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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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mit schar­fen Mes­sern. Aley­te wuss­te, wie man das macht, und es ist ei­ne Of­fen­ba­rung ge­we­sen!«
    Sie mus­ter­te mich län­ger und nick­te lä­chelnd. »Du hörst dich be­geis­tert an. Ich kann ver­ste­hen, wie­so. Es ist ein be­son­de­res Ge­schenk.«
    »Em  … ja. Das ist es  … Fin­na, ich traf Le­an­dra dort. Sie woll­te eben­falls nach Hrel­de se­hen. We­gen Rag­nar und  …«
    »Ich ver­ste­he«, sag­te sie ru­hig. »Es ist schön, dass du sie ge­trof­fen hast. Wie geht es ihr?«
    »Gut«, ant­wor­te­te ich. »Ich glau­be so­gar sehr gut. Sie be­kommt ein Kind«, platz­te es aus mir her­aus. »Von mir!«
    Ih­re dunklen Au­gen wei­te­ten sich, dann ritt sie nä­her an mich her­an, um sich zu mir zu beu­gen und mich zu küs­sen. »Das ist da­für, weil du so glück­lich bist und ich dich lie­be«, er­klär­te sie, als ich ver­ständ­nis­los drein­schau­te. »Und das  …«
    Ich kann­te sie, ahn­te es, nein, wuss­te es. Doch tat ich nichts da­ge­gen, und ih­re Ohr­fei­ge riss mich fast aus dem Sat­tel.
    »… ist da­für, dass du es mir zwi­schen zwei Sät­zen auf ei­nem Pfer­derücken sagst«, füg­te sie grim­mig hin­zu und we­del­te mit ih­rer Hand. »Göt­ter«, fluch­te sie, »hast du ein har­tes Kinn!«
    Das ich jetzt rieb, um zu prü­fen, ob es nicht ge­bro­chen war. »Ich woll­te nicht  …«, be­gann ich, schüt­tel­te den Kopf, da­mit sich die Welt wie­der rich­tig zu­sam­men­füg­te, spuck­te Blut aus und be­gann von vor­ne. »Ich woll­te nicht da­mit war­ten«, be­schwer­te ich mich und ach­te­te dar­auf, dass Zeus ge­nü­gend Ab­stand von ihr hielt. »Ich fand es bes­ser, es dir so schnell wie mög­lich zu er­zäh­len, ich will nicht, dass du denkst, ich wür­de es dir ver­heim­li­chen wol­len!«
    »Das hät­te ich schon nicht ge­dacht«, teil­te sie mir er­ha­ben mit, um mich dann von der Sei­te an­zu­schau­en. »Du bist froh dar­über?«
    »J … ja  …«, sag­te ich vor­sich­tig. Und hielt Ab­stand.
    »Sie auch?«
    »Sie ist glück­lich, al­so den­ke ich, ja. Sie sagt, sie woll­te es. Einen Er­ben«
    »Dann ist es doch gut«, mein­te sie.
    Ich war­te­te.
    »Willst du nichts wei­ter da­zu sa­gen?«, frag­te ich, als sie im­mer noch nichts sag­te.
    »Warum?«, frag­te sie schein­bar ernst­haft er­staunt. »Wenn ihr bei­de froh dar­über seid, kann man euch nur Glück wün­schen. Nach al­lem, was Le­an­dra als Kind hat durch­ma­chen müs­sen, wird sie ei­ne gu­te Mut­ter sein.« Ein Lä­cheln spiel­te über ih­re Lip­pen. »Ab­ge­se­hen da­von, dass das Kind, wie du sagst, ein Kö­nig­reich er­ben wird. In ein paar Hun­dert Jah­ren.« Sie lach­te lei­se, als sie mei­nen Ge­sichts­aus­druck sah. »Hast du das ver­ges­sen? Sie braucht kei­nen Er­ben, je­den­falls nicht in den nächs­ten zwei- oder drei­hun­dert Jah­ren. Wenn wir Il­li­an nicht zu­vor doch noch an Tha­lak ver­lie­ren.«
    »Was nicht ge­sche­hen wird«, sag­te ich grim­mig. Mir war es gar nicht recht, aus­ge­rech­net jetzt dar­an er­in­nert zu wer­den, dass wir uns in ei­nem Krieg be­fan­den. Ich sah zu Se­ra­fi­ne hin­über. »Du bist nicht wü­tend?«
    Sie schüt­tel­te leicht den Kopf.
    »Ich bin es nicht«, sag­te sie dann lei­se. »Ich be­nei­de sie, aber mit un­se­rem Le­ben zur­zeit  …« Sie sah mich mit ih­ren dunklen Au­gen an. »Ich ha­be dich ge­fragt, ob es sein muss, dass du  … dass wir das tun, ob du nicht lie­ber ir­gend­wo Ap­fel­bäu­me pflan­zen willst. Ich wä­re mit dir ge­kom­men, du weißt es. Doch du hast dich für das hier ent­schie­den.« Sie tat ei­ne Ges­te, die al­les um uns her­um ein­schloss. »All­mäh­lich ver­ste­he ich auch, dass du nicht an­ders ent­schei­den konn­test. In die­se Welt, in un­ser Le­ben, wie es zur­zeit ist, kön­nen wir kei­ne Kin­der brin­gen, da­zu fehlt mir der Mut. Spä­ter  …« Sie schluck­te. »Spä­ter wird es hof­fent­lich an­ders sein. Als He­lis bin ich noch jung, wir ha­ben Zeit.«
    »Was ist mit Le­an­dra?«, frag­te ich zö­ger­lich. »Ich mei­ne  …«
    Sie schüt­tel­te den Kopf. »Ich ha­be mich zwi­schen euch bei­de ge­drängt, Ha­vald. Ich ha­be nicht das Recht da­zu, ihr oder dir einen Vor­wurf zu ma­chen.«
    »Warum dann  …«, be­gann

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