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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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und wa­chen Au­gen, die mich mus­ter­ten, als ich nä­her an den Tisch trat.
    »Tut mir leid«, mein­te der Mann mit ei­ner Stim­me, die mü­he­los den Lärm des Schan­kraums über­tö­nen konn­te. »Die­ser Tisch ist für Gäs­te des Hau­ses re­ser­viert.«
    »Dann bin ich rich­tig«, sag­te ich und schlug die Ka­pu­ze mei­nes Um­hangs zu­rück. »Ich wer­de er­war­tet.«
    »Das glau­be ich nicht«, mein­te der große Mann und mach­te An­stal­ten, auf­zu­ste­hen. Sein Ge­gen­über, der mit dem Rücken zu mir über ein Shah­spiel ge­beugt saß, tat ei­ne klei­ne Ges­te, um den großen Mann zu­rück­zu­hal­ten.
    »Setz dich wie­der hin, Ist­van«, bat ei­ne Stim­me, die ich lan­ge nicht mehr ge­hört hat­te. »Er ist mein Gast.«
    Ken­nard, der Ge­lehr­te, der uns beim Ham­mer­kopf auf­ge­sucht hat­te, kaum dass die Strö­me des Wel­ten­flus­ses wie­der ih­ren Weg zu As­kir ge­fun­den hat­ten.
    Der Mann, wohl der Wirt der Ta­ver­ne, mus­ter­te mich prü­fend und nick­te dann, um mir mit ei­ner Ges­te an­zu­deu­ten, mich zu ih­nen an den Tisch zu ge­sel­len.
    »Was darf es sein?«, frag­te er.
    »Ein gu­tes küh­les Bier«, gab ich ihm zur Ant­wort, häng­te See­len­rei­ßer aus und setz­te mich. Der Wirt sah von mir zu Ken­nard, nick­te dann und stand auf. »Ein Bier wird sich noch fin­den las­sen«, mein­te er. »Ach­tet nur dar­auf, dass er die Fi­gu­ren nicht ver­rückt, er neigt da­zu.«
    »Das ist un­ge­recht«, mein­te der Ge­lehr­te mit ei­nem lei­sen Lä­cheln, um mich, da ich nun Platz ge­nom­men, mit wa­chen grau­en Au­gen zu mus­tern.
    »Was hal­tet Ihr von dem Spiel?«, frag­te er dann und tat ei­ne Ges­te zu dem Spiel­brett hin.
    Als ich hin­sah, wei­te­te sich das Feld, und die ein­zel­nen Fi­gu­ren nah­men Zü­ge an, die mir nur all­zu ver­traut er­schie­nen. Im wei­ßen Turm er­kann­te ich Ase­la, die zu­sam­men mit an­de­ren über ei­ne dür­re Step­pe ritt, ihr Ge­sicht ver­härmt von ih­ren kürz­li­chen Stra­pa­zen und doch ent­schlos­sen. An ih­rer Sei­te rit­ten Se­ra­fi­ne, Va­rosch und Zo­ko­ra, und öff­ne­te man den Blick ein we­nig, sah man in der Fer­ne das to­te Land, das Ko­laron zu­rück­ge­las­sen hat­te. Ich seufz­te, denn ich wuss­te, was sie dort fin­den wür­den, ich hät­te dar­an den­ken sol­len.
    Mein Blick schweif­te wei­ter über das Feld, sah an­de­re ver­trau­te Ge­sich­ter und an­de­re, die ich nicht kann­te.
    »Mir scheint, Ihr könn­tet leicht ver­lie­ren«, gab ich zur Ant­wort und nick­te dan­kend, als der Wirt mir ein Bier vor­setz­te, um sich dann mit ei­nem letz­ten prü­fen­den Blick zu ent­fer­nen.
    »Ja«, nick­te der Ge­lehr­te. »Das ist durch­aus mög­lich. Habt Ihr Euch ge­fun­den, Lan­zen­ge­ne­ral?«
    Wie­der ließ ich mei­nen Blick über das Spiel­feld glei­ten und schüt­tel­te dann den Kopf.
    »Ihr seht auf der falschen Sei­te nach«, mein­te er und wies auf den schwar­zen Kö­nig. Als ich ihn mus­ter­te, sah ich mich an die­sem Tisch  … und seufz­te.
    »Der schwar­ze Kö­nig?« Ich schüt­tel­te fast schon er­hei­tert den Kopf. »Ich hät­te es mir den­ken kön­nen. Wo ist Ko­laron?«
    Wort­los wies er auf einen schwar­zen Bau­ern.
    »Ein Bau­er nur«, stell­te ich fest und nahm einen Schluck von mei­nem Bier, es war gut ge­nug, dass ich mir vor­nahm, den Wirt nach­her da­nach zu fra­gen. »Mehr ist er nicht?«
    »Seht, wo er steht, Ser Ro­de­rik«, mahn­te mich der Kai­ser lei­se. Es dau­er­te, bis ich es sah, drei Zü­ge noch, und er be­droh­te so­wohl den Kö­nig als auch die Kö­ni­gin.
    »Was ist Eu­er nächs­ter Zug?«, frag­te ich ihn, doch er schüt­tel­te den Kopf.
    »Ihr täuscht Euch, wenn Ihr denkt, dass dies mein Spiel wä­re. Es sind an­de­re, die hier die Zü­ge pla­nen, nur hier und da rücke ich zu­recht.« Ein Lä­cheln spiel­te um sei­ne Lip­pen. »Es regt die Spie­ler maß­los auf.«
    Er tat ei­ne klei­ne Ges­te, und das Spiel der Göt­ter schwand, um zu ei­nem nor­ma­len Brett zu wer­den, und er mus­ter­te mich mit wa­chen Au­gen.
    »Ihr seht ver­än­dert aus.«
    »Weil ich es bin. Ase­la und ich sind auf Ko­laron ge­trof­fen. Ich ha­be ihn leicht­fer­tig un­ter­schätzt.«
    »Wie das?«
    »Wisst Ihr es nicht?«, frag­te

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