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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Gott der Dun­kel­heit, der im­mer wie­der das ver­nich­te­te, was die an­de­ren Göt­ter schu­fen. Des­halb hat­ten sie sich ge­gen ihn er­ho­ben, da­mit ih­re Schöp­fung le­ben konn­te. Der letz­te Krieg der Göt­ter ward um die El­fen aus­ge­tra­gen, der, der jetzt be­reits schon tob­te, ent­schied das Schick­sal von uns Men­schen.
    Warum?, frag­te ich ihn in Ge­dan­ken, wäh­rend ich mei­ne Au­gen über ihn wan­dern ließ. Warum habt Ihr das ge­tan, was ist der Sinn dar­in, im­mer nur zu zer­stö­ren, was an­de­re so müh­sam er­schaf­fen hat­ten?
    Et­was zog mei­ne Bli­cke an, dort, an der glei­chen Stel­le wie bei mir, waag­recht über dem Her­zen, wo der schwar­ze Dolch mir die See­le hat­te neh­men wol­len, klaff­te ein Spalt in die­ser schwar­zen Rüs­tung, so glatt, so sau­ber, dass ich so­fort wuss­te, wel­che Klin­ge ihn ge­schla­gen hat­te.
    Lang­sam, zit­ternd streck­te ich mei­ne lin­ke Hand aus und fuhr lang­sam über die­sen Riss. Die Le­gen­den wa­ren wahr. Hier lag Oma­gor, der Gott der Dun­kel­heit, er­schla­gen von dem Schwert an mei­ner Sei­te, ich konn­te ihn se­hen und be­rüh­ren, dort war die Wun­de, die Sol­tar ihm ge­schla­gen hat­te, es war al­les wahr.
    Ich stand auf und beug­te mich über ihn, er sah aus, als ob er nur schlie­fe. Viel­leicht war es ja auch so, auch mich hat­te man für tot ge­hal­ten. Oh­ne zu be­den­ken, was ich tat, streck­te ich die Hand aus, um ihm am Hals den Puls zu füh­len.
    Für einen kur­z­en Mo­ment fühl­te ich un­ter mei­nen Fin­gern war­me Haut, doch dann gab sie an der Stel­le nach, brö­ckel­te, zer­fiel zu Staub, ein Zer­fall, der von dort, wo ich ihn be­rühr­te, auf den Rest sei­nes Kör­pers über­griff. Licht und Schat­ten tanz­ten über ihn, als der Zer­fall auch nach sei­ner Rüs­tung griff, für einen Mo­ment sah ich sei­ne Ge­bei­ne  … dann war dort nur noch Staub auf ei­nem schwar­zen Um­hang, der sich trä­ge zu be­we­gen schi­en.
    Die Göt­ter hat­ten ihn hier be­gra­ben, um ihn für die Ewig­keit zu er­hal­ten, bis ich, ein tum­ber Tor, ihr Werk zu­nich­te­mach­te. Ich hät­te wei­nen kön­nen und tat es auch, wäh­rend jen­seits die­ser Tür noch im­mer der Ne­kro­man­ten­kai­ser tob­te.
    Schließ­lich fass­te ich mich und wisch­te mir die Trä­nen ab, es war ge­sche­hen. Es war nicht mei­ne Ab­sicht ge­we­sen, den Gott in sei­ner letz­ten Ru­he zu stö­ren, der Grund, wes­we­gen ich ge­kom­men war, tob­te hin­ter je­ner Tür.
    Ein letz­tes Mal ließ ich mei­nen Blick über die­sen wun­der­sa­men Raum glei­ten, au­ßer die­sem Um­hang war nichts von Oma­gor ge­blie­ben. Vor­sich­tig streck­te ich mei­ne Hand aus und fand, dass, bei et­was Druck, sie in der Tür ver­schwand, dies war der Weg zu­rück, dies­mal, schwor ich mir, wür­de ich den ver­fluch­ten See­len­rei­ter nicht mehr un­ter­schät­zen.
    Doch ge­ra­de als ich See­len­rei­ßer fes­ter griff, um durch die Tür zu ge­hen, sah ich aus den Au­gen­win­keln die­sen Um­hang trä­ge we­hen. Einst, wie es mir jetzt schi­en, vor end­los lan­ger Zeit, hat­te ich in der Ka­na­li­sa­ti­on von Gasa­la­bad mich ei­nes Um­hangs er­weh­ren müs­sen, der die­sem äh­nel­te, ein un­be­seel­tes We­sen, das mit ei­nem Se­len­rei­ter einen Han­del ein­ge­gan­gen war. Auch er hat­te mich mit Dun­kel­heit um­hüllt, an mir ge­saugt, mein Le­ben neh­men wol­len.
    Und wäh­rend ich noch dach­te, dass nie­mand mich je­mals wie­der zwin­gen konn­te, ei­nem die­ser ver­fluch­ten Män­tel auch nur na­he zu kom­men, sah ich, wie ich mei­ne Hand aus­streck­te, der Man­tel sich we­hend von der Bah­re er­hob, den Staub ei­nes to­ten Got­tes von sich ab­schüt­tel­te und mir ent­ge­gen­kam. Wie in ei­nem Traum, macht­los vor Ent­set­zen, stand ich nur da und ließ zu, dass er mir ent­ge­gen­kam und sich um mich leg­te. Ich spür­te die Käl­te in mei­nem Nacken, wo er sich mit mir ver­band  … und wie zu­frie­den er nun war, dass sein War­ten ein En­de fand. Er hat­te wohl doch nicht vor, mich auf­zu­fres­sen.
    Hieß es nicht im­mer, Ko­laron wür­de nach dem Man­tel ei­nes to­ten Got­tes trach­ten? , hör­te ich Ha­niks er­hei­ter­te Stim­me. Mir scheint, dass Ihr ihn

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