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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Wa­schen fin­den las­sen  … Göt­ter, Ha­vald, was hast du mich er­schreckt!«
    »Das wird nicht wie­der ge­sche­hen«, ver­sprach ich ihr, und sie schüt­tel­te mit ei­nem be­trüb­ten Lä­cheln den Kopf.
    »Ich fürch­te, das ist ein Ver­spre­chen, das du nicht hal­ten kannst.«
    Ge­nau das fürch­te­te ich auch.
    Als ich, frisch ge­wa­schen und neu ein­ge­klei­det, wie­der vor ih­re Au­gen trat, miss­fiel ihr, was sie sah. »Das sind dei­ne al­ten Sa­chen«, stell­te sie un­zu­frie­den fest. »Ich dach­te, ich hät­te sie erst gar nicht ein­ge­packt.«
    »Hast du auch nicht«, er­klär­te ich. »Ich ha­be mich schon ge­wun­dert, warum du sie ver­ges­sen hast.«
    »Ha­be ich nicht«, teil­te sie mir mit. »So ge­klei­det siehst du wie ein Söld­ner aus, nicht wie ein Ge­ne­ral.«
    »Das ist die Ab­sicht«, mein­te ich zu ihr und nahm mei­nen Stab. Ich beug­te mich vor und gab ihr einen schnel­len Kuss. »Ich bin gleich wie­der zu­rück.« Da­mit ging ich aus dem Zelt. Und um die nächs­te Ecke.
    »Ha­vald!«, hör­te ich sie noch pro­tes­tie­ren. »Das war nicht das, was ich mein­te.«
     

28
 
In Coldenstatt
     
    Über­all sonst auf der Wel­ten­schei­be hat­te der Som­mer be­reits an­ge­fan­gen, doch in Col­den­statt sah es der Win­ter­wolf wohl an­ders und emp­fing mich mit kal­ten Win­den und nas­sem Schnee. In den Kup­fer­mi­nen war es warm ge­nug, an­sons­ten mach­te die Stadt ih­rem Na­men al­le Eh­re.
    Dies­mal hat­te ich mir den Ort bes­ser aus­ge­sucht und war am Fuß des al­ten Find­lings her­aus­ge­kom­men, der na­he der Stra­ße zur Don­ner­fes­te auf ei­nem Hü­gel stand.
    Von hier hat­te ich einen gu­ten Blick auf den Ort, der mir in den letz­ten Jah­ren ei­ne Hei­mat ge­we­sen war, und er­kann­te ihn kaum wie­der. Schein­bar über Nacht war er um ein Viel­fa­ches ge­wach­sen. Vie­le neue Häu­ser wa­ren nicht hin­zu­ge­kom­men, auch wenn ich an ei­ni­gen Stel­len sah, dass man wel­che bau­te, da­für gab es um­so mehr Zel­te und not­dürf­ti­ge Kon­struk­tio­nen aus Holz und Lei­nen und ein Ge­wühl von Men­schen, das ich nicht er­war­tet hat­te.
    Vor al­lem sah ich Män­ner, die ei­ne große Gru­be gru­ben, wäh­rend Frau­en und Kin­der von den Liebs­ten Ab­schied nah­men, die, still und reg­los in meh­re­ren Rei­hen aus­ge­legt, dar­auf war­te­ten, ih­ren Platz in die­ser Gru­be ein­zu­neh­men. Da­zwi­schen sah ich die Pries­te­rin­nen der Astar­te, die in ih­ren dün­nen Ge­wän­dern hät­ten frie­ren müs­sen, Trost spen­den, und ich sah zwei jun­ge Män­ner, fast noch Kin­der, in den Ro­ben Sol­tars, die den To­ten Sol­tars Se­gen ga­ben.
    Wei­ter öst­lich sah ich die ver­brann­ten Über­res­te von an­de­ren Zel­ten, ab­ge­brann­te Dä­cher, von de­nen hier und da noch im­mer Rauch­fah­nen in den grau­en Him­mel auf­stie­gen, ei­ne schwar­ze, schwe­len­de Wun­de, die die Trup­pen Tha­laks in die­sen Ort ge­schla­gen hat­ten, der die ein­zi­ge Zu­flucht dar­stell­te, die den Men­schen der Süd­lan­de noch ge­blie­ben war.
    Mit Schre­cken sah ich, dass auch das Dach der Schmie­de an­ge­brannt war, Rag­nar und ich hat­ten es zu­sam­men mit tö­ner­nen Zie­geln be­legt, da­mit ge­nau das nicht ge­sche­hen wür­de.
    »Mit Feu­er spaßt man nicht«, hat­te Rag­nar er­klärt, als er halb nackt und schwit­zend auf dem Dach­first ge­ses­sen hat­te. »Es ist ei­ne Bes­tie, die wild um­her­springt, um zu fres­sen, bes­ser, man zeigt ihr gleich, dass es hier nichts zu ho­len gibt!« Als Schmied wuss­te er, von was er sprach. »Die­se tö­ner­nen Zie­gel hier«, sag­te er und klopf­te auf einen, den ich ihm ge­ra­de zu­ge­reicht hat­te, »wer­den es ver­scheu­chen.« Ich er­in­ner­te mich dar­an, wie er sich um­ge­se­hen hat­te, sei­nen Blick über die an­de­ren, zu­meist stroh­ge­deck­ten Dä­cher hat­te schwei­fen las­sen. »Wenn das Biest je kommt«, hat­te er grim­mig fest­ge­stellt, »wird es nicht an Hun­ger ster­ben.«
    Lang­sam ging ich zur Stra­ße hin­ab, war­te­te, bis ei­ne Te­net der vier­ten Bul­le an mir vor­über­ge­gan­gen war, und folg­te ih­nen in den Ort hin­ein. Rag­nar hat­te recht be­hal­ten, das Biest hat­te ge­wü­tet. Über­all sah

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