Die Festung der Titanen
aus fauchender Magie zur Seite abzulenken.
Ich spürte, wie die Hitze mir die Augenbrauen versengte, als sich der lodernde Ball links von uns in den Steppenboden grub, um dort in einem weiten Streifen die dürren Gräser zu entflammen. Erneut loderte Feuer auf und verbarg fast den schlanken Jüngling, der mit einem harten Lächeln im Gesicht langsam auf uns zukam. Diesmal war es Asela, die eine Geste tat, die das Feuer vor uns teilte, während sie hastig in ihren Beutel griff und glitzernden Staub in die Luft warf, gerade noch rechtzeitig, als die Welt um uns in einem Orkan aus Erde, Dreck und Steinen verschwand.
»Götter«, keuchte Asela. »Das ist Kolaron! Er traut sich doch sonst nicht aus seinem Versteck heraus!«
Es sei denn, er erfährt, dass man ihm einen Kriegsfürsten abtrünnig machen wollte, dachte ich grimmig, aber um dies auszusprechen, fehlte mir der Atem.
Die magische Kugel der Eule, die uns schützend umgab, erklang wie eine große Glocke, als Schlag um Schlag sie erschütterte, ich spürte, wie sie mit ihren Magien nach mir griff, und gab ihr, was sie brauchte.
Schon der erste Ansturm hatte uns zu Boden geworfen, das Heulen der Winde, das Fauchen der Flammen, der Boden, der unter unseren Füßen auseinanderbrach, immer wieder die Hammerschläge, die Aselas Kugel trafen … all das machte es unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen, wir konnten nichts anderes tun, als uns aneinanderzuklammern und zu warten, bis der Ansturm ein Ende fand.
»Götter«, rief Asela mit geweiteten Augen, während sie mehr und mehr von mir nahm, um ihre Kugel aufrechtzuerhalten. »Er ist es selbst, er ist nicht als Puppe da!«
Das, dachte ich grimmig, während ich entsetzt sah, wie ihre Kugel für einen Moment die Form verlor, sich einbeulte und uns dann zurückwarf, hatte ich mir schon selbst gedacht.
»Asela!«, rief ich, obwohl sie mich bei all dem Getöse kaum würde hören können. »Ihr müsst hier weg!« Dort, wo Aselas Kugel die Erde berührte, begann diese bereits rot zu glühen, und obwohl ich ihr gab, was ich ihr geben konnte, bemerkte ich, wie die Eule schwächer und schwächer wurde.
»Wenn … ich …«, keuchte sie mit grimmiger Entschlossenheit, »… gehe … seid Ihr … schutzlos! Götter, woher … nimmt er nur die … Kraft!? Er war … nie … so stark!«
Er nimmt sie von den Toten , hörte ich Aleytes Stimme. Sie war ruhig und gelassen, als wäre es nur ein Problem beim Shah für ihn. Sie öffnen ihm einen Weg, sich Kraft aus der Dunkelheit zu ziehen, offenbar ist er weiter darin vorgeschritten, sich göttlicher Kräfte zu bedienen, als Ihr dachtet.
Danke , meinte ich grimmig, während die Hammerschläge Aselas Kugel erschütterten und uns den Atem aus den Lungen trieb. Sagt Ihr mir auch, wie mir das hilft?
Ich hatte das Gefühl, als ob er durch meine Augen sah und diese Fäden musterte. Vielleicht könnt Ihr diese Fäden von ihm trennen?
Ich griff nach diesen Fäden, zu meiner Überraschung fühlte ich, dass ich sie auch berühren konnte, nur dass ich es kaum ertragen konnte. Das also, dachte ich voller Abscheu und Entsetzen, das also ist es, was er für uns will!
Zuvor hatte ich keine Vorstellung davon gehabt, was die Dunkelheit sein sollte, das Dunkle, dessen Gott Omagor gewesen war. War nicht Dunkelheit nur ein Abhandensein von Licht?
Es war schlimmer. Weitaus schlimmer. Es war ein … Hunger. Es fraß mit eisigen Fingern an meiner Seele, versuchte, alles in sich zu ziehen, das zu füllen, was es ausmachte, in sich zu ziehen, wo das Nichts war, ein Strudel, ein Loch im Gefüge der Welten, wie diese Fäden, die der Nekromantenkaiser von seinen toten Soldaten zu sich spannte, Risse im Gefüge waren.
Was diese Risse in sich hineinzogen, war das Leben um uns herum, auch das Leben der
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