Die Festung der Titanen
Gott der Dunkelheit, der immer wieder das vernichtete, was die anderen Götter schufen. Deshalb hatten sie sich gegen ihn erhoben, damit ihre Schöpfung leben konnte. Der letzte Krieg der Götter ward um die Elfen ausgetragen, der, der jetzt bereits schon tobte, entschied das Schicksal von uns Menschen.
Warum?, fragte ich ihn in Gedanken, während ich meine Augen über ihn wandern ließ. Warum habt Ihr das getan, was ist der Sinn darin, immer nur zu zerstören, was andere so mühsam erschaffen hatten?
Etwas zog meine Blicke an, dort, an der gleichen Stelle wie bei mir, waagrecht über dem Herzen, wo der schwarze Dolch mir die Seele hatte nehmen wollen, klaffte ein Spalt in dieser schwarzen Rüstung, so glatt, so sauber, dass ich sofort wusste, welche Klinge ihn geschlagen hatte.
Langsam, zitternd streckte ich meine linke Hand aus und fuhr langsam über diesen Riss. Die Legenden waren wahr. Hier lag Omagor, der Gott der Dunkelheit, erschlagen von dem Schwert an meiner Seite, ich konnte ihn sehen und berühren, dort war die Wunde, die Soltar ihm geschlagen hatte, es war alles wahr.
Ich stand auf und beugte mich über ihn, er sah aus, als ob er nur schliefe. Vielleicht war es ja auch so, auch mich hatte man für tot gehalten. Ohne zu bedenken, was ich tat, streckte ich die Hand aus, um ihm am Hals den Puls zu fühlen.
Für einen kurzen Moment fühlte ich unter meinen Fingern warme Haut, doch dann gab sie an der Stelle nach, bröckelte, zerfiel zu Staub, ein Zerfall, der von dort, wo ich ihn berührte, auf den Rest seines Körpers übergriff. Licht und Schatten tanzten über ihn, als der Zerfall auch nach seiner Rüstung griff, für einen Moment sah ich seine Gebeine … dann war dort nur noch Staub auf einem schwarzen Umhang, der sich träge zu bewegen schien.
Die Götter hatten ihn hier begraben, um ihn für die Ewigkeit zu erhalten, bis ich, ein tumber Tor, ihr Werk zunichtemachte. Ich hätte weinen können und tat es auch, während jenseits dieser Tür noch immer der Nekromantenkaiser tobte.
Schließlich fasste ich mich und wischte mir die Tränen ab, es war geschehen. Es war nicht meine Absicht gewesen, den Gott in seiner letzten Ruhe zu stören, der Grund, weswegen ich gekommen war, tobte hinter jener Tür.
Ein letztes Mal ließ ich meinen Blick über diesen wundersamen Raum gleiten, außer diesem Umhang war nichts von Omagor geblieben. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus und fand, dass, bei etwas Druck, sie in der Tür verschwand, dies war der Weg zurück, diesmal, schwor ich mir, würde ich den verfluchten Seelenreiter nicht mehr unterschätzen.
Doch gerade als ich Seelenreißer fester griff, um durch die Tür zu gehen, sah ich aus den Augenwinkeln diesen Umhang träge wehen. Einst, wie es mir jetzt schien, vor endlos langer Zeit, hatte ich in der Kanalisation von Gasalabad mich eines Umhangs erwehren müssen, der diesem ähnelte, ein unbeseeltes Wesen, das mit einem Selenreiter einen Handel eingegangen war. Auch er hatte mich mit Dunkelheit umhüllt, an mir gesaugt, mein Leben nehmen wollen.
Und während ich noch dachte, dass niemand mich jemals wieder zwingen konnte, einem dieser verfluchten Mäntel auch nur nahe zu kommen, sah ich, wie ich meine Hand ausstreckte, der Mantel sich wehend von der Bahre erhob, den Staub eines toten Gottes von sich abschüttelte und mir entgegenkam. Wie in einem Traum, machtlos vor Entsetzen, stand ich nur da und ließ zu, dass er mir entgegenkam und sich um mich legte. Ich spürte die Kälte in meinem Nacken, wo er sich mit mir verband … und wie zufrieden er nun war, dass sein Warten ein Ende fand. Er hatte wohl doch nicht vor, mich aufzufressen.
Hieß es nicht immer, Kolaron würde nach dem Mantel eines toten Gottes trachten? , hörte ich Haniks erheiterte Stimme. Mir scheint, dass Ihr ihn
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