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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Zo­ko­ra ge­zeigt hat, wie man sich in die Schat­ten hüllt, fällt es mir von Mal zu Mal ein­fa­cher. Ich kam un­ge­se­hen hin­ein und wie­der hin­aus. Im Üb­ri­gen stim­me ich Se­ra­fi­ne zu. Ar­kin ver­folg­te ein an­de­res Ziel mit sei­nem Schau­spiel, als er uns nann­te. Sag, bin ich der Ein­zi­ge, der da­von träum­te, ihn zu schla­gen?«
    »Nein«, ge­stand ich. »Es wä­re mir ein wah­res Ver­gnü­gen ge­we­sen. Ich mag es nicht, vor­ge­führt oder er­presst zu wer­den.« Ich sah Va­rosch fra­gend an. »Zo­ko­ra und du habt ja das La­ger nach dem Schä­del­stein durch­sucht. Hast du ei­ne Ver­mu­tung, wo er sein könn­te?«
    Er schüt­tel­te den Kopf. »Nein. Wir dach­ten, er hiel­te ihn na­he bei sich, und wir ha­ben sein Zelt gründ­lich durch­sucht, doch dort ha­ben wir nichts ge­fun­den. Ich den­ke mitt­ler­wei­le, dass die Ant­wor­ten in der Fes­tung der Ti­ta­nen lie­gen.«
    »Ich fra­ge mich, was mit dem Ver­schlin­ger ge­sche­hen wür­de, wenn wir Ar­kin er­schla­gen«, sag­te ich nach­denk­lich. »Wä­re Aley­te dann frei?«
    »Ich dach­te über das Glei­che nach und frag­te mich schon, ob der Ver­schlin­ger schnell ge­nug ist, um zu ver­hin­dern, dass mein Bol­zen Ar­kin trifft«, mein­te Va­rosch. »Auf je­den Fall ist es ei­ne Mög­lich­keit, die wir im Hin­ter­kopf be­hal­ten soll­ten, wenn wir kei­ne an­de­re Lö­sung für den Ver­schlin­ger fin­den.« Er sah fra­gend zu mir. »Was wirst du tun?«
    Ich zuck­te mit den Schul­tern. »Ich las­se mich auf den Waf­fen­still­stand ein. Wie Ar­kin selbst sag­te, wir kön­nen sei­ne Le­gio­nen auch spä­ter noch ver­nich­ten. Es kauft uns et­was Zeit. Nur dass ich glau­be, dass Ar­kin auch auf Zeit spielt. Was hältst du von der Sa­che mit dem Grab? Sprach er in dem Punkt die Wahr­heit?«
    »Ich ha­be nie da­von ge­hört, dass ir­gend­wo ein Gott be­gra­ben lie­gen wür­de«, sag­te Va­rosch nach­denk­lich. »Auf der an­de­ren Sei­te hat­te ich nicht das Ge­fühl, dass Ar­kin uns an­ge­lo­gen hät­te. Ganz im Ge­gen­teil, die Sa­che mit dem Grab ist ihm wich­tig, und die Angst, die er bei dem Ge­dan­ken fühl­te, dass die Pries­ter im­stan­de wä­ren, das Grab zu öff­nen, war nicht ge­spielt.«
    »Hhm«, mein­te ich und zog an mei­ner Pfei­fe. »Wenn er Angst hat­te, hat er es gut über­spielt.«
    Va­rosch grins­te. »Die­ser Kör­per hat sei­ne Vor­tei­le. Die Sin­ne ei­nes El­fen sind deut­lich schär­fer als die ei­nes Men­schen. Ich konn­te sei­nen Puls hö­ren. Glau­be mir, der Mann ver­geht vor Angst. Was auch im­mer er sonst mit die­sem Fest­mahl bezweck­te, ei­nes scheint mir si­cher: Er will, dass wir uns um das Grab küm­mern.«
    »Wenn es denn tat­säch­lich exis­tiert«, gab ich zu be­den­ken, doch Va­rosch schüt­tel­te den Kopf.
    »Er sag­te die Wahr­heit, wie er sie kennt, auch als er sag­te, dass die Pries­ter al­le bei der Aus­gra­bung zu fin­den sind. Ar­kin hasst die­se Pries­ter mit ei­ner über­ra­schen­den Lei­den­schaft. Wahr­schein­lich ist es das, was er sich er­hofft, dass wir die Öff­nung des Grabs ver­hin­dern und die Pries­ter für ihn er­schla­gen. Ist dir auf­ge­fal­len, dass er den Ver­schlin­ger nicht di­rekt er­wähn­te?«
    Ich nick­te.
    »Ich fra­ge mich, ob der Ne­kro­man­ten­kai­ser von dem Ver­schlin­ger weiß«, mein­te Va­rosch grü­belnd.
    »Weißt du was? Das ist ei­ne gu­te Fra­ge.« Ich klopf­te mei­ne Pfei­fe aus und stand auf.
    »Was hast du vor?«, frag­te er.
    Ich sah zum Him­mel hoch, es wür­de nicht mehr lan­ge dau­ern, bis die Nacht her­ein­brach. So zer­schla­gen und mü­de, wie ich mich fühl­te, konn­te ich wahr­schein­lich trotz der Schmer­zen in mei­ner Hand gleich ei­ne gan­ze Wo­che schla­fen. »Wir rei­ten zur Fes­tung der Ti­ta­nen«, sag­te ich und ver­such­te er­folg­los, ein Gäh­nen zu un­ter­drücken. »Es wird Zeit, dass wir her­aus­fin­den, was hier ge­spielt wird.«
    »Heu­te noch?«, frag­te er über­rascht.
    Ich nick­te.
    »Ich glau­be nicht«, grins­te er. »Sie wird et­was da­ge­gen ha­ben.«
    »Va­rosch«, teil­te ich ihm ho­heits­voll mit. »Ich tref­fe mei­ne ei­ge­nen Ent­schei­dun­gen.«
     

11
 
Kiesel im Kreis
     
    »Kommt nicht in­fra­ge«,

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