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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Euch doch an, Ihr wollt die Hoff­nung der Göt­ter sein?
    Ich bin nichts! , rief ich ver­zwei­felt und hielt an­kla­gend mei­ne Schat­ten­hän­de hoch, da­mit die­ser ver­fluch­te Geist sie durch mei­ne Au­gen se­hen konn­te. Seht, was von mir ge­blie­ben ist!
    Mehr als an­de­re je­mals er­hal­ten ha­ben! , mein­te er ver­ächt­lich. Was seid Ihr doch für ein arm­se­li­ges Ge­schöpf!
    Was soll ich denn tun?, wein­te ich. Es ist nichts mehr von mir da!
    Holt es Euch zu­rück , hör­te ich die wei­che Stim­me ei­ner Se­ra, die ich auf den Stu­fen ih­res Tem­pels hat­te ster­ben se­hen. Er­schafft Euch neu, wenn es denn sein muss, Ihr wisst, was Ihr ver­lo­ren habt.
    Es ist nicht mehr da!
    Und? , hör­te ich Ha­nik fra­gen. Dann nehmt von uns, was Ihr ver­lo­ren habt. Nehmt von ihr den Glau­ben, von Or­dun die Macht, von Aley­te die Be­harr­lich­keit, nehmt von uns, was Ihr ver­lo­ren habt, denn da­für sind wir da. Ihr wer­det fin­den, was Ihr sucht, so sehr un­ter­schei­den wir uns nicht von­ein­an­der, im Grun­de sind wir al­le gleich.
    Ihr seid kaum mehr zu er­tra­gen, knurr­te Or­dun. So fangt end­lich da­mit an!
    Göt­ter , fluch­te ich. Wann wer­de ich Euch end­lich los?
    Ich hör­te ihn la­chen. Erst wenn Ihr mich nicht mehr braucht.
    Grim­mig griff ich nach der Hoff­nung, dass es einen Aus­weg gab, nahm mir dort et­was und hier, such­te mir zu­sam­men, was ich brauch­te, schuf und form­te mich er­neut.
    Hier, hör­te ich Ha­nik sa­gen. Hier ist et­was, das Ihr noch brau­chen könnt.
    Von ihm nahm ich sei­ne Zu­ver­sicht. Sie kam mit ei­nem Durst nach Bier und zo­ti­gen Ge­schich­ten, doch da­mit, dach­te ich er­hei­tert, konn­te ich wahr­schein­lich le­ben.
    Wie lan­ge ich so knie­te, wuss­te ich hin­ter­her nicht mehr, ir­gend­wann, im­mer noch un­gläu­big und stau­nend dar­über, dass es mich noch oder wie­der gab, rich­te­te ich mich müh­sam auf. Mei­ne Ge­len­ke knirsch­ten, und mei­ne Mus­keln fühl­ten sich brü­chig an, doch ich stand und tat dann einen ers­ten, einen zwei­ten und dann einen drit­ten und schließ­lich noch wei­te­re Schrit­te. Mei­ne Ge­dan­ken wa­ren leer, als ich auf das zu­mar­schier­te, was von Ar­kins Le­gio­nen üb­rig war.
    Ich fand Kriegs­fürst Ar­kin, halb un­ter sei­nem Pferd be­gra­ben, auf dem Rücken lie­gend vor, sei­ne lee­ren Au­gen sa­hen in die Fer­ne, ein na­men­lo­ses Ent­set­zen war in sein Ge­sicht ge­gra­ben. Ein Wind­stoß trieb brau­nen Staub und Asche über sei­nen Kopf und ließ sei­ne ro­ten Haa­re we­hen, die noch im­mer von Rau­reif über­zo­gen wa­ren.
    Ich sah auf von ihm, über sei­ne Sol­da­ten hin­weg, man­che knie­ten, die meis­ten la­gen dort, wo sie ge­fal­len wa­ren. So weit ich bli­cken konn­te, fand ich nicht einen Fun­ken Le­ben mehr.
    Dort, in der Fer­ne, hin­ter die­sen to­ten Rei­hen, sah ich die Fes­tung der Ti­ta­nen in die Hö­he ra­gen, dort­hin war Ko­laron ge­flo­hen, nur einen wei­ten Schritt ent­fernt. Von dem Stab der Mae­stra war nicht viel mehr als Asche, ver­kohl­tes Holz und ei­ne ge­bors­te­ne Ku­gel ge­blie­ben, er hat­te mir gu­te Diens­te ge­leis­tet, doch ich brauch­te ihn nicht mehr.
    Gut so , lach­te Ha­nik. Jetzt geht hin zu die­sem ver­fluch­ten Ne­kro­man­ten­kai­ser und tre­tet ihm so rich­tig in den Arsch!
    Mein Ge­dan­ke , sag­te ich  … und tat den wei­ten Schritt.
     

36
 
Der Mantel eines toten Gottes
     
    Er stand vor der Tür zum Grab, ich spür­te die Ma­gie, mit der er den Zu­gang er­zwin­gen soll­te, sie ließ die­sen Raum aus grü­nem Glas un­ter mei­nen Fü­ßen be­ben. So ver­tieft war er in sein Werk, dass er mich einen Hauch zu spät er­fass­te.
    Mit wei­ten Au­gen fuhr er her­um, hielt sei­nen Arm zum Schutz em­por und warf sich nach hin­ten, schrie, als See­len­rei­ßer ihm die Hand vom Arm ab­trenn­te und fahl leuch­tend durch die Wan­ge fuhr. Schwar­zes Blut lief aus die­ser Wun­de, Blut, das selbst See­len­rei­ßer scheu­te und nicht ha­ben woll­te.
    Doch wie­der hat­te ich ihn un­ter­schätzt, die­ses Un­ge­heu­er kann­te kei­ne Gren­zen sei­ner Macht, denn noch als er nach hin­ten fiel, traf mich sein Wil­le wie ein Ham­mer­schlag und schleu­der­te mich da­von wie ei­ne Pup­pe. Hart

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