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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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der Brei­te maß. Rost hat­te den Grau­stein in vier Li­ni­en ver­färbt, die, als wir das Licht hin­ter uns lie­ßen und wei­ter in die Tie­fen der Fes­tung der Ti­ta­nen vors­tie­ßen, erst hier und da zu ein paar Klum­pen Rost wur­den, be­vor sie schließ­lich als Schie­nen er­kenn­bar wur­den, die hier einst ge­le­gen hat­ten.
    »Schie­nen wie für Lo­ren? Ein Berg­werk?«, frag­te Se­ra­fi­ne un­gläu­big. Ich hat­te mich in dem Licht mei­nes Stabs ge­täuscht, jetzt, wo es so dun­kel war, reich­te es, um zu­min­dest zu se­hen, wo­hin un­se­re Pfer­de ih­re Hu­fe setz­ten.
    Die al­te En­ke form­te ein ma­gi­sches Licht in ih­rer Hand und ließ es auf­stei­gen, so­dass wir die Tun­nel­wän­de über uns se­hen konn­ten. Selt­sa­me Mar­kie­run­gen, Spu­ren von Rost und, an man­chen Stel­len, Sta­lak­ti­ten aus weißem fun­keln­dem Kalk, die sich hier und da in Ris­sen in die­sem selt­sa­men Ge­wöl­be ge­bil­det hat­ten  …
    Die al­te En­ke schüt­tel­te den Kopf. »Wenn dies ein Berg­werk ist, dann ent­spricht es kei­nem, das ich je­mals sah.«
    »Es fuh­ren Wa­gen auf die­sen Schie­nen«, teil­te uns Zo­ko­ra mit.
    »Wo­her weißt du das?«, frag­te Se­ra­fi­ne, und Zo­ko­ra wies nach vor­ne, in die Dun­kel­heit. Die al­te En­ke ließ ihr Licht nach vor­ne schwe­ben, und dort fand sich in der Tat ein rie­si­ger Wa­gen, der in sich zu­sam­men­ge­sun­ken auf den Schie­nen stand. Die Wän­de die­ses Wa­gens be­stan­den aus ei­nem grau­en Ma­te­ri­al, das von der Zeit ver­schont ge­blie­ben war, doch al­les an­de­re war ver­rot­tet oder ver­wit­tert und ver­fault. Un­gläu­big stell­te ich fest, dass ei­ni­ge der Wa­gen­fens­ter so­gar noch Glas ent­hiel­ten, auch wenn es stumpf ge­wor­den war.
    »Er ist groß ge­nug, um ei­ner hal­b­en Lan­ze Platz zu ge­ben«, stell­te Se­ra­fi­ne be­ein­druckt fest und beug­te sich in ih­rem Sat­tel zur Sei­te, um mit den Fin­ger­spit­zen über die Wa­gen­wand zu strei­chen.
    »Glatt und warm«, stell­te sie fest und wisch­te sich den Dreck an ih­rer Ho­se ab. »Aber es ist kein Holz?«
    »Ich ha­be mich schon ge­fragt, was sie für Zug­pfer­de ge­habt ha­ben müs­sen«, mein­te ich zu ihr, wäh­rend wir links an die­sem Wa­gen vor­bei­rit­ten, dann stell­te ich fest, dass ein an­de­rer Wa­gen an dem ers­ten hing und an die­sem noch ein drit­ter.
    Ich schüt­tel­te un­gläu­big den Kopf. Selbst wenn sie auf Schie­nen lie­fen, gab es auf der gan­zen Wel­ten­schei­be kein Ge­spann, das kräf­tig ge­nug wä­re, um die­se Wa­gen zu zie­hen.
    Wir rit­ten wei­ter in die Dun­kel­heit, bis Zo­ko­ra ihr Pferd zü­gel­te und in einen an­de­ren Tun­nel wies, der in ei­nem sanf­ten Bo­gen links ab­ging und sanft in die Hö­he an­stieg. »Hier ent­lang«, sag­te sie. »Er­schreckt euch nicht.«
    Be­vor ich fra­gen konn­te, was sie mein­te, sa­hen wir im Schein von En­kes ma­gi­schem Licht den Grund für ih­re War­nung, di­rekt vor uns auf den Schie­nen stand ein rie­si­ger Krie­ger, in einen Pan­zer ge­rüs­tet, mit dunklem Glas, dort wo der Helm die Au­gen ver­barg. In sei­nen Hän­den hielt er et­was, das be­droh­lich wirk­te, oh­ne dass ich wuss­te, warum, ei­ne Art Kas­ten, aus dem zwei schwar­ze Roh­re rag­ten, die in un­se­re Rich­tung zeig­ten.
    Se­ra­fi­ne lach­te er­leich­tert auf. »Es ist nur ei­ne Sta­tue!«
    Doch als wir nä­her ka­men, konn­ten wir die Ge­len­ke in dem dunklen Stahl er­ken­nen und das kopf­große Loch, das et­was in sei­nen Brust­pan­zer ge­schmol­zen hat­te, da­hin­ter, zu ei­nem Klum­pen zu­sam­men­ge­schmol­zen, Struk­tu­ren aus Glas, Stahl und an­de­ren Din­gen.
    »Oder viel­leicht auch nicht«, füg­te Se­ra­fi­ne lei­ser hin­zu und mus­ter­te den Bo­den, auf dem die Sta­tue stand, selbst im har­ten Grau­stein hat­te die­ses Un­ge­heu­er Fuß­ab­drücke hin­ter­las­sen, die so­gar un­ter dem Staub der Jahr­tau­sen­de noch zu er­ken­nen wa­ren.
    Ich sah hin­auf in die­se Au­gen aus dunklem Glas und schluck­te. »Wer auch im­mer er war«, sag­te ich rau. »Er ist schon so lan­ge tot, dass sich die Wel­ten­schei­be seit­dem ein hal­b­es Dut­zend Mal er­neu­ert hat.«
    »Ich möch­te nicht dem

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