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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Er schenk­te mir, was ich mir be­reits nahm, doch auch das hät­te sein Le­ben nicht ret­ten kön­nen  … nur be­wies er mir, dass es un­klug von mir wä­re, auf sei­nen schar­fen Ver­stand zu ver­zich­ten.« Er lä­chel­te und zeig­te blen­dend wei­ße Zäh­ne. »Er ist wahr­haf­tig ein ge­ris­se­ner Fuchs, all dies«, er tat ei­ne Ges­te, die die Fes­tung der Ti­ta­nen ein­schloss, »ist al­lein sein Werk, er ist es, der Euch hier­her­führ­te, und es wä­re in der Tat tö­richt, ihn nicht ge­wäh­ren zu las­sen. Nur mit ei­nem klei­nen Un­ter­schied  …«, füg­te er grim­mig hin­zu, »der dar­in be­steht, dass ich die­sen Schä­del nun hal­te und der Ver­schlin­ger nun mein Die­ner ist.« Er nick­te zu Aley­te hin.
    »Nur zu«, bat er den Ver­schlin­ger hei­ter. »Er­zählt Eu­rem  … Freund von Ar­kins Plan.«
    »Er ist ein­fach«, sag­te Aley­te ton­los. »Ich wer­de Euch ver­schlin­gen und in Eu­re Haut schlüp­fen. Ihr wer­det der Sie­ger sein, der Held, der den Ver­schlin­ger be­sieg­te, doch in Wahr­heit ge­be ich nur Eu­re Rol­le, wäh­rend Ar­kin mir die An­wei­sun­gen gibt, die da­zu füh­ren wer­den, dass Ihr die Schlacht und den Krieg ver­liert.« Er schüt­tel­te be­dau­ernd den Kopf. »Ihr seht, Ihr habt die ein­zi­ge Mög­lich­keit ver­tan, Euch selbst zu ret­ten. Hät­tet Ihr nur einen Mo­ment frü­her  …«
    »Er hat nicht«, un­ter­brach ihn Ko­laron kalt. »Wenn ich et­was lern­te, dann das, dass es ver­ge­bens ist, ver­lo­re­nen Ge­le­gen­hei­ten nach­zu­trau­ern.« Er deu­te­te ei­ne leich­te Ver­beu­gung an. »Habt Ihr noch letz­te Wor­te, Lan­zen­ge­ne­ral? Ich wür­de es zu ger­ne wis­sen.« Er tat ei­ne groß­mü­ti­ge Ges­te. »Was habt Ihr noch zu sa­gen?«
    Zu­min­dest mei­nen Kopf konn­te ich nun wie­der be­we­gen.
    »Nur, dass Ihr zu viel re­det.«
    Aley­te schnaub­te, um has­tig zur Sei­te weg­zu­se­hen. Einen Mo­ment lang ver­stei­ner­ten die Zü­ge des Ne­kro­man­ten­kai­sers, dann schüt­tel­te er er­hei­tert den Kopf. »Ich ge­nie­ße nur den Au­gen­blick. Ich sa­ge Euch auch ger­ne, warum: So­wohl Ase­la als auch El­si­ne sind mir durch Eu­re Hand ent­kom­men, doch Ihr wer­det sie mir wie­der zu­füh­ren. Denn noch ver­trau­en sie Euch, aber so­lan­ge sie le­ben und lei­den, wer­den sie Eu­ren Na­men ver­flu­chen, Lan­zen­ge­ne­ral.« Er lach­te zu­frie­den. »Nehmt die­sen Ge­dan­ken mit in den Tod  … Ich hof­fe, er wird Eu­re See­le lei­den las­sen, so­lan­ge Ihr in dem Ver­schlin­ger ge­fan­gen seid. Was, wie ich hör­te, lan­ge dau­ern kann!« Er wand­te sich an den Ver­schlin­ger. »Nur zu, Hünd­chen«, lach­te er. »Fass!«
    »Er ist hilf­los«, knurr­te Aley­te.
    »Ja«, nick­te die­ser falsche Jüng­ling. »Habt Ihr et­wa auf einen ge­rech­ten Kampf ge­hofft? Dar­auf, dass es ihm doch ir­gend­wie ge­lin­gen kann, sich mir ent­ge­gen­zu­stel­len? Dann muss ich Euch ent­täu­schen  … ich ha­be mei­ne Lek­ti­on ge­lernt. Ich hal­te ihn, und Ihr fresst ihn auf, so und nicht an­ders wird es ge­sche­hen, und das, mein Hünd­chen«, sag­te er und hob den Schä­del­stein an, »ist ein Be­fehl.« Er grins­te zu mir hin­über. »Eu­er Schwert wer­de ich mir nach­her neh­men, es ist nett von Euch, dass Ihr mir die Su­che da­nach er­spar­tet.« Er griff den kris­tal­le­nen Schä­del fes­ter, und selbst ich hör­te die ge­quäl­te See­le dar­in schrei­en. Ko­laron lach­te wie vom Wahn be­ses­sen. »Fass, Hünd­chen, fass!«
    Vor mei­nen Au­gen zer­fa­ser­te Aley­te wie Staub im Wind, doch in mei­ner Sicht der Ma­gie of­fen­bar­te sich mir in die­sem Au­gen­blick zum ers­ten Mal das wah­re We­sen des Ver­schlin­gers, ein vio­let­ter Stru­del von Ma­gie, ei­ne gie­ri­ge Lee­re, die es ein­zig dar­auf hin­trieb, sich zu fül­len, wo es nichts zu fül­len gab. So schreck­lich sie auch an­zu­se­hen war, dach­te ich in die­sem letz­ten einen Mo­ment, band sie in sich auch ei­ne un­be­greif­li­che ma­je­stä­ti­sche und er­ha­be­ne Schön­heit: die von le­ben­der Ma­gie, et­was, wie ich nun plötz­lich ver­stand, das von der Schöp­fung üb­rig ge­blie­ben war, ein Fun­ken oh­ne Form und Ver­stand, der nur ei­nes

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