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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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aus fau­chen­der Ma­gie zur Sei­te ab­zu­len­ken.
    Ich spür­te, wie die Hit­ze mir die Au­gen­brau­en ver­seng­te, als sich der lo­dern­de Ball links von uns in den Step­pen­bo­den grub, um dort in ei­nem wei­ten Strei­fen die dür­ren Grä­ser zu ent­flam­men. Er­neut lo­der­te Feu­er auf und ver­barg fast den schlan­ken Jüng­ling, der mit ei­nem har­ten Lä­cheln im Ge­sicht lang­sam auf uns zu­kam. Dies­mal war es Ase­la, die ei­ne Ges­te tat, die das Feu­er vor uns teil­te, wäh­rend sie has­tig in ih­ren Beu­tel griff und glit­zern­den Staub in die Luft warf, ge­ra­de noch recht­zei­tig, als die Welt um uns in ei­nem Or­kan aus Er­de, Dreck und Stei­nen ver­schwand.
    »Göt­ter«, keuch­te Ase­la. »Das ist Ko­laron! Er traut sich doch sonst nicht aus sei­nem Ver­steck her­aus!«
    Es sei denn, er er­fährt, dass man ihm einen Kriegs­fürs­ten ab­trün­nig ma­chen woll­te, dach­te ich grim­mig, aber um dies aus­zu­spre­chen, fehl­te mir der Atem.
    Die ma­gi­sche Ku­gel der Eu­le, die uns schüt­zend um­gab, er­klang wie ei­ne große Glo­cke, als Schlag um Schlag sie er­schüt­ter­te, ich spür­te, wie sie mit ih­ren Ma­gi­en nach mir griff, und gab ihr, was sie brauch­te.
    Schon der ers­te An­sturm hat­te uns zu Bo­den ge­wor­fen, das Heu­len der Win­de, das Fau­chen der Flam­men, der Bo­den, der un­ter un­se­ren Fü­ßen aus­ein­an­der­brach, im­mer wie­der die Ham­mer­schlä­ge, die Ase­las Ku­gel tra­fen  … all das mach­te es un­mög­lich, einen kla­ren Ge­dan­ken zu fas­sen, wir konn­ten nichts an­de­res tun, als uns an­ein­an­der­zu­klam­mern und zu war­ten, bis der An­sturm ein En­de fand.
    »Göt­ter«, rief Ase­la mit ge­wei­te­ten Au­gen, wäh­rend sie mehr und mehr von mir nahm, um ih­re Ku­gel auf­recht­zu­er­hal­ten. »Er ist es selbst, er ist nicht als Pup­pe da!«
    Das, dach­te ich grim­mig, wäh­rend ich ent­setzt sah, wie ih­re Ku­gel für einen Mo­ment die Form ver­lor, sich ein­beul­te und uns dann zu­rück­warf, hat­te ich mir schon selbst ge­dacht.
    »Ase­la!«, rief ich, ob­wohl sie mich bei all dem Ge­tö­se kaum wür­de hö­ren kön­nen. »Ihr müsst hier weg!« Dort, wo Ase­las Ku­gel die Er­de be­rühr­te, be­gann die­se be­reits rot zu glü­hen, und ob­wohl ich ihr gab, was ich ihr ge­ben konn­te, be­merk­te ich, wie die Eu­le schwä­cher und schwä­cher wur­de.
    »Wenn  … ich  …«, keuch­te sie mit grim­mi­ger Ent­schlos­sen­heit, »… ge­he  … seid Ihr  … schutz­los! Göt­ter, wo­her  … nimmt er nur die  … Kraft!? Er war  … nie  … so stark!«
    Er nimmt sie von den To­ten , hör­te ich Aley­tes Stim­me. Sie war ru­hig und ge­las­sen, als wä­re es nur ein Pro­blem beim Shah für ihn. Sie öff­nen ihm einen Weg, sich Kraft aus der Dun­kel­heit zu zie­hen, of­fen­bar ist er wei­ter dar­in vor­ge­schrit­ten, sich gött­li­cher Kräf­te zu be­die­nen, als Ihr dach­tet.
    Dan­ke , mein­te ich grim­mig, wäh­rend die Ham­mer­schlä­ge Ase­las Ku­gel er­schüt­ter­ten und uns den Atem aus den Lun­gen trieb. Sagt Ihr mir auch, wie mir das hilft?
    Ich hat­te das Ge­fühl, als ob er durch mei­ne Au­gen sah und die­se Fä­den mus­ter­te. Viel­leicht könnt Ihr die­se Fä­den von ihm tren­nen?
    Ich griff nach die­sen Fä­den, zu mei­ner Über­ra­schung fühl­te ich, dass ich sie auch be­rüh­ren konn­te, nur dass ich es kaum er­tra­gen konn­te. Das al­so, dach­te ich vol­ler Ab­scheu und Ent­set­zen, das al­so ist es, was er für uns will!
    Zu­vor hat­te ich kei­ne Vor­stel­lung da­von ge­habt, was die Dun­kel­heit sein soll­te, das Dunkle, des­sen Gott Oma­gor ge­we­sen war. War nicht Dun­kel­heit nur ein Ab­han­den­sein von Licht?
    Es war schlim­mer. Weitaus schlim­mer. Es war ein  … Hun­ger. Es fraß mit ei­si­gen Fin­gern an mei­ner See­le, ver­such­te, al­les in sich zu zie­hen, das zu fül­len, was es aus­mach­te, in sich zu zie­hen, wo das Nichts war, ein Stru­del, ein Loch im Ge­fü­ge der Wel­ten, wie die­se Fä­den, die der Ne­kro­man­ten­kai­ser von sei­nen to­ten Sol­da­ten zu sich spann­te, Ris­se im Ge­fü­ge wa­ren.
    Was die­se Ris­se in sich hin­ein­zo­gen, war das Le­ben um uns her­um, auch das Le­ben der

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