Die Feriendetektive
schwieg verstockt.
Der Bauer wartete kurz und fuhr dann fort: »Ich hab’ mit dem Förster gesprochen. Es sollen Wilderer in der Gegend sein. Ich glaub’s nicht, aber trotzdem... Bei Nacht bleibst du mir zu Hause, und die beiden anderen erst recht. Ich hab’ schließlich die Verantwortung. Verstanden?«
Karl nickte.
»Versprochen?«
Karl zögerte und nickte schließlich.
»Gut, dann hol jetzt den Traktor, der Heuwender hängt schon dran, und fahr zu der Wiese am Ziegenbach. Nimm die beiden ruhig mit, aber fahr vorsichtig!«
»Mach ich.«
Tim war inzwischen mit seinen Übungsaufgaben fertig und fuhr mit. Gemächlich rumpelten sie vom Hof auf den Feldweg hinaus.
Als das Dorf außer Sicht war, rief Tim: »Los, gib Stoff, laß den Diesel mal rennen!«
Karl fuhr ein wenig schneller, aber nur so, daß ihnen ein angenehm kühler Fahrtwind um die heißen Köpfe wehte. Dabei erzählte er, was er seinem Vater hatte versprechen müssen.
Tim war enttäuscht. Wie sollten sie jetzt eine Spur verfolgen, ohne jemand von der nächtlichen Begegnung mit dem Auto zu erzählen?
Auf der breiten Wiese durfte, unter Karls Anleitung, jeder einmal auf und ab fahren, während die Drahtkreisel hinter ihnen das Heu wendeten. Das besserte die Stimmung mächtig auf. Tina bediente den Traktor noch geschickter als Karl.
»Mensch, stellt euch vor«, sagte Heinrich, »das wurde früher alles mit der Hand gemacht! Ist das jetzt praktisch...«
Eine gelegene Einladung
Den nächsten Samstag wollten sie im Wald verbringen. Am frühen Vormittag gingen Tina und Karl zum Forsthaus hinüber. Tina wollte Satan abholen.
Der Knasterbart stand mit dicken Lederhandschuhen im Garten und schnitt die abgeblühten Rosen aus. Er winkte ihnen mit der Gartenschere zu. Satan kam mit Freudengeheul ums Haus gelaufen und sprang an Tina hoch. Der Knasterbart zog einen Handschuh aus und gab ihnen die Hand. Schweißtröpfchen glänzten auf seiner Stirn.
»Eine Hitze ist das!« sagte er. »Wie wär’s, wenn ich euch zu einem Eis einladen würde? Ich selbst möchte gern ein kühles Helles trinken.«
»Toll, danke schön«, rief Tina, und Karl grinste vor Freude. Plötzlich durchzuckte ihn eine Idee: Der Biergarten! Mit dem Knasterbart durften sie vielleicht doch einmal abends von zu Hause weg!
Er handelte sofort: »Das ist ein prima Vorschlag, aber heute nachmittag, heute nachmittag, also da geht es nicht...«
»Na so was!« sagte der Förster. »Gibt es das auch, daß man keine Zeit zum Eisessen hat?«
»Aber wa...«, begann Tina.
Karl schaute sie an, als wollte er sie fressen, und redete schnell weiter: »Wir wollen heute nämlich einen langen Ausflug machen. Tim und Heinrich sind schon vorausgegangen...«
Tina sah ihn verblüfft an. Was sollte diese fadenscheinige Ausrede?
»Soso«, sagte der Förster enttäuscht.
»Aber das Eis möchten wir schon gern essen«, fügte Karl hastig hinzu. »Dürfen wir vielleicht heute abend kommen, wenn wir von unserem Ausflug zurück sind?«
Jetzt fiel bei Tina der Groschen. »Ja, das wäre ganz toll, wenn es Ihnen nichts ausmacht!«
Der Förster strich sich zufrieden den Bart. »Was soll mir das denn ausmachen? Freilich gehen wir heute abend, wenn es dein Vater erlaubt.«
»Wenn Sie uns mitnehmen, erlaubt er es bestimmt!« sagte Tina vergnügt.
Auch dem Knasterbart schien der Gedanke an ein abendliches Ausgehen mit ein paar Bierchen zu gefallen...
»Abgemacht!« sagte er. »Kommt hierher, wenn ihr zurück seid. Jetzt hole ich nur noch die Leine und die Hundepfeife, dann kann euch Satan auf eurem Ausflug begleiten!«
Sie zogen los. Vor dem Gartentor sagte Tina: »Hoffentlich spricht er nicht mit deinem Vater! Dann merkt er nämlich, daß du geschwindelt hast. Tim hockt zu Hause, und Heinrich kommt erst in einer Stunde!«
»Das ist doch eine einmalige Gelegenheit, abends in den Biergarten zu kommen!« sagte Karl.
»Ja, schon«, meinte Tina. »Aber das beste wäre, wir würden dem Knasterbart alles erzählen, was wir gesehen haben...«
»... und ich darf solange nicht an den Fischweiher, bis die Polizei die Sache aufgeklärt hat! So siehst du aus! Vielleicht erkennen wir bereits heute abend im Biergarten die Rücklichter des Autos, vor allem, wenn wir einen Platz an der Hecke vor den Parkplätzen kriegen.«
Auf dem Heimweg sahen sie schon von weitem den Bauern Widermoser im Hof arbeiten. Karl rückte gleich mit Knasterbarts Einladung heraus. »Erlaubst du, daß wir im Anschluß an unseren Ausflug zu
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