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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Puppe ist? Du weißt, die meisten wissen es nicht, dass der Kaiser durch ihre Augen sehen kann. So jemanden nach Askir zu bringen, wäre ein Fehler.«
    »Es gibt andere Orte und durch das Tor …«
    Sie schüttelte bedauernd den Kopf. »Du weißt, so einfach ist es nicht. Die meisten dieser Soldaten haben ihr Leben lang nur den Hass auf Askir gelernt, wir sind ihr schlimmster Albtraum, sie würden sich nicht einfach fügen und blieben eine Gefahr.«
    Ich ließ meinen Blick über die stillen Gestalten schweifen, im fahlen Licht des Mondes waren sie ein Anblick, der einen in den Schlaf verfolgen konnte.
    »Ihr schlimmster Albtraum«, sagte Enke nachdenklich und fügte dann hinzu, was ich gerade selbst auch dachte. »Damit haben sie wohl recht behalten.«
    »Miran versteht das Kriegshandwerk«, erklärte Zokora ruhig. »Auch die Regel der eisernen Hand. Der Feind muss mich fürchten, sodass meine Soldaten mich lieben. Eine alte Regel, Havald.«
    Ja. Ich kannte sie.
    Varosch schaute bedeutsam zu mir hin. Was war seine Frage noch gewesen? War alles, was nötig erscheint, auch richtig?
    Ich wusste es nicht, aber zumindest Miran schien daran nicht zu zweifeln.
    Wir ritten weiter, doch ich sah des Öfteren zurück, bis die stillen Schicksalszeugen nicht mehr mit bloßem Auge zu erkennen waren.
    Irgendwann würden Sand und Erde sie und alle Spuren ihres Schicksals unter sich begraben, bis niemand mehr ahnen konnte, was sich hier einst zugetragen hatte. Es gab das eine oder andere Schlachtfeld, auf dem ich selbst gekämpft hatte, auf dem es ganz genau so war. Und dennoch waren es meist stille Orte, die man meiden wollte.

Die Felsenfeste
    32 »Götter!«, entfuhr es Varosch. »Was ist denn hier geschehen?«
    Dasselbe fragte ich mich auch. Wir hatten die Rampe hinauf zur Felsenfeste erreicht, nur dass sie aussah, als hätte Asela niemals ihre Magie gewirkt. Von herabgefallenen Trümmern und tiefen Spalten überzogen schien es kaum vorstellbar, dass schwere Handelswagen diese Rampe jemals hatten bewältigen können. Tatsächlich war es sogar zweifelhaft, ob es uns gelingen konnte.
    Zokora, die weiter auf die Rampe zugeritten war, zügelte ihr Pferd und sah ihn fragend an. »Was meinst du?«
    »Die Rampe.«
    »Was ist mit ihr?«
    Varosch fluchte, Serafines Augen weiteten sich, ich unterdrückte einen Seufzer, und die alte Enke fing zu lachen an. »Es geschieht mir nicht oft, dass ich ein Opfer von Illusionen werde«, schmunzelte sie. »Diese Eule … ich muss zugeben, sie versteht sich auf die Magie.«
    »Wovon sprecht ihr?«, fragte Mahea unverständig.
    Serafine schaute fragend zu Zokora hin. »Die Rampe ist unverändert?«
    Zokora nickte und wies mit ihrer Hand auf zwei Felsbrocken. »Bis auf das Wachhaus dort, in dem sich eure Soldaten gerade über euch erheitern.«
    Kaum dass sie es sagte, war es, als ob jemand einen Schleier weggezogen hätte, und wir konnten die Rampe und die lachenden Soldaten sehen.
    »Wie ist das möglich?«, fragte Mahea ungläubig.
    »Die Eule Asela muss eine Illusion über die Rampe gelegt haben«, erklärte Serafine knapp und trieb ihr Pferd voran. »Sie ist offensichtlich gut darin.«
    Ja. Ohne Zweifel. Ich hätte gedacht, dass ich mit meinen neu gewonnenen Talenten die Illusion früher hätte erkennen müssen, doch dem war wohl nicht so.
    Selbst wenn man über Wissen verfügt, muss man noch lernen, es auch richtig einzusetzen. Ich kannte diese Stimme nicht, sie gehörte zu einem überheblichen Gelehrten, der schon vor Jahrtausenden vergangen war.
    Lasst mich in Ruhe , gebot ich ihnen allen grimmig. Lieber lernte ich selbst und beging meine eigenen Fehler, als ständig in meine Gedanken hineingeredet zu bekommen.
    Serafine und ich erwiderten den Salut der Wachen, doch als sie mich überrascht ansahen, wurde ich daran erinnert, dass ich keine Uniform trug, offenbar hatten sie mich nicht erkannt. Was dann auch Serafines vorwurfsvollen Blick erklärte. Ich war zu müde, um etwas dazu zu sagen, also ritt ich wortlos die Rampe hinauf.
    Ein Schwertleutnant erwartete uns am oberen Ende der Rampe, um unsere Pferde entgegenzunehmen. Er warf einen Blick auf uns und nickte, während ich mich überrascht umsah. Solange war es noch nicht her, dass wir von hier aus zu Arkins Wettkampf um den Tarn aufgebrochen waren, doch es hätten auch Wochen oder Monate sein können, ich erkannte das Lager nicht mehr wieder.
    »Die Eule hat uns mitgeteilt, dass ihr auf dem Weg hierher seid«, teilte er uns mit. »Die

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