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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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»Ich woll­te nur sa­gen, dass Se­ra­fi­ne  … He­lis in Bessa­r­ein auf­ge­wach­sen ist, wo man es et­was an­ders sieht oder sah als hier bei uns. Ich ha­be es so ver­stan­den, dass er sie ver­sorgt hat und sie stolz dar­auf wa­ren, ihn zum Va­ter zu ha­ben.«
    »Tat­säch­lich«, ent­geg­ne­te Le­an­dra nach­denk­lich, »hat He­lis et­was Der­ar­ti­ges an­ge­deu­tet.«
    »Hat sie?«, frag­te ich sie über­rascht. »Wann?«
    »Als wir fest­ge­stellt ha­ben, dass es kei­nen Sinn er­gibt, dass wir uns an­fein­den, wenn der Mann, den wir bei­de lie­ben, tot in ei­nem Tem­pel liegt«, sag­te Le­an­dra und schluck­te. »Ich hof­fe nur, dass sie es noch im­mer so sieht.«
    Das hoff­te ich auch. Ich schob den lee­ren Tel­ler von mir. »Ich muss ge­hen«, teil­te ich ihr be­dau­ernd mit. »Je län­ger ich sie war­ten las­se, um­so är­ger wird es, es hat jetzt schon län­ger ge­dau­ert als ge­dacht. Ich  … wir kom­men bald zu­rück. Ich  … ich be­sit­ze jetzt an­de­re Mög­lich­kei­ten.«
    »Of­fen­sicht­lich«, sag­te sie und lach­te lei­se, auch wenn es et­was müh­sam klang. »Wir ka­men nicht da­zu, dass du mir er­zäh­len konn­test, wie dies ge­sch­ah. Auch wenn ich im­mer schon den Ver­dacht hat­te, dass du noch an­de­re Ta­len­te be­sitzt.«
    »Göt­ter«, stöhn­te ich. »Du weißt nicht mal den kleins­ten Teil da­von!«
    »Dann kom­me bald wie­der, um es mir zu er­klä­ren«, lä­chel­te sie, als ich auf­stand und mei­nen Stab er­griff.
    »So bald wie mög­lich«, ver­sprach ich und tat den wei­ten Schritt zu Se­ra­fi­ne zu­rück, das Letz­te, was ich dort sah, war Gel­freid, der mit of­fe­nem Mund in der Tür stand und starr­te.
     

29
 
Nicht nebenbei
     
    Wo das Zelt ge­stan­den hat­te, war jetzt ein lee­rer Platz. Da­für sah ich Se­ra­fi­ne auf ei­ner Kis­te sit­zen, die Ar­me über der Brust ver­schränkt, ihr Pferd und Zeus stan­den ge­sat­telt ne­ben ihr und schnaub­ten, als sie mich so plötz­lich vor ih­nen ste­hen sa­hen. Da­mit wa­ren sie nicht die Ein­zi­gen, Se­ra­fi­ne schnaub­te auch. »Wir müs­sen uns noch ei­nig wer­den, was das Wort ›gleich‹ für dich be­deu­tet! Hier«, füg­te sie ent­nervt hin­zu und reich­te mir Zeus’ Zü­gel. »Die an­de­ren war­ten dort vor­ne schon auf dich.« Sie be­dach­te mich mit ei­nem miss­traui­schen Blick. »Was ist? Er­hei­tert es dich so sehr, wenn ich mit dir schimp­fe?«
    Ich zog mich in Zeus’ Sat­tel und schüt­tel­te lä­chelnd den Kopf. »Ich ver­ges­se im­mer, dass du auch ei­ne Prin­zes­sin bist«, teil­te ich ihr mit. »Und nicht nur ei­ne Obris­tin, die ih­ren Vor­ge­setz­ten mahnt.«
    »Es liegt nicht dar­an«, schmun­zel­te sie. »Du brauchst je­man­den, der dir die Mei­nung sagt. Wenn ich nur ni­cken wür­de, wür­dest du mich nicht mehr schät­zen.« Sie lach­te lei­se. »Ich ge­be zu, es ist ein schma­ler Grat, zu viel da­von und du wirst still.«
    Wur­de ich das? Wenn dies zu­traf, dann war es mir bis­lang noch nicht auf­ge­fal­len.
    »Es tut mir leid«, sag­te ich. »Ich war in Col­den­statt, Hrel­de  …«
    Sie nick­te »Der das Bein zer­schmet­tert wur­de, ich weiß. Das war gut von dir, sich um sie zu küm­mern aber  … Göt­ter! Col­den­statt? Das ist um die hal­be Welt! Selbst Ase­la ist vor­sich­tig, wenn sie ein Tor über solch ei­ne Ent­fer­nung öff­net!« Sie mus­ter­te mich sorg­fäl­tig. »We­nigs­tens scheinst du dies­mal nicht in Mühl­rä­der ge­fal­len zu sein. Wie geht es dem Kind?«
    »Bes­ser jetzt«, ant­wor­te­te ich. »Aley­te  … du er­in­nerst dich, er hat mir mei­ne Hand ge­rich­tet?«
    »Zo­ko­ra sagt, sie wä­re auch so ver­heilt.«
    »Ja. Mag sein. Den­noch, er heil­te mei­ne Hand  … und hin­ter­ließ mir sei­ne Fä­hig­kei­ten, so­dass ich Hrel­des Bein rich­ten konn­te«, teil­te ich ihr mit. »Es war un­be­schreib­lich  … ich wuss­te nicht, wie viel Wun­der­sa­mes es in ei­nem Bein zu ent­de­cken gibt, ich lau­fe nur auf ih­nen und ha­be nicht oft dar­über nach­ge­dacht!«
    Sie lach­te. »Das sieht dir ähn­lich! Du hast sie al­so hei­len kön­nen? Wie ein Pries­ter?«
    »Nein«, sag­te ich. »Nicht wie ein Pries­ter, wie ein Chir­urg oder Me­di­kus, doch mit Ma­gie und nicht

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