister bot auch Alice welchen an, doch sie lehnte ab.
    Auf Geheiß des Spooks ließ ich meine Tasche in der Mühle, band mir jedoch die Silberkette wieder unter dem Umhang um die Taille.
    Als wir den Garten verließen, kam Kralle hinter uns her gesprungen. Der Spook sah sie zweifelnd an.
    »Soll ich sie zurückschicken?«, fragte ich.
    »Nein, lass sie ruhig mitkommen«, entgegnete er zu meiner Überraschung. »Ich würde lieber ohne ein Tier auskommen, aber sie ist ein Jagdhund, der gut einer Spur folgen kann. Sie könnte sich als nützlich erweisen, ihren Herrn zu finden.«
    So machten wir uns zu dritt und mit Kralle auf den Weg, um Bill Arkwright zu finden. Unsere Chancen standen schlecht. Wir mussten uns gegen Morwena und die anderen Wasserhexen wehren, ganz zu schweigen von der Macht des Teufels. Fußfesseln oder nicht, es gab keinen Grund anzunehmen, dass er uns nicht irgendwie angreifen würde, um es seinen Dienern zu erleichtern, uns zu vernichten.
    Aber am meisten sorgte ich mich um meine Mutter und um Alice. Hatte Mama den Teufel gehobbelt, um mich zu schützen? Und wurde Alice langsam aber sicher in die Dunkelheit gezogen? Ich wusste, dass sie es nur gut meinte und alles mit den besten Absichten tat – doch machte sie die Dinge in Wirklichkeit nicht nur noch schlimmer? Der Spook hatte immer befürchtet, dass sie eines Tages zur Dunkelheit zurückkehren würde. Wenn das geschah, wollte ich nicht, dass sie mich mit sich zog.





nen war alles still. Judd Atkins saß im Schneidersitz vor dem Feuer, hatte die Augen geschlossen und schien kaum zu atmen. Mein Meister schlich fast auf Zehenspitzen weiter, bis er dem Eremiten am Feuer gegenüberstand.
    »Es tut mir leid, Sie belästigen zu müssen, Mr Atkins«, sagte er höflich, »aber Sie kennen Bill Arkwright, der Sie neulich besucht hat. Nun, ich bin John Gregory, und er war einst mein Lehrling. Bill wird vermisst, und ich möchte Sie bitten, uns zu helfen, ihn zu finden. Er wurde von einer Wasserhexe überwältigt, aber es kann trotzdem sein, dass er noch am Leben ist.«
    Eine Weile schien der Eremit die Anwesenheit des Spooks zu ignorieren und antwortete nicht. Schlief er oder war er in einer Art Trance?
    Mein Meister zog eine Silbermünze aus der Hosentasche und hielt sie ihm hin. »Ich würde Sie natürlich bezahlen. Wird das genügen?«
    Der Eremit öffnete die Augen. Sie waren hellwach und huschten vom Spook zu Alice und zu mir, bevor er meinen Meister ruhig wieder ansah.
    »Stecken Sie Ihr Geld weg, John Gregory«, verlangte er. »Für so etwas habe ich keine Verwendung. Wenn Sie das nächste Mal die Bucht überqueren, dann geben Sie es dem Führer. Sagen Sie ihm, es sei für die Verlorenen. Dieses Geld hilft den Familien derer, die beim Versuch, den Sand zu überqueren, umgekommen sind.«
    »Das werde ich tun«, versprach der Spook. »Dann helfen Sie uns also?«
    »Ich werde mich bemühen. Aus dieser Entfernung ist es unmöglich, zu sagen, ob er noch lebt oder nicht, aber wenn es noch etwas von ihm zu finden gibt, dann finde ich es. Haben Sie eine Karte? Und etwas, was ihm gehört hat?«
    Mein Meister griff in die Tasche, zog eine Karte heraus und faltete sie vorsichtig auseinander, um sie neben dem Feuer am Boden auszubreiten. Sie war viel älter und zerfledderter als Bill Arkwrights Karte, aber sie umfasste ungefähr dasselbe Gebiet.
    Der Eremit fing meinen Blick auf und lächelte. »Nun, Thomas, tot oder lebendig, ein Mann ist viel leichter aufzufinden als eine Hexe.«
    Der Spook holte aus seiner Hosentasche einen schmalen Goldring. »Dieser Ring gehörte Bills Mutter«, erklärte er. »Es war ihr Ehering, und bevor sie starb, nahm sie ihn ab und hinterließ ihn Bill mit einem Brief, in dem sie ihm sagte, wie sehr sie ihn liebte. Er gehört zu seinen wertvollsten Besitztümern, aber er trägt ihn nur zwei Mal im Jahr: am Jahrestag ihres Todes und am Tag ihrer Geburt.«
    Ich erkannte

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