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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Wun­der?«, frag­te ich.
    Zo­ko­ra schnaub­te. »Selt­sa­me und un­er­klär­li­che. Du wirst sie früh ge­nug noch se­hen.«
    Je nä­her wir dem Pla­teau ka­men, um­so mehr rag­ten die stei­len Fels­wän­de em­por, bis man den Kopf in den Nacken le­gen muss­te, um den obe­ren Rand zu se­hen.
    »Selt­sam«, mein­te Se­ra­fi­ne. »Seht ihr, dort?« Sie deu­te­te hin­auf zu der Kan­te. »Es sieht aus, als wä­re das Ge­stein ge­schmol­zen und die Fels­wand her­un­ter­ge­lau­fen, bis es er­starr­te.«
    Zo­ko­ra nick­te. »Es ist nicht die ein­zi­ge Stel­le, die so ge­schmol­zen ist. Hier wa­ren mäch­ti­ge Ma­gi­en am Werk.«
    »Wie kom­men wir dort hin­auf?«, frag­te ich und dach­te an mei­ne Hand, da­mit konn­te ich wohl kaum klet­tern, zum an­de­ren moch­te ich Hö­hen oh­ne­hin nicht sehr.
    »Es gibt einen Zu­gang hier un­ten«, sag­te Zo­ko­ra und führ­te uns um das Trüm­mer­feld her­um, das am Fuß der Steil­wand zu se­hen war. Ne­ben Bro­cken von Ge­stein, das im Lauf der Jahr­tau­sen­de von der Steil­wand ge­fal­len war, fan­den sich hier noch ros­ti­ge Bro­cken aus ver­form­tem Me­tall, de­ren ur­sprüng­li­che Form und Auf­ga­be sich mir nicht er­schloss. Ich sah ein Rad, gut drei Manns­län­gen im Durch­mes­ser und zwei Schritt breit, das zum größ­ten Teil im Bo­den be­gra­ben war, es schi­en völ­lig un­be­rührt von der Zeit und trug nicht einen Hauch von Rost. Selt­sa­me recht­e­cki­ge Gra­vu­ren wa­ren dar­auf zu se­hen, und es glänz­te, als wä­re es frisch po­liert. Ich ver­such­te, mir den Wa­gen vor­zu­stel­len, zu dem es wohl ge­hört hat­te, oder wie groß die Pfer­de hät­ten sein müs­sen, und schei­ter­te al­lei­ne bei dem Ge­dan­ken schon.
    »Hier«, mein­te Zo­ko­ra und wies auf ei­ne dunkle Tun­nel­öff­nung, die von brö­ckeln­dem Grau­stein ein­ge­fasst war. »Die­ser Tun­nel führt in ein Netz von an­de­ren Tun­neln und Röh­ren, das letzt­lich zur Ober­flä­che führt.«
    »Viel­leicht wa­ren sie doch grö­ßer«, mur­mel­te Va­rosch und kratz­te sich ge­dan­ken­ver­lo­ren am Hin­ter­kopf. »Die­ser Tun­nel ist groß ge­nug, dass man zehn Rei­ter auf­ein­an­der stel­len könn­te. Wa­ren das mal To­re?«, frag­te er und wies auf zwei ver­bo­ge­ne Stücke aus Me­tall und Rost links und rechts des Tun­nels, die so mas­siv wa­ren, dass selbst die Zeit ih­nen nicht viel hat­te an­ha­ben kön­nen. Mit et­was Phan­ta­sie konn­te man sich vor­stel­len, dass die­se mas­si­ven Blö­cke aus Grau­stein einst den An­geln Halt ge­bo­ten hat­ten und es tat­säch­lich To­re wa­ren, nur wel­che Mäch­te nö­tig wa­ren, um sie dann so zu ver­for­men, spreng­te mei­ne Vor­stel­lungs­kraft.
    Zo­ko­ra zuck­te mit den Schul­tern.
    »Es ist der Weg hin­ein.« Sie sah zu uns zu­rück und lach­te. »Ihr seht aus, als woll­te ich Euch in die Höl­len des Na­men­lo­sen füh­ren!«
    »Es ist dun­kel in dem Tun­nel«, stell­te ich das Of­fen­sicht­li­che fest.
    »Ja«, sag­te sie. »Für Euch. Seht es als einen Vor­teil an, die Tun­nel sind hoch ge­nug, dass wir un­se­re Pfer­de rei­ten kön­nen. Ihr wer­det dank­bar da­für sein, es ist ein lan­ger Weg hin­auf.«
    »Ich kann mit dem Licht aus­hel­fen«, sag­te die al­te En­ke und mus­ter­te dann mich und den Stab, den ich an mei­nem Sat­tel fest­ge­bun­den hat­te. »Und du viel­leicht auch.« Sie ritt an mich her­an und streck­te die Hand nach dem Stab aus. »Darf ich?«, frag­te sie höf­lich, und ich nick­te.
    Sie tipp­te ein­mal mit dem Fin­ger ge­gen die schwar­ze Ku­gel am En­de des Sta­bes, was die Ku­gel fahl schim­mern ließ. Be­son­ders hell war das Licht, das die Ku­gel nun spen­de­te, nicht, doch ich nick­te dan­kend, ein we­nig Licht war bes­ser als gar kei­nes.
    »Es gibt Mo­men­te«, stell­te Va­rosch fest, »in de­nen ich dank­bar für mei­nen neu­en Kör­per bin. Ich ha­be es frü­her ge­hasst, in der Dun­kel­heit nichts se­hen zu kön­nen.« Er griff sei­ne ge­lieb­te Arm­brust fes­ter.
    Lang­sam rit­ten wir in die Tun­nel­öff­nung hin­ein. Der Tun­nel war kreis­rund ge­stal­tet, le­dig­lich am Bo­den et­was auf­ge­füllt, so­dass wir auf ei­ner ebe­nen Flä­che rit­ten, die gut sechs Schritt in

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