Die Feriendetektive
ihm gehen?« fragte er seinen Vater.
Der sah ihn mißtrauisch an. »Hat er euch auch wirklich eingeladen, der Kna... der Fischer?«
»Ehrenwort!« bestätigte Tina.
»Großzügig, großzügig«, brummte der Bauer. »Wahrscheinlich will er selbst mal raus!«
»Laß sie doch«, sagte Frau Widermoser. »Sie gehen ja nicht allein! Und unhöflich gegen den Förster wäre es auch.«
»Erlaubst du es?« fragte Karl bittend.
»Na gut, von mir aus.«
»Wir sind heute abend vom Knasterbart zu einem Eis eingeladen!« rief Karl Heinrich entgegen.
»Na prima«, sagte Heinrich, gelassen wie immer. »Gehen wir jetzt auf den Felsen?«
»Sicher«, sagte Karl. Dort würden sie gemeinsam den Schlachtplan machen.
Eddi wird der Flipperkönig
Der Flipperautomat im Nebenzimmer des Gasthofs ratterte und bimmelte, daß die Stammgäste erstaunt die Köpfe hoben.
»Heute schlag’ ich dich!« hörte man Eddi schreien. Eben hatte er ein Freispiel gewonnen. Die silberne Kugel flitzte nur so zwischen den Lämpchen hin und her. Jedesmal, wenn sie entwischen wollte, schoß Eddi sie wohlgezielt wieder ganz hinauf, dorthin, wo es am meisten Punkte brachte. Die Zahl auf der Anzeige stieg und stieg.
»Wart’s nur ab«, knurrte Fred. Sonst war er immer der Bessere. Aber heute war Eddi echt gut.
Der dicke Wirt kam herein und sah zu. Er stemmte die Arme in die Hüften und sagte: »Wie die Profis!«
Eddi spielte. Er war in Hochform. Erst mit 84 000 Punkten entwischte ihm die letzte Kugel.
Dann kam Fred an die Reihe. Bedächtig zog er eine Mark aus der Uhrentasche seiner Jeans und steckte sie in den Automaten. Ein italienischer Gastarbeiter stand mit dem Bierglas in der Hand dabei und fragte: »Um die Wette?«
Eddi nickte vergnügt.
Der Italiener sah Fred ernst an und sagte: »Schwerr! Sehrr schwerr.«
Fred hörte erst gar nicht hin. Er wurde blaß, so sehr konzentrierte er sich. Jetzt schoß er die erste Kugel hinauf. Es lief gut! Er schaffte 14 000. Also konnte er Eddi vielleicht noch schlagen!
Der Italiener war kurz hinausgegangen, um sich noch ein Bier zu holen, und kam mit einem weiteren Zuschauer zurück. Diese beiden Flipperkönige mußte man aber auch gesehen haben! Fred erwischte die Kugel sogar noch, wenn sie unmittelbar vor dem Loch angeschlagen wurde und mit einer Geschwindigkeit darauf zuflitzte, daß das Auge sie kaum wahrnehmen konnte. Dann klackte es, und ehe man recht begriffen hatte, klingelte die Kugel schon wieder oben herum.
Fred atmete auf. Er mußte einfach gewinnen. Er gewann doch immer!
Jetzt stellte sich auch Herr Weißmann dazu. Fred spielte eben die vierte Kugel. Als der Wirt die Zahl 60 000 auf der Anzeige sah, kratzte er sich ungläubig am Kopf. Das hatte es in Waldeck noch nicht gegeben!
»Solche Flipperprofis hab’ ich nur in München gesehen«, murmelte er.
»Jungs sind sehrr gutt«, sagte der Italiener.
Fred spitzte die Ohren. Lob hörte er gerne. Die Kugel war gerade wieder ganz oben. Es bestand keine Gefahr mehr... Flipperprofi! dachte er erfreut. In diesem Augenblick sah er die Kugel auf das Loch zuflitzen. Er zuckte zusammen. Klack! Beide Flipper schlugen an. Zu früh! Die Kugel flitzte zwischen ihnen durch und verschwand.
Fred wurde zornrot, sagte aber kein Wort. Mit einem heftigen Ruck an dem Hebel holte er seine letzte Kugel herauf und schoß sie mit einem Handballenschlag auf den Federbolzen ins Spiel. Jetzt kam es darauf an...
Drei Minuten später verlor er die letzte Kugel. Mit 78 000 Punkten...
Fred war geschlagen. Eddi grinste schadenfroh. »Sehrr gutt!« sagte jetzt auch noch der Italiener und nickte anerkennend. »Habe eine Kollege an Werkstatt von Tankstelle. Auch sehrr gutt, aber nie mehr als 65 000!«
Fred ging hinaus und wollte ein Glas Bier holen. Er sah mit seinen vierzehn Jahren wirklich wie sechzehn aus und war auch schon in Diskotheken gewesen. Die Bedienung schaute zwar ein bißchen komisch, gab ihm dann aber doch ein Bier.
Er kam wieder zurück und sagte zu Eddi: »Ich fordere Revanche!«
»Na klar«, sagte Eddi. »Aber erst hole ich mir auch ein Bierchen. Sonst bist du im Nachteil, weil der Alkohol die Reaktion verlangsamt...«
Fred wäre beinahe geplatzt. Was der sich heute herausnahm!
»Hast du zwei Mark für die nächste Runde?« fragte Eddi. »Du weißt ja, sie geht auf dich.«
Fred gab seinem Bruder einen Zehnmarkschein. »Laß ihn wechseln!«
Eddi ging an den Tresen. Daneben standen ein paar großblättrige Topfpflanzen, und dazwischen war ein
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