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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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sind.« Sie sah hoch zu mir. »Ihr habt mir Hoff­nung ge­ge­ben.« Sie lä­chel­te. »Jetzt geht und sagt Ma’tar und Ma­hea, die drau­ßen schon un­ge­dul­dig auf Euch lau­ern, dass Del­ge­re und ich zu dem Tref­fen der Stam­mes­füh­rer kom­men wer­den und das Volk der Kor noch heu­te ge­eint sein wird.«
    »Hast du sie über­zeu­gen kön­nen?«, frag­te Se­ra­fi­ne, kaum dass ich un­ser Zelt be­trat.
    »Es war nicht not­wen­dig«, ant­wor­te­te ich ihr. »Sie hat es schon selbst ein­ge­se­hen. Ich ha­be es schon Ma’tar und Ma­hea er­klärt, Del­ge­re und El­si­ne wer­den noch heu­te vor den Stam­mes­füh­rern spre­chen.« Ich sah zur al­ten En­ke hin. »Ihr habt recht be­hal­ten, sie hat die gan­ze Nacht an den Tarn ver­schwen­det.«
    »Dann soll­ten zu­min­dest wir jetzt nicht noch mehr Zeit ver­schwen­den«, mein­te Zo­ko­ra ent­schlos­sen. »Wie geht es dem Bein?«
    »Als wä­re die Wun­de schon ei­ne Wo­che alt. Ich spü­re sie noch, aber wenn ich sie nicht zu sehr be­las­te, kann ich sie igno­rie­ren. Nur mei­ne Hand  …«
    »Rag­nar hat dir dei­ne Fin­ger nicht ein­fach nur ge­bro­chen, son­dern ge­ra­de­zu zer­trüm­mert«, mein­te sie un­ge­rührt. »Es braucht dich nicht zu wun­dern, wenn es län­ger dau­ert, bis die­se Ver­let­zung heilt. Das Wich­tigs­te ist, dass du im­stan­de bist, zu rei­ten.«
    »Das konn­te ich schon ges­tern«, teil­te ich ihr er­ha­ben mit.
    »Ja«, nick­te sie. »Nur hast du Rag­nars Axt nicht mehr. Sor­ge du nur da­für, dass du nicht aus dem Sat­tel fällst, und über­las­se das Kämp­fen mir, dann kom­men wir al­le bes­tens zu­recht.«
    Ich über­leg­te mir kurz, ob ich mich durch ih­re knap­pen Wor­te in der Eh­re ge­kränkt füh­len soll­te, und ent­schied, es nicht zu sein. Oh­ne See­len­rei­ßer war Zo­ko­ra un­ter uns der bes­te Kämp­fer, und ich hat­te im Mo­ment oh­ne­dies ge­nug von Blut und Tod.
     

13
 
Vorstoß in die Festung
     
    »Es sieht fremd­ar­tig aus«, mein­te Se­ra­fi­ne et­was spä­ter mit Blick auf die Fes­tung der Ti­ta­nen. Wir hat­ten schon gut ei­ne Ker­zen­län­ge ge­braucht, um das La­ger der Kor hin­ter uns zu las­sen, aber noch war es früh, und wir hoff­ten das Pla­teau noch vor Mit­tag zu er­rei­chen. Sie ließ mein Seh­rohr sin­ken und reich­te es mir zu­rück. »Es sind Rui­nen von Ge­bäu­den«, teil­te sie mir mit. »Nur ver­mag ich kaum zu er­ken­nen, wel­chem Zweck sie einst ge­dient ha­ben. Ei­nes je­doch scheint mir si­cher, ei­ne Fes­tung war das nicht. Es gibt kei­ne Mau­er und kei­ne Tür­me, und wo von den Rui­nen noch die Wän­de ste­hen, be­sit­zen sie zu vie­le Fens­ter. Es scheint mir eher ei­ne Stadt zu sein.«
    »Ich fra­ge mich, ob sie so viel an­ders wa­ren als wir«, dach­te ich laut, wäh­rend ich das Seh­rohr wie­der ver­stau­te.
    »Sie wa­ren grö­ßer und un­ge­schlacht«, sag­te Zo­ko­ra. »Sonst un­ter­schie­den sie sich nicht sehr von euch.«
    »Wo­her willst du das wis­sen?«, frag­te Se­ra­fi­ne neu­gie­rig.
    »Ich fand ei­ne zer­bro­che­ne Sta­tue. Sie äh­nel­ten in der Form mehr euch Men­schen als uns El­fen, nicht schlank, son­dern eher kräf­tig, doch vom Ge­sicht her er­in­nern sie mich an Zwer­ge. Wie mit ei­nem Ham­mer grob aus dem Stein ge­schla­gen.«
    Was mich dar­an er­in­ner­te, dass sie kei­ne Zwer­ge moch­te. »Wie groß war die Sta­tue?«
    »Die Grö­ße ei­ner Sta­tue hat nichts zu sa­gen«, stell­te sie fest. »Doch sie hin­ter­lie­ßen Tun­nel und Gän­ge, und hier und da kann man noch Tür­öff­nun­gen fin­den. Ich den­ke, sie wa­ren um die Hälf­te grö­ßer, als du es bist, Ha­vald.«
    »Ich dach­te, sie wä­ren grö­ßer ge­we­sen«, mein­te die al­te En­ke über­rascht.
    »Du meinst die Rie­sen«, be­lehr­te Zo­ko­ra sie nach­läs­sig. »Die ka­men spä­ter. Das hier sind die Res­te ei­ner Stadt der Ti­ta­nen.« Sie sah mit zu­sam­men­ge­knif­fe­nen Au­gen zu dem fer­nen Hoch­pla­teau. »Von hier aus sieht man es nicht, aber auch dort oben liegt al­les un­ter gut zwei Manns­hö­hen Er­de und Sand be­gra­ben. Aber es gibt Wun­der dort und selt­sa­me Din­ge, und ich wünsch­te mir, ich könn­te sie un­ter bes­se­ren Um­stän­den er­for­schen.«
    »Was für

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