Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)
Enke mich lehrte, richtig gewoben, so hatte Kolaron von alledem nur das sehen können, was er hatte sehen sollen, mich, unterwürfig, wie ich meine Befehle von Arkin entgegennahm. Wenn er denn zugesehen hatte. Solange der Nekromantenkaiser Arkin nicht selbst oder in einer seiner Puppen aufsuchte, würde die Täuschung halten. Wenn nicht, sagte ich mir, als ich von Schwertmajor Usmar die Zügel entgegennahm und mich auf Zeus’ breiten Rücken schwang, um zu unserem Lager zurückzureiten, war das dann Arkins Problem und nicht das meine.
Nar’asti’Sear
27 »Hast du erreicht, was du wolltest?«, fragte Varosch, als er Zeus’ Zügel nahm und mein treues Ross mit einem Winterapfel belohnte.
»Arkin wird uns nicht mehr betrügen«, sagte ich kurz. Noch stand das Zelt, doch Mahea und einige von Ma’tars Stammesbrüder waren bereits dabei, es auszuräumen. Ich fand Serafine am großen Tisch, wo sie gerade mit ihrem magischen Stift eine Nachricht schrieb.
»An Stofisk?«, fragte ich sie neugierig, als ich mich über sie beugte und ihr einen federleichten Kuss gab.
»Ja«, sagte sie und seufzte, als ich begann, ihr den Nacken zu massieren. »Er soll alles für unsere Ankunft in Askir vorbereiten. Er wird es sowieso tun, aber … autsch!«, beschwerte sie sich. »Was war das?«
»Tut mir leid«, gab ich rasch zurück. »Ein Fingernagel … ich muss ihn mir eingerissen haben.« Ein kleiner Kratzer nur, nicht mehr als ein winziger Tropfen, doch genug, um einen Faden daran zu spinnen. Es gab nicht einen Priester eines unserer Götter, der die Blutmagie nicht unter Interdikt stellte. Was ich soeben tat, hatte mir einen Platz auf einem Scheiterhaufen verdient. Doch solange Arkin lebte, würde alles, was Serafine schadete, seine Wirkung bei ihm entfalten.
»Hier …« Ich stellte den Beutel auf den Tisch, um den kristallenen Schädel herauszuholen und ihr zu zeigen.
Sie musterte ihn voller Abscheu. »Warum hast du ihn noch nicht zerschlagen?«
»Das werde ich jetzt tun«, sagte ich. »Aber nicht hier, es gibt einen geeigneteren Ort dafür. Dieser Fluch wurde von Göttern ausgesprochen, und wer weiß schon, was geschehen wird. Ich bin nur hergekommen, um den Stab zu holen.« Ich lächelte schwach. »Er hat sich als überraschend nützlich erwiesen.«
»Ich mag ihn nicht.«
»Warum?«, fragte ich sie überrascht. »Es liegt keine dunkle Magie auf ihm.«
Sie schüttelte den Kopf. »Das ist es nicht. Wenn ich ihn in deiner Hand sehe, erinnert er mich daran, dass du dich verändert hast.«
»Wir alle ändern uns«, sagte ich und nahm den Stab, der auf meinem Feldbett lag. »Es ist der Sinn des Lebens, nur in der Veränderung finden sich neue Möglichkeiten.«
Auch wenn Arkin ähnlich dachte, hatten wir nicht das Geringste miteinander gemein.
»Wie lange wird es brauchen?«, fragte sie. »Ich hoffe, es wird Zeus nicht zu sehr ermüden, wir haben noch einen langen Ritt vor uns.«
»Zeus kann seinen Hafer genießen«, teilte ich ihr mit und hob den Stab bedeutsam an. »Die Maestra, der dieser Stab gehörte, hat gute Arbeit geleistet, sie und die, die ihn vor ihr trugen. Sie haben ihn so vorbereitet, dass er einige Zauber erleichtert, darunter einen, der das Reisen leichter macht.«
»Du kannst ein Tor damit öffnen?«, fragte sie überrascht.
»Nein, das nicht«, lächelte ich. »Jetzt, da ich mehr davon verstehe, wächst mein Respekt vor Asela nur noch mehr. Der Torzauber selbst ist einfach genug, doch die Durchführung, das Wissen, die Berechnungen, die man durchführen muss … so weit bin ich noch nicht. Der Zauber, den die Maestra in ihrem Stab verwob, erlaubt einem, einen weiten Schritt zu machen. So man weiß, wohin man will.« Ich küsste sie leicht auf die Stelle, an der ich sie gekratzt hatte, und sah zu, wie der Kratzer verschwand. »Ich bin gleich zurück.«
Aleyte kannte den Ort, den ich suchte, ich holte mir das Bild von ihm, lächelte Serafine zu und tat einen weiten Schritt.
Und erlebte, wie die Erde mich mit der Wucht eines Hammerschlags traf. So viele Knochen, wie es mir in diesem Lidschlag brach, konnte selbst ich nicht so schnell heilen, ich lag da, das Gesicht halb im Staub, in dürrem Steppengras und Dreck vergraben, blutete in den Dreck hinein und fragte mich, was, bei allen Höllen des Namenlosen, da eben gerade geschehen war.
Es dauerte eine Weile, bis ich wieder etwas sah, noch länger, bis ich mich stöhnend auf den Rücken drehen konnte und in den blauen Himmel schaute. Wo schon
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