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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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im­stan­de.«
    Ich nick­te lang­sam. »Wollt Ihr mir sa­gen, warum Ihr sie in sei­nen Hän­den lie­ßet?«, frag­te ich ihn sanft.
    Er zö­ger­te und seufz­te. »Ko­laron hielt auch Ase­la und Bal­tha­sar als Gei­sel; hät­te ich ver­sucht, El­si­ne zu ret­ten, hät­ten sie sich mir ent­ge­gen­ge­stellt, und ich hät­te ei­ne un­mög­li­che Wahl tref­fen müs­sen. Ich konn­te es nicht, Ser Ha­vald.«
    »Ihr meint, das weiß sie nicht?«
    Zum ers­ten Mal er­schi­en er mir un­si­cher. »Viel­leicht«, kam es dann lei­se von ihm. »Aber das be­deu­tet nicht, dass sie mir ver­zei­hen kann. Ich kann Euch nur sa­gen, wie dank­bar ich Rag­nar und Euch für ih­re Ret­tung bin.«
    Ich nick­te. »Wisst Ihr, wie es ihm geht?«
    »Er wird zur Gän­ze ge­ne­sen«, lä­chel­te er. »Sucht ihn in der Zi­ta­del­le auf, fragt nur nach ei­nem blon­den Hü­nen, der laut­stark Lie­der singt, und Ihr wer­det ihn schnell fin­den.«
    »Viel­leicht wer­de ich ge­nau das tun«, lach­te ich und mus­ter­te ihn nach­denk­lich. »Habt Ihr ihm in Eu­rem Spiel noch ei­ne Rol­le zu­ge­dacht? Sein Weib ist mit ei­nem Kind ge­seg­net, sie braucht ihn bei sich und nicht auf ei­nem Schlacht­feld.«
    Er schüt­tel­te leicht den Kopf. »Rag­nars Werk ist ge­tan«, sag­te er rau. »Ein Va­ter soll­te bei sei­nen Kin­dern sein.«
    »Nehmt Euch Eu­re Wor­te selbst zu Her­zen«, mahn­te ich ihn. »Was El­si­ne an­be­langt, ihr Leid ist der Ver­lust der Toch­ter. Das Eu­re auch. Ihr habt Eu­re Toch­ter ret­ten kön­nen, warum ver­bergt Ihr Euch vor ihr?«
    »Ich ha­be sie nicht ret­ten kön­nen«, sag­te er, wäh­rend ihm die Au­gen feucht wur­den. »Ich konn­te sie nicht dar­an hin­dern, ih­rer Lie­be zu fol­gen, jetzt liegt sie in die­sem ei­si­gen Grund be­gra­ben.«
    »Ihr irrt Euch«, ant­wor­te­te ich rau. »Ich weiß nicht, wie Ihr es mit den Göt­tern aus­ge­han­delt habt, doch Se­ra­fi­ne ist Eu­re Toch­ter  … und wird es im­mer sein. Für ih­re Ret­tung wer­de ich Euch im­mer dank­bar sein.«
    »Seid es nicht«, gab er rau zu­rück. »Ich hat­te da­mit nichts zu tun. Es war Jer­bil Ko­nai.«
    »Ihr gabt ihm Eis­wehr.«
    Er nick­te. »Aus ei­ner Ah­nung her­aus. Ihr über­schätzt mei­ne Macht und mei­ne Fä­hig­kei­ten, Ser Ha­vald. Ich wuss­te nicht, was Jer­bil tun wür­de, wuss­te nicht, dass Bal­tha­sar uns der­art ver­ra­ten konn­te. Eis­wehr ist das bes­te al­ler Schwer­ter, sie trägt ei­ne warm­her­zi­ge See­le in sich und ist die Ein­zi­ge der Klin­gen, die wacht und schützt und nicht zer­stört. Sie schi­en mir gut zu Jer­bil zu pas­sen, des­halb gab ich sie ihm.«
    »Wisst Ihr, was dort un­ten ge­sch­ah?«, frag­te ich ihn.
    Über­rascht sah er auf. »Nein. Ihr habt es nicht her­aus­ge­fun­den?«
    »Nur zum Teil«, seufz­te ich. »Ich weiß, dass, als Jer­bil um Se­ra­fi­nes Le­ben fürch­te­te, er den Göt­tern einen Han­del an­ge­bo­ten hat. Er ver­sprach, et­was für sie zu tun, wenn sie da­für Se­ra­fi­ne ret­te­ten  … ich glau­be, er woll­te auch sein Pferd zu­rück.«
    Ken­nard blin­zel­te er­staunt, dann lach­te er laut auf. »Das sieht ihm ähn­lich. Er lieb­te die­ses Biest fast so sehr wie Se­ra­fi­ne.« Er mus­ter­te mich mit sei­nen klu­gen Au­gen.
    »Wie lan­ge wuss­tet Ihr schon, wer sie in Wahr­heit ist?«
    »Ge­wusst?«, frag­te ich be­däch­tig. »Seit eben erst. Doch ver­mu­tet ha­be ich es schon ei­ne Wei­le. El­si­ne war für mich der letz­te Hin­weis. So sehr wie sie und Se­ra­fi­ne sich äh­neln, kann es kein Zu­fall sein. Je mehr ich dar­über grü­bel­te, um­so mehr Sinn er­gab es für mich. Se­ra­fi­ne sagt, ih­re Mut­ter starb bei der Nie­der­kunft, doch wa­ren es Kind und Mut­ter, die da­bei ge­stor­ben sind? Ihr habt das Kind aus­ge­tauscht, und es sind die Ge­bei­ne die­ses an­de­ren Kinds, die in je­nem Grab­mal lie­gen?«
    Er neig­te leicht den Kopf. »Ich woll­te, dass sie einen Va­ter hat, der sie liebt und Zeit mit ihr ver­brin­gen kann. Sie war, nach El­si­nes Tod, an den ich ja glaub­te, das Ein­zi­ge, was mir von ihr ge­blie­ben war, ich woll­te sie si­cher wis­sen. Man schickt kei­ne At­ten­tä­ter nach je­man­dem, der be­reits ge­stor­ben ist.«
    »So ähn­lich ha­be ich es mir

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