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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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As­kan­non, der ihm den Weg zu die­ser Kam­mer ver­wehrt hat­te, es war sei­ne Ma­gie, die mich hat­te pas­sie­ren las­sen, als Ko­laron mich ge­gen die Tür ge­wor­fen hat­te und ich so das Sie­gel be­rühr­te. »Wie lan­ge«, sag­te ich nach­denk­lich, als ich mei­ne Fin­ger sanft über das le­ben­de Re­li­ef des Sie­gels glei­ten ließ, »habt Ihr dies al­les vor­be­rei­tet?«
    Ei­ne Ant­wort er­hielt ich nicht, nur das Bild von ei­nem ge­bro­che­nen Schwert und den Ge­ruch von Ha­fen­was­ser. Lan­ge stand ich da und mus­ter­te die­ses kunst­vol­le Schloss, das doch so viel mehr war als nur das. Hier al­so lag der Ur­sprung sei­ner Macht, hier hat­te As­kan­non das Wis­sen ge­fun­den, das ihn, im Zu­sam­men­spiel mit sei­nem ma­gi­schen Ta­lent, zu dem ge­macht hat­te, der er war.
    Ein letz­tes Mal sah ich mich in der Kam­mer um und nick­te dann ent­schlos­sen. Er hat­te mir den Weg zu ihm ge­zeigt, es war an der Zeit, ihn auf­zu­su­chen, den Mann, der nicht we­ni­ger als die Göt­ter der Ar­chi­tekt mei­nes Schick­sals war.
    »Fin­de einen Weg«, hat­te mir Zo­ko­ra auf­ge­tra­gen, »den Wor­ten der Pro­phe­zei­ung ei­ne neue Be­deu­tung zu ge­ben.« Noch hat­te ich ihn nicht ge­fun­den, noch stand mir die­se letz­te Schlacht be­vor. Sie wür­de kom­men, doch es war ein lan­ger Weg dort­hin, es gab noch im­mer ei­ni­ges für mich zu tun.
    Zum ers­ten Mal seit Lan­gem spür­te ich wie­der Zu­ver­sicht, fühl­te ich, dass es viel­leicht doch mög­lich war.
    Seht Ihr , mein­te Ha­nik stolz, ich wuss­te, dass Ihr sie ge­brau­chen könnt .
     

37
 
Kennard
     
    Zwi­schen ei­nem Wald von Mas­ten hin­durch konn­te ich ei­ne kai­ser­li­che Ga­lee­re se­hen, die sich müh­sam durch die Ha­fen­ein­fahrt quäl­te. Das Schiff hat­te Schlag­sei­te, nur noch ein Mast stand und das Ach­ter­kas­tell trug die Spu­ren ei­nes Kamp­fes. Die Flag­ge As­kirs weh­te von dem ver­blie­be­nen Mast und ich konn­te die Ru­fe der See­schlan­gen, der Ma­ri­ne­sol­da­ten des Kai­ser­reichs, hö­ren, mit de­nen sie ih­re Ka­me­ra­den be­grüß­ten.
    Was auch im­mer ge­sche­hen war, es war ein Sieg ge­we­sen, wenn auch teu­er er­kauft, denn auf dem Vor­schiff la­gen in stil­len Rei­hen die Ge­fal­le­nen auf­ge­bahrt.
    Ei­ne Mö­we schrie über mir, als ich den Blick ab­wand­te und zu dem Tor hin­sah, über dem ein ge­bors­te­nes Schwert hing, groß ge­nug für die Hand ei­nes Rie­sen.
    So schwer war er nicht zu fin­den ge­we­sen, schon der ers­te der Ma­ri­ne­sol­da­ten, die hier am Ha­fen Strei­fe gin­gen, hat­te mei­ne Fra­ge nach ei­nem ge­bors­te­nen Schwert la­chend be­ant­wor­tet.
    »Ihr müsst Ist­vans ›ge­bro­che­ne Klin­ge‹ mei­nen, Ser. Bes­ser lässt es sich im Ha­fen gar nicht spei­sen. Oder trin­ken! Rich­tet dem al­ten Hau­de­gen einen Gruß vom Kor­po­ral Fe­fre aus, und trinkt einen für mich mit!«
    Die Ta­ver­na war in der Tat leicht zu fin­den ge­we­sen, man brauch­te nur links am Ha­fen ent­lang­zu­ge­hen, die al­te Wehr­sta­ti­on, das Schwert und die vie­len Schä­del über dem Tor wa­ren schwer­lich zu über­se­hen.
    Zwei kräf­ti­ge Män­ner mit le­de­r­um­wi­ckel­ten Knüp­peln mus­ter­ten mich arg­wöh­nisch, als ich ih­nen zu­nick­te und den Hof der al­ten Wehr­sta­ti­on be­trat.
    Die of­fe­ne Tür und das Stim­men­ge­wirr zeig­ten mir den Weg. Als ich den Schan­kraum be­trat und auf der Schwel­le in­ne­hielt, war mir für einen Mo­ment lang so, als wä­re ich wie­der im Ham­mer­kopf, dort, wo al­les sei­nen An­fang ge­nom­men hat­te.
    Selbst mit mei­nen neu­en Ta­len­ten hät­te ich ihn fast nicht wahr­ge­nom­men, es brauch­te ei­ne Wei­le, bis ich ver­stand, dass ich das su­chen soll­te, was ich in der Sicht der Ma­gie nicht sah. Ge­nau­so war es auch mit Se­ra­fi­ne, auch sie war in der Sicht der Ma­gie nicht zu er­ken­nen, ein Hin­weis und viel­leicht ein letz­ter Be­weis da­für, dass dies der Mann war, den ich such­te.
    Er saß et­was ab­seits an ei­nem großen Tisch, der, ob­wohl der Schan­kraum gut ge­füllt war, nur von ihm und ei­nem an­de­ren be­setzt war, ei­nem großen kräf­ti­gen Mann mit den Schul­tern ei­nes Stiers, ei­ner Nar­be im Ge­sicht

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