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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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da.«
    »Rag­nars Toch­ter«, nick­te sie und tät­schel­te den Hals der Stu­te, als die­se un­ru­hig wur­de. »Ich auch, des­halb ha­be ich Ger­lon mit­ge­bracht, er soll schau­en, ob er bei der Hei­lung hel­fen kann.« Sie sah sich um, mus­ter­te die ab­ge­brann­ten Häu­ser und seufz­te. »Ich bin nicht nur we­gen ihr da  … weißt du, dass dies das ers­te Mal ist, dass ich Col­den­statt be­tre­te? Die ein­zi­ge freie Stadt mei­nes Kö­nigs­rei­ches  … und ich se­he sie zum ers­ten Mal.«
    Ger­lon, der Pries­ter, der mir mein Schwert zu­rück­ge­bracht hat­te. Ich hat­te ihn kaum er­kannt, er sah äl­ter aus, und sein Haar war an den Schlä­fen grau ge­wor­den. Ich nick­te ihm zu, er nick­te freund­lich zu­rück, auch wenn ich die Fra­gen in sei­nen Au­gen sah. Und nicht nur in den sei­nen, je­der hier starr­te uns neu­gie­rig an.
    Das stell­te auch Le­an­dra fest.
    »Sag, gibt es einen Ort, an dem wir un­ge­stört sind?«
    »Nicht in ganz Col­den­statt«, lä­chel­te ich. »Doch der Bär und das El­fen­kind be­sitzt zwei Schan­kräu­me, einen für die rei­chen Her­ren, den an­de­ren für den Rest von uns, ich den­ke, der al­te Sel­freid wird sich über­zeu­gen las­sen. Aber das ist für spä­ter, zu­erst will ich nach Hrel­de se­hen.«
    Sie nick­te. »Ich ru­fe Ger­lon«, mein­te sie und hob den Arm, um den Pries­ter her­an­zu­win­ken, der sich ge­ra­de in den Schnee knie­te, um ei­nem klei­nen Mäd­chen zu­zu­hö­ren, das ihm wohl et­was Wich­ti­ges zu be­rich­ten hat­te.
    »Das ist nicht nö­tig«, un­ter­brach ich sie sanft. »Er kann hier mehr tun.«
    Le­an­dra sah mich prü­fend an, nick­te dann.
    »Wo ent­lang?«
    »Hier«, sag­te ich und wies den Weg. »Es ist nicht weit.«
    Ei­ne Magd öff­ne­te uns die Tür und fiel fast in Ohn­macht, als sie Le­an­dra sah. »Die Kö­ni­gin!«, stöhn­te sie und tau­mel­te zu­rück.
    »Dum­mes Kind!«, hör­te ich Esi­res Stim­me. »So bit­te sie doch hin­ein!«
    Im nächs­ten Mo­ment sah ich sie, klein, zier­lich und in höchs­ten Um­stän­den  … im nächs­ten Au­gen­blick schon warf sie mich fast um, als sie mir ent­ge­gen­flog.
    »Ha­vald!«, rief sie und um­arm­te mich er­neut. »Wo ist der an­de­re Och­se?«, rief sie su­chend. »Hast du ihn mir zu­rück­ge­bracht?« Dann sah sie Le­an­dra, die von ih­rer Stu­te ab­ge­stie­gen war. »Bei Bo­rons Hin­ter­teil«, brach es aus ihr her­vor. »Das ist sie wirk­lich!« Sie mus­ter­te Le­an­dra. »Ihr seid die Kö­ni­gin! Sonst trägt doch nie­mand einen gol­de­nen Reif!«
    »Ja«, lä­chel­te Le­an­dra. »Ich bin Le­an­dra di Gi­ran­court.«
    »Fe­red!«, rief Esi­re quer über den Hof zur Scheu­ne hin, wo ein jun­ger Bur­sche stand und uns mit wei­ten Au­gen an­starr­te. »Wach auf und küm­me­re dich um das Pferd der Kö­ni­gin! Und du, Kind!«, herrsch­te sie die Magd an, die mit großen Au­gen zit­ternd starr­te. »Ste­he hier nicht so her­um, schü­re das Feu­er in der Stu­be!« Dann griff sie mei­nen Man­tel und sah mit zu­sam­men­ge­knif­fe­nen Au­gen zu mir hoch. »Ha­vald, wo, bei al­len Dä­mo­nen, ist Rag­nar, was hat er wie­der an­ge­stellt? Göt­ter  …«, hauch­te sie, als ich nicht schnell ge­nug den Mund auf­be­kam, was bei ihr in der Tat auch schwie­rig war. »Es ist ihm doch nichts ge­sche­hen?«
    »Er ist ver­letzt«, sag­te ich und hob has­tig die Hand, um den nächs­ten Wort­schwall auf­zu­hal­ten. »Aber er wird wie­der wer­den, wir sind we­gen Hrel­de da.«
    »Kommt rein!«, rief sie und zog mich in die gu­te Stu­be. »Auch Ihr, und lasst die Käl­te drau­ßen!« Sie sah hin zu Le­an­dra, die et­was er­hei­tert wirk­te. »Ihr seht durch­fro­ren aus, Al­na soll Euch hei­ßen Met brin­gen, er weckt die Geis­ter, sagt Rag­nar im­mer, und es stimmt! Zu­min­dest macht er warm!« Sie hob die Stim­me an. »Kin­der!«, rief sie. »Ha­vald ist hier«, um dann zu mir her­um­zu­wir­beln. »Du hast hof­fent­lich Ge­schen­ke mit­ge­bracht, sonst wer­den sie dir nie ver­ge­ben  … und Ho­heit, setzt Euch doch, steht nicht so her­um! Hrel­de wird sich freu­en, sie ist wach, aber es geht ihr nicht gut, es wird sie auf­mun­tern, dich zu se­hen!« Sie hob dro­hend ih­ren Zei­ge­fin­ger an. »Aber

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