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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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weg­ge­zo­gen  … in das Loch hin­ein, das eben bei­na­he Se­ra­fi­nes En­de be­deu­tet hät­te.
    »Ich kann nicht sa­gen«, keuch­te die al­te En­ke und ver­such­te, sich den fei­nen grau­en Staub aus den Au­gen zu wi­schen, »dass ich die­sen Ort be­son­ders schät­zen wür­de!«
    Ich konn­te da­zu nur schwei­gend ni­cken.
    »Wenn ich es nicht bes­ser wüss­te«, groll­te Va­rosch und klopf­te sich den Staub von sei­ner Rüs­tung, »käme es mir so vor, als hät­te die Stadt nur auf uns ge­war­tet, um uns dann un­ter ih­ren Trüm­mern zu be­gra­ben!«
    Zo­ko­ra schau­te zu­rück, die Stra­ße ent­lang und schüt­tel­te den Kopf. »Nicht al­les hat mit uns zu tun«, mein­te sie dann. »Die Stadt fällt schon seit Jahr­tau­sen­den in sich zu­sam­men.« Wie um ih­re Wor­te zu be­stä­ti­gen, lös­te sich in der Fer­ne ein wei­te­rer Bro­cken von ei­ner der ho­hen Rui­nen und fiel mit Ge­tö­se her­ab, um er­neut ei­ne die­ser Staub­wol­ken auf­zu­wir­beln. »Es be­weist nur«, fuhr sie grim­mig fort, »dass al­les ver­gäng­lich ist.« Sie hob die Schul­tern und ließ sie wie­der fal­len. »Es ist der Lauf der Din­ge. Ich schla­ge vor, wir rei­ten wei­ter, be­vor uns noch ein Bro­cken auf die Köp­fe fällt, ich je­den­falls ha­be von die­sem Staub ge­nug.«
    Das er­ging nicht nur ihr so. Je­der von uns war mit die­sem fei­nen Staub über­zo­gen, der in den Au­gen brann­te und uns hus­ten ließ, doch als ich nach mei­ner Was­ser­fla­sche griff, schüt­tel­te Zo­ko­ra den Kopf. So grau ein­ge­pu­dert, sah sie aus wie ein le­ben­der Geist.
    »Lass uns wei­ter­rei­ten. Es ist nicht mehr weit. Es gibt dort Was­ser, dort kön­nen wir uns wa­schen und den Pfer­den die Nüs­tern säu­bern.«
     

14
 
Hund und Katz
     
    » Hier ent­lang«, sag­te Zo­ko­ra et­was spä­ter und wies auf die wu­chern­den Pflan­zen am Fu­ße ei­ner zum größ­ten Teil in sich zu­sam­men­ge­fal­le­nen Rui­ne. Rie­si­ge Bro­cken aus Grau­stein ver­sperr­ten uns den Weg, und wo sich ei­ne Lücke fand, rank­te sich die­ses wu­chern­de Dor­nen­ge­strüpp, das hier über­all zu fin­den war.
    Wie Zo­ko­ra den Weg zwi­schen den Dor­nen und den Stei­nen fand, war für mich kaum nach­zu­voll­zie­hen, fast kam es mir vor, als ob die un­durch­dring­li­chen Dor­nen­bü­sche vor ihr zu­rück­wi­chen.
    Doch hin­ter den Stein­bro­cken und den Dor­nen of­fen­bar­te sich ei­ne brei­te Ram­pe aus Grau­stein, und da­hin­ter wie­der­um ge­wahr­ten wir ei­ne wei­te, nied­ri­ge Hal­le mit vie­len mas­si­ven Säu­len. Hier gab es kein sanf­tes Licht oder ver­zau­ber­te Blu­men, doch, wie sie ver­spro­chen hat­te, Was­ser. Es floss aus ei­nem dop­pelt manns­di­cken Rohr her­aus, das un­ter der nied­ri­gen De­cke ent­lan­glief, bis dort­hin, wo die mas­si­ve De­cke aus Stahl und Grau­stein ein­ge­knickt und das Rohr ge­bors­ten war.
    Es war dun­kel hier, das we­ni­ge Licht, das sei­nen Weg durch das Ge­strüpp ge­fun­den hat­te, reich­te bei Wei­tem nicht aus, die große Hal­le zu er­leuch­ten. Der größ­te Teil des Bo­dens war knö­chel­tief von Was­ser be­deckt, doch Zo­ko­ra führ­te uns wei­ter nach hin­ten, wo ei­ne Art fla­che Ram­pe zu ei­nem tro­ckenen Teil die­ses dunklen Or­tes führ­te.
    »Es gibt nur zwei Ein­gän­ge hier«, er­klär­te sie, als sie von ih­rem Pferd ab­saß, ein Tuch her­aus­zog und in das Was­ser am Fuß der Ram­pe tauch­te, um ih­rem Pferd sorg­sam die Nüs­tern aus­zu­wa­schen und ihm auch Was­ser in die Au­gen trop­fen ließ. »Der ei­ne, dort, wo wir her­ein­ge­kom­men sind, der an­de­re ist hier  …« Sie wies nach hin­ten in die Dun­kel­heit. »Es gibt dort ei­ne Trep­pe, die nach oben führt, breit ge­nug für un­se­re Pfer­de.«
    Es roch muf­fig und war feucht, und ob­wohl es recht kühl war, ließ die ho­he Luft­feuch­tig­keit be­reits Schweiß­per­len auf mei­ner Stirn ent­ste­hen. Doch die Dor­nen­bü­sche, die ich eben noch so ver­flucht hat­te, mach­ten die­sen Ort auch si­cher.
    »Göt­ter«, sag­te Se­ra­fi­ne, als sie ab­saß und sich ge­gen ihr Pferd lehn­te und ihm fast schon hilf­los den Staub aus dem Fell klopf­te. »Nicht einen Tag hier und ich wä­re bei­na­he zwei Mal

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