Die Festung der Titanen
und wachen Augen, die mich musterten, als ich näher an den Tisch trat.
»Tut mir leid«, meinte der Mann mit einer Stimme, die mühelos den Lärm des Schankraums übertönen konnte. »Dieser Tisch ist für Gäste des Hauses reserviert.«
»Dann bin ich richtig«, sagte ich und schlug die Kapuze meines Umhangs zurück. »Ich werde erwartet.«
»Das glaube ich nicht«, meinte der große Mann und machte Anstalten, aufzustehen. Sein Gegenüber, der mit dem Rücken zu mir über ein Shahspiel gebeugt saß, tat eine kleine Geste, um den großen Mann zurückzuhalten.
»Setz dich wieder hin, Istvan«, bat eine Stimme, die ich lange nicht mehr gehört hatte. »Er ist mein Gast.«
Kennard, der Gelehrte, der uns beim Hammerkopf aufgesucht hatte, kaum dass die Ströme des Weltenflusses wieder ihren Weg zu Askir gefunden hatten.
Der Mann, wohl der Wirt der Taverne, musterte mich prüfend und nickte dann, um mir mit einer Geste anzudeuten, mich zu ihnen an den Tisch zu gesellen.
»Was darf es sein?«, fragte er.
»Ein gutes kühles Bier«, gab ich ihm zur Antwort, hängte Seelenreißer aus und setzte mich. Der Wirt sah von mir zu Kennard, nickte dann und stand auf. »Ein Bier wird sich noch finden lassen«, meinte er. »Achtet nur darauf, dass er die Figuren nicht verrückt, er neigt dazu.«
»Das ist ungerecht«, meinte der Gelehrte mit einem leisen Lächeln, um mich, da ich nun Platz genommen, mit wachen grauen Augen zu mustern.
»Was haltet Ihr von dem Spiel?«, fragte er dann und tat eine Geste zu dem Spielbrett hin.
Als ich hinsah, weitete sich das Feld, und die einzelnen Figuren nahmen Züge an, die mir nur allzu vertraut erschienen. Im weißen Turm erkannte ich Asela, die zusammen mit anderen über eine dürre Steppe ritt, ihr Gesicht verhärmt von ihren kürzlichen Strapazen und doch entschlossen. An ihrer Seite ritten Serafine, Varosch und Zokora, und öffnete man den Blick ein wenig, sah man in der Ferne das tote Land, das Kolaron zurückgelassen hatte. Ich seufzte, denn ich wusste, was sie dort finden würden, ich hätte daran denken sollen.
Mein Blick schweifte weiter über das Feld, sah andere vertraute Gesichter und andere, die ich nicht kannte.
»Mir scheint, Ihr könntet leicht verlieren«, gab ich zur Antwort und nickte dankend, als der Wirt mir ein Bier vorsetzte, um sich dann mit einem letzten prüfenden Blick zu entfernen.
»Ja«, nickte der Gelehrte. »Das ist durchaus möglich. Habt Ihr Euch gefunden, Lanzengeneral?«
Wieder ließ ich meinen Blick über das Spielfeld gleiten und schüttelte dann den Kopf.
»Ihr seht auf der falschen Seite nach«, meinte er und wies auf den schwarzen König. Als ich ihn musterte, sah ich mich an diesem Tisch … und seufzte.
»Der schwarze König?« Ich schüttelte fast schon erheitert den Kopf. »Ich hätte es mir denken können. Wo ist Kolaron?«
Wortlos wies er auf einen schwarzen Bauern.
»Ein Bauer nur«, stellte ich fest und nahm einen Schluck von meinem Bier, es war gut genug, dass ich mir vornahm, den Wirt nachher danach zu fragen. »Mehr ist er nicht?«
»Seht, wo er steht, Ser Roderik«, mahnte mich der Kaiser leise. Es dauerte, bis ich es sah, drei Züge noch, und er bedrohte sowohl den König als auch die Königin.
»Was ist Euer nächster Zug?«, fragte ich ihn, doch er schüttelte den Kopf.
»Ihr täuscht Euch, wenn Ihr denkt, dass dies mein Spiel wäre. Es sind andere, die hier die Züge planen, nur hier und da rücke ich zurecht.« Ein Lächeln spielte um seine Lippen. »Es regt die Spieler maßlos auf.«
Er tat eine kleine Geste, und das Spiel der Götter schwand, um zu einem normalen Brett zu werden, und er musterte mich mit wachen Augen.
»Ihr seht verändert aus.«
»Weil ich es bin. Asela und ich sind auf Kolaron getroffen. Ich habe ihn leichtfertig unterschätzt.«
»Wie das?«
»Wisst Ihr es nicht?«, fragte
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