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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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un­be­sieg­bar«, stell­te ich be­ein­druckt fest.
    Zo­ko­ra schnaub­te un­wirsch. »Wenn sie un­be­sieg­bar wa­ren, warum lie­gen sie jetzt noch im­mer dort, wo sie ge­fal­len sind? Hier«, sag­te sie und wies auf ein an­de­res Rüs­tungs­teil, »schau dir das dort an.«
    Ich hob es an und sah, was sie mein­te, et­was hat­te ein fin­ger­dickes Loch in die Pan­zer­plat­te ge­schla­gen  … und wahr­schein­lich auch in den­je­ni­gen, der die Rüs­tung ge­tra­gen hat­te.
    »Es be­dingt sich ge­gen­sei­tig«, sag­te sie, als wir wei­ter­rit­ten. »Es gibt Rüs­tun­gen, an de­nen Pfei­le ab­pral­len, aber ei­ne Arm­brust wie die von Va­rosch ver­mag sie zu durch­schla­gen. Rüs­tun­gen füh­ren da­zu, dass ir­gend­je­man­dem et­was ein­fällt, wie man sie durch­schla­gen kann.« Sie mus­ter­te mich und mei­ne Rüs­tung. »Ei­ne Lek­ti­on, die du dir mer­ken soll­test.«
    Schließ­lich ka­men wir nach ei­nem schier end­los lan­gen Ritt in ei­ne an­de­re große Hal­le, doch die­se war we­der dun­kel noch still, und wir sa­hen das Licht schon von Wei­tem. Es kam von lan­gen Strei­fen an der De­cke, und von ir­gend­wo­her kam der Klang von fremd­ar­ti­ger Mu­sik. Hier hat­ten Pflan­zen einen Halt ge­fun­den und un­ter die­sem ma­gi­schen Licht einen wil­den Gar­ten er­schaf­fen, der al­les über­wu­chert hat­te, das sich einst hier be­fand.
    »Son­nen­blu­men?«, frag­te Va­rosch stau­nend und sah zu den Pflan­zen hin­auf, die un­se­re Köp­fe weit über­rag­ten.
    »Es sieht ganz so aus«, mein­te ich un­gläu­big, wäh­rend ich Zo­ko­ra wei­ter hin­ein in die­sen grü­nen Gar­ten folg­te, auf ei­nem Pfad, den an­de­re für uns ge­schla­gen hat­ten. Sie führ­te uns zu ei­ner Art Lich­tung in der Hal­le, wo sich Was­ser zu ei­nem klei­nen Teich an­ge­sam­melt hat­te und Gras wuchs, das so hoch war, dass wir uns dar­in hät­ten ver­ber­gen kön­nen.
    »Es sind al­les Pflan­zen, die wir ken­nen«, stell­te Se­ra­fi­ne fest, wäh­rend sie sich mit großen Au­gen um­sah. »Nur sind sie um so vie­les grö­ßer.« Sie at­me­te tief ein und schüt­tel­te un­gläu­big den Kopf. »Dies ist ein ma­gi­scher Ort, den du für uns ge­fun­den hast.«
    »Ich ver­ste­he nur nicht, wo die Mu­sik her­kommt«, sag­te Va­rosch und sah sich auf­merk­sam um.
    »Ei­ne Lau­ne der Na­tur, ein ma­gi­sches Re­likt?« Die al­te En­ke zuck­te mit den Schul­tern. »Mir wä­re lie­ber, man wür­de uns nicht auf­spie­len, die­se Mu­sik zerrt an mei­nen Ner­ven.«
    Hier, an dem klei­nen See, war das Gras be­reits platt­ge­walzt, of­fen­bar wa­ren wir nicht die Ers­ten, die hier la­ger­ten.
    »Es ist kein Pa­ra­dies«, er­mahn­te uns Zo­ko­ra und wies auf et­was, das gut fünf­zig Schritt ent­fernt links von uns im Gras ver­bor­gen lag. Ich ritt mit Zeus hin­über, und er schnaub­te ver­är­gert, was ich ver­stand, als ich den Grund da­für er­ken­nen konn­te. Es war ei­ne Rat­te, doch so groß, dass man fast auf ihr hät­te rei­ten kön­nen. Sie war viel­leicht zwei oder drei Ta­ge tot und hat­te kei­nen leich­ten Tod ge­habt, sie zeig­te Wun­den von Schwer­tern und dar­un­ter auch von ei­ner be­son­ders schar­fen Klin­ge. Das Gras um sie her­um war dun­kel von al­tem Blut.
    »Ei­ne Rat­te«, teil­te ich den an­de­ren mit, als ich zu dem klei­nen See zu­rück­ritt. »Ei­ne so groß, dass man sich fürch­ten kann. Es müs­sen die dunklen El­fen ge­we­sen sein, ich er­ken­ne das Werk von See­len­rei­ßer.«
    »Wir la­gern den­noch hier«, mein­te Zo­ko­ra und saß ab, um sich die Hän­de mit dem kris­tall­kla­ren Was­ser zu fül­len und durs­tig zu trin­ken. »Wir dür­fen uns nur nicht von dem Zau­ber die­ses Or­tes blen­den las­sen.«
    »Ich kann da­für sor­gen, dass wir von Rat­ten nicht über­rascht wer­den«, mein­te die al­te En­ke. »Sie wer­den die­sen Ort mei­den.«
    »Das ist gut zu wis­sen«, sag­te Va­rosch. »Doch ich glau­be nicht, dass Zo­ko­ra nur von Rat­ten sprach.«
    »Ich sprach auch nicht nur von Rat­ten«, lä­chel­te die al­te En­ke.
    Wir ras­te­ten ei­ne Wei­le dort, auch wenn ich die Rat­te nicht ver­ges­sen konn­te, war es doch fried­lich. Die Mu­sik war lei­se ge­nug, um sie zu

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