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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Sporen, nicht, dass dies notwendig gewesen wäre, unsere Pferde waren der gleichen Ansicht und hätten sich nicht aufhalten lassen, auch nicht, wären wir so dumm gewesen, es zu versuchen. Ob wir dabei im Sattel blieben oder nicht, war dabei für sie kaum von Belang.
    So schnell die Pferde auch rannten, die Wolke holte uns ein und hüllte uns in feinen grauen Staub, der bitter schmeckte und uns den Atem nahm, dann, so plötzlich wie es geschehen war, war es vorbei.
    »Schaut!«, rief Varosch, hustete und wies nach hinten. Selbst mein treuer Zeus ließ sich nur schwer zügeln, doch schließlich standen wir, beruhigten unsere zitternden Pferde und schauten einem unwirklichen Schauspiel zu. Die Wolke, die uns eben noch mit gierigen Fingern hatte greifen wollen, wogte zurück und wurde weggezogen … in das Loch hinein, das eben beinahe Serafines Ende bedeutet hätte.
    »Ich kann nicht sagen«, keuchte die alte Enke und versuchte, sich den feinen grauen Staub aus den Augen zu wischen, »dass ich diesen Ort besonders schätzen würde!«
    Ich konnte dazu nur schweigend nicken.
    »Wenn ich es nicht besser wüsste«, grollte Varosch und klopfte sich den Staub von seiner Rüstung, »käme es mir so vor, als hätte die Stadt nur auf uns gewartet, um uns dann unter ihren Trümmern zu begraben!«
    Zokora schaute zurück, die Straße entlang und schüttelte den Kopf. »Nicht alles hat mit uns zu tun«, meinte sie dann. »Die Stadt fällt schon seit Jahrtausenden in sich zusammen.« Wie um ihre Worte zu bestätigen, löste sich in der Ferne ein weiterer Brocken von einer der hohen Ruinen und fiel mit Getöse herab, um erneut eine dieser Staubwolken aufzuwirbeln. »Es beweist nur«, fuhr sie grimmig fort, »dass alles vergänglich ist.« Sie hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Es ist der Lauf der Dinge. Ich schlage vor, wir reiten weiter, bevor uns noch ein Brocken auf die Köpfe fällt, ich jedenfalls habe von diesem Staub genug.«
    Das erging nicht nur ihr so. Jeder von uns war mit diesem feinen Staub überzogen, der in den Augen brannte und uns husten ließ, doch als ich nach meiner Wasserflasche griff, schüttelte Zokora den Kopf. So grau eingepudert, sah sie aus wie ein lebender Geist.
    »Lass uns weiterreiten. Es ist nicht mehr weit. Es gibt dort Wasser, dort können wir uns waschen und den Pferden die Nüstern säubern.«

Hund und Katz
    14 »Hier entlang«, sagte Zokora etwas später und wies auf die wuchernden Pflanzen am Fuße einer zum größten Teil in sich zusammengefallenen Ruine. Riesige Brocken aus Graustein versperrten uns den Weg, und wo sich eine Lücke fand, rankte sich dieses wuchernde Dornengestrüpp, das hier überall zu finden war.
    Wie Zokora den Weg zwischen den Dornen und den Steinen fand, war für mich kaum nachzuvollziehen, fast kam es mir vor, als ob die undurchdringlichen Dornenbüsche vor ihr zurückwichen.
    Doch hinter den Steinbrocken und den Dornen offenbarte sich eine breite Rampe aus Graustein, und dahinter wiederum gewahrten wir eine weite, niedrige Halle mit vielen massiven Säulen. Hier gab es kein sanftes Licht oder verzauberte Blumen, doch, wie sie versprochen hatte, Wasser. Es floss aus einem doppelt mannsdicken Rohr heraus, das unter der niedrigen Decke entlanglief, bis dorthin, wo die massive Decke aus Stahl und Graustein eingeknickt und das Rohr geborsten war.
    Es war dunkel hier, das wenige Licht, das seinen Weg durch das Gestrüpp gefunden hatte, reichte bei Weitem nicht aus, die große Halle zu erleuchten. Der größte Teil des Bodens war knöcheltief von Wasser bedeckt, doch Zokora führte uns weiter nach hinten, wo eine Art flache Rampe zu einem trockenen Teil dieses dunklen Ortes führte.
    »Es gibt nur zwei Eingänge hier«, erklärte sie, als sie von ihrem Pferd absaß, ein Tuch herauszog und in das Wasser am Fuß der Rampe tauchte, um ihrem Pferd sorgsam die Nüstern auszuwaschen und ihm auch Wasser in die Augen tropfen ließ. »Der eine, dort, wo wir hereingekommen sind, der andere ist hier …« Sie wies nach hinten in die Dunkelheit. »Es gibt dort eine Treppe, die nach oben führt, breit genug für unsere Pferde.«
    Es roch muffig und war feucht, und obwohl es recht kühl war, ließ die hohe Luftfeuchtigkeit bereits Schweißperlen auf meiner Stirn entstehen. Doch die Dornenbüsche, die ich eben noch so verflucht hatte, machten diesen Ort auch sicher.
    »Götter«, sagte Serafine, als sie absaß und sich gegen ihr Pferd lehnte und ihm fast schon hilflos den

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