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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Festung
    13 »Es sieht fremdartig aus«, meinte Serafine etwas später mit Blick auf die Festung der Titanen. Wir hatten schon gut eine Kerzenlänge gebraucht, um das Lager der Kor hinter uns zu lassen, aber noch war es früh, und wir hofften das Plateau noch vor Mittag zu erreichen. Sie ließ mein Sehrohr sinken und reichte es mir zurück. »Es sind Ruinen von Gebäuden«, teilte sie mir mit. »Nur vermag ich kaum zu erkennen, welchem Zweck sie einst gedient haben. Eines jedoch scheint mir sicher, eine Festung war das nicht. Es gibt keine Mauer und keine Türme, und wo von den Ruinen noch die Wände stehen, besitzen sie zu viele Fenster. Es scheint mir eher eine Stadt zu sein.«
    »Ich frage mich, ob sie so viel anders waren als wir«, dachte ich laut, während ich das Sehrohr wieder verstaute.
    »Sie waren größer und ungeschlacht«, sagte Zokora. »Sonst unterschieden sie sich nicht sehr von euch.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Serafine neugierig.
    »Ich fand eine zerbrochene Statue. Sie ähnelten in der Form mehr euch Menschen als uns Elfen, nicht schlank, sondern eher kräftig, doch vom Gesicht her erinnern sie mich an Zwerge. Wie mit einem Hammer grob aus dem Stein geschlagen.«
    Was mich daran erinnerte, dass sie keine Zwerge mochte. »Wie groß war die Statue?«
    »Die Größe einer Statue hat nichts zu sagen«, stellte sie fest. »Doch sie hinterließen Tunnel und Gänge, und hier und da kann man noch Türöffnungen finden. Ich denke, sie waren um die Hälfte größer, als du es bist, Havald.«
    »Ich dachte, sie wären größer gewesen«, meinte die alte Enke überrascht.
    »Du meinst die Riesen«, belehrte Zokora sie nachlässig. »Die kamen später. Das hier sind die Reste einer Stadt der Titanen.« Sie sah mit zusammengekniffenen Augen zu dem fernen Hochplateau. »Von hier aus sieht man es nicht, aber auch dort oben liegt alles unter gut zwei Mannshöhen Erde und Sand begraben. Aber es gibt Wunder dort und seltsame Dinge, und ich wünschte mir, ich könnte sie unter besseren Umständen erforschen.«
    »Was für Wunder?«, fragte ich.
    Zokora schnaubte. »Seltsame und unerklärliche. Du wirst sie früh genug noch sehen.«
    Je näher wir dem Plateau kamen, umso mehr ragten die steilen Felswände empor, bis man den Kopf in den Nacken legen musste, um den oberen Rand zu sehen.
    »Seltsam«, meinte Serafine. »Seht ihr, dort?« Sie deutete hinauf zu der Kante. »Es sieht aus, als wäre das Gestein geschmolzen und die Felswand heruntergelaufen, bis es erstarrte.«
    Zokora nickte. »Es ist nicht die einzige Stelle, die so geschmolzen ist. Hier waren mächtige Magien am Werk.«
    »Wie kommen wir dort hinauf?«, fragte ich und dachte an meine Hand, damit konnte ich wohl kaum klettern, zum anderen mochte ich Höhen ohnehin nicht sehr.
    »Es gibt einen Zugang hier unten«, sagte Zokora und führte uns um das Trümmerfeld herum, das am Fuß der Steilwand zu sehen war. Neben Brocken von Gestein, das im Lauf der Jahrtausende von der Steilwand gefallen war, fanden sich hier noch rostige Brocken aus verformtem Metall, deren ursprüngliche Form und Aufgabe sich mir nicht erschloss. Ich sah ein Rad, gut drei Mannslängen im Durchmesser und zwei Schritt breit, das zum größten Teil im Boden begraben war, es schien völlig unberührt von der Zeit und trug nicht einen Hauch von Rost. Seltsame rechteckige Gravuren waren darauf zu sehen, und es glänzte, als wäre es frisch poliert. Ich versuchte, mir den Wagen vorzustellen, zu dem es wohl gehört hatte, oder wie groß die Pferde hätten sein müssen, und scheiterte alleine bei dem Gedanken schon.
    »Hier«, meinte Zokora und wies auf eine dunkle Tunnelöffnung, die von bröckelndem Graustein eingefasst war. »Dieser Tunnel führt in ein Netz von anderen Tunneln und Röhren, das letztlich zur Oberfläche führt.«
    »Vielleicht waren sie doch größer«, murmelte Varosch und kratzte sich gedankenverloren am Hinterkopf. »Dieser Tunnel ist groß genug, dass man zehn Reiter aufeinander stellen könnte. Waren das mal Tore?«, fragte er und wies auf zwei verbogene Stücke aus Metall und Rost links und rechts des Tunnels, die so massiv waren, dass selbst die Zeit ihnen nicht viel hatte anhaben können. Mit etwas Phantasie konnte man sich vorstellen, dass diese massiven Blöcke aus Graustein einst den Angeln Halt geboten hatten und es tatsächlich Tore waren, nur welche Mächte nötig waren, um sie dann so zu verformen, sprengte meine Vorstellungskraft.
    Zokora zuckte

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