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Die Feriendetektive

Die Feriendetektive

Titel: Die Feriendetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Mihr
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Auch Tina schien die Bemerkung nicht zu passen.
    »Nun seid nicht gleich böse mit mir«, zwinkerte der Knasterbart. »Es wäre ja nichts dabei, denn ihr seid ganz vernünftige junge Leute und nächsten Sommer sowieso am Ball!«
    Daß der Knasterbart sie vernünftig nannte, obwohl sie Fred und Eddi diesen üblen Streich gespielt hatten, freute sie mächtig. Jetzt konnten sie ihm aber nicht mehr erzählen, daß sie nachts im Wald gewesen waren! Das würde nicht zu seiner guten Meinung von ihnen passen...
    Tina schaute Karl fest in die Augen. Ja, es stimmte schon. Vernünftig waren sie noch nicht! Karl zuckte die Schultern und grinste verlegen.
    Die Kellnerin kam, und der Knasterbart bestellte viermal Eis mit Sahne. Herr Weißmann hatte wohl mit der Tanzveranstaltung zu tun und kam deshalb nicht selbst in den Biergarten.
    »Seht mal«, rief Heinrich plötzlich. Er spähte durch die Hecke. »Da sind ja Fred und Eddi!«
    Die beiden Jungen hockten auf der Treppe vor dem Tanzsaal, jeder eine Bierflasche vor sich und eine Zigarette lässig im Mund.
    »Die kommen sich mächtig gut vor«, sagte Karl mit einem Anflug von Neid.
    »Sie scheinen ‘ne Menge Geld zu haben«, meinte Heinrich nur.
    »Das sind doch die beiden, die ihr hereingelegt habt?« fragte der Knasterbart interessiert. »Sie kamen mir reichlich großspurig vor. Kaum waren sie im Auto, gaben sie schon an. Die hatten sich schnell von ihrem Schreck erholt! Verhauen wollten sie euch, einen Denkzettel verpassen...«
    »Ich hab’s ja gleich gesagt«, unterbrach ihn Karl heftig. »Wir hätten sie vermöbeln sollen, als sie das erstemal frech wurden. Dann wär’ jetzt Ruhe!«
    »Es bringt nichts, wenn man sich verprügelt!« sagte Heinrich superklug.
    »Nicht ,man sich’«, korrigierte ihn Karl. »Wir sie, ganz gezielt...«
    »Ungeschoren wäret ihr nicht geblieben!« bemerkte der Förster mit Nachdruck. »Die beiden sehen ziemlich kräftig aus, und dumm sind sie bestimmt auch nicht.«
    »Ich glaube nicht, daß sie diese Nacht im Wald so einfach auf sich sitzen lassen«, sagte Tina. »Sie waren viel zu schnell friedlich, als wir uns entschuldigten.«
    »Warten wir ab!« knurrte Karl kampflustig.
    »Was sollen sie denn schon groß tun!« Tim runzelte die Stirn.
    »Tja, wenn wir das wüßten!« Heinrich trommelte mit der Schuhspitze auf dem Kies.
    Karl ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Ungerührt löffelte er an seinem Eis.
    Als die Becher leer waren, war es schon richtig dunkel. Die Lampions leuchteten durch die Äste der Kastanienbäume.
    Der Knasterbart trank sein Bier aus. »Soll ich euch jetzt nach Hause fahren?«
    »Ach, dürfen wir nicht noch ein Weilchen bleiben?« bettelte Tina. »Wir wollen auch bestimmt kein Eis mehr, nur hierbleiben. Es ist so schön in dem Garten...«
    »Einverstanden! Dann trinke ich noch ein Bierchen.« Dem Förster kam es offensichtlich nicht ungelegen.
    Die Passanten konnte man jetzt durch die Hecke nicht mehr ausmachen. Aber der Betrieb wurde immer reger. Auto um Auto fuhr auf den Parkplatz. Karl und Tim brachten die Augen nicht von der Hecke. Der Förster staunte. Was die zwei wohl so interessierte? Er dachte an die Tanzparty und trank gemächlich sein Bier. Die Jungen aber schauten immer wieder auf sein Glas, denn mit jedem Schluck wurde ihre Beobachtungszeit kürzer. Bereits ein paarmal hatten sie gedacht, das Auto vom nächtlichen Waldweg zu erkennen. Tim nagte an seiner Unterlippe. Das Bier im Glas wurde weniger... Tina unterhielt sich eingehend mit dem Förster, um ihn von dem seltsamen Verhalten der Jungen abzulenken. Sie fragte viel nach den Tieren in seinem Wald. Der Knasterbart freute sich, daß sich ein Stadtkind dafür interessierte, und gab bereitwillig Auskunft.
    »Gibt es hier auch Füchse?«
    »Natürlich! Ich habe drei Fuchsbaue im Revier. Und Dachse gibt es auch.«
    »Haben Sie schon mal junge Dachse gesehen?«
    »Schon oft!«
    »Einen Dachs möchte ich auch zu gerne mal sehen«, sagte Tina.
    »Da müßtet ihr auf einen anderen Hochsitz gehen«, erklärte der Knasterbart. »Der ist nur ziemlich weit entfernt.«
    »Könnten wir nicht trotzdem...«In diesem Augenblick beugte Tim sich vor und stieß Karl an. »Was meinst du?« flüsterte er.
    Karl kniff die Augenlider zusammen, nickte und ruckte nervös hin und her. »Ja, der könnte es gewesen sein...«
    Der Knasterbart schaute die beiden verwundert an und sagte dann zu Tina: »Da müßtest du aber schon großes Glück haben, wenn du gleich einem Dachs begegnen

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