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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wo sie gefallen sind? Hier«, sagte sie und wies auf ein anderes Rüstungsteil, »schau dir das dort an.«
    Ich hob es an und sah, was sie meinte, etwas hatte ein fingerdickes Loch in die Panzerplatte geschlagen … und wahrscheinlich auch in denjenigen, der die Rüstung getragen hatte.
    »Es bedingt sich gegenseitig«, sagte sie, als wir weiterritten. »Es gibt Rüstungen, an denen Pfeile abprallen, aber eine Armbrust wie die von Varosch vermag sie zu durchschlagen. Rüstungen führen dazu, dass irgendjemandem etwas einfällt, wie man sie durchschlagen kann.« Sie musterte mich und meine Rüstung. »Eine Lektion, die du dir merken solltest.«
    Schließlich kamen wir nach einem schier endlos langen Ritt in eine andere große Halle, doch diese war weder dunkel noch still, und wir sahen das Licht schon von Weitem. Es kam von langen Streifen an der Decke, und von irgendwoher kam der Klang von fremdartiger Musik. Hier hatten Pflanzen einen Halt gefunden und unter diesem magischen Licht einen wilden Garten erschaffen, der alles überwuchert hatte, das sich einst hier befand.
    »Sonnenblumen?«, fragte Varosch staunend und sah zu den Pflanzen hinauf, die unsere Köpfe weit überragten.
    »Es sieht ganz so aus«, meinte ich ungläubig, während ich Zokora weiter hinein in diesen grünen Garten folgte, auf einem Pfad, den andere für uns geschlagen hatten. Sie führte uns zu einer Art Lichtung in der Halle, wo sich Wasser zu einem kleinen Teich angesammelt hatte und Gras wuchs, das so hoch war, dass wir uns darin hätten verbergen können.
    »Es sind alles Pflanzen, die wir kennen«, stellte Serafine fest, während sie sich mit großen Augen umsah. »Nur sind sie um so vieles größer.« Sie atmete tief ein und schüttelte ungläubig den Kopf. »Dies ist ein magischer Ort, den du für uns gefunden hast.«
    »Ich verstehe nur nicht, wo die Musik herkommt«, sagte Varosch und sah sich aufmerksam um.
    »Eine Laune der Natur, ein magisches Relikt?« Die alte Enke zuckte mit den Schultern. »Mir wäre lieber, man würde uns nicht aufspielen, diese Musik zerrt an meinen Nerven.«
    Hier, an dem kleinen See, war das Gras bereits plattgewalzt, offenbar waren wir nicht die Ersten, die hier lagerten.
    »Es ist kein Paradies«, ermahnte uns Zokora und wies auf etwas, das gut fünfzig Schritt entfernt links von uns im Gras verborgen lag. Ich ritt mit Zeus hinüber, und er schnaubte verärgert, was ich verstand, als ich den Grund dafür erkennen konnte. Es war eine Ratte, doch so groß, dass man fast auf ihr hätte reiten können. Sie war vielleicht zwei oder drei Tage tot und hatte keinen leichten Tod gehabt, sie zeigte Wunden von Schwertern und darunter auch von einer besonders scharfen Klinge. Das Gras um sie herum war dunkel von altem Blut.
    »Eine Ratte«, teilte ich den anderen mit, als ich zu dem kleinen See zurückritt. »Eine so groß, dass man sich fürchten kann. Es müssen die dunklen Elfen gewesen sein, ich erkenne das Werk von Seelenreißer.«
    »Wir lagern dennoch hier«, meinte Zokora und saß ab, um sich die Hände mit dem kristallklaren Wasser zu füllen und durstig zu trinken. »Wir dürfen uns nur nicht von dem Zauber dieses Ortes blenden lassen.«
    »Ich kann dafür sorgen, dass wir von Ratten nicht überrascht werden«, meinte die alte Enke. »Sie werden diesen Ort meiden.«
    »Das ist gut zu wissen«, sagte Varosch. »Doch ich glaube nicht, dass Zokora nur von Ratten sprach.«
    »Ich sprach auch nicht nur von Ratten«, lächelte die alte Enke.
    Wir rasteten eine Weile dort, auch wenn ich die Ratte nicht vergessen konnte, war es doch friedlich. Die Musik war leise genug, um sie zu überhören, vor allem, da sie sich bald wiederholte. Für einen Moment wünschte ich mir fast, man müsse diesen Ort nicht verlassen. Vielleicht hatte die alte Enke recht, und ein Fluch lastete auf dem Gebiet um die Festung der Titanen herum, nur war hier davon nichts zu bemerken.
    Serafine hatte es sich neben mir im weichen Gras bequem gemacht und sah nachdenklich zu den magischen Lichtern hoch.
    »Schau«, sagte sie leise. »Es gab einst mehr von diesen Lichtern, doch hier und da sind schon einige ausgegangen … irgendwann wird das letzte dieser magischen Lichter verlöschen, und dann ist dieser Ort vergangen.« Sie drehte sich zu mir um. »Kannst du dir vorstellen, wie lange sie schon brennen?«, flüsterte sie. »Dieser Garten muss ganze Zeitalter überdauert haben!«
    Etwas surrte brummend an uns vorbei, und wir sahen staunend

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