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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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mus­ter­te mich neu­gie­rig. »Es war wohl schwe­rer als ge­dacht?«
    Of­fen­bar wuss­te er nicht, wie mü­he­los der Ver­schlin­ger sonst sei­ne Kämp­fe ge­won­nen hat­te. Al­so hat­te ich nur die­sen einen Lid­schlag lang, um zu über­le­gen, was jetzt ge­sche­hen soll­te. Stürz­te ich mich auf ihn, war es das Bes­te, auf das ich hof­fen konn­te, dass er die Pup­pe ver­ließ, er selbst saß ja fei­ge in sei­ner Fes­tung. Auf der an­de­ren Sei­te kann­te ich nun sei­ne und auch Ar­kins Plä­ne und be­saß zu­dem noch Aley­tes Wis­sen. Es gab nur ei­ne Mög­lich­keit, all dies zu un­se­rem Vor­teil zu wen­den.
    »Ja«, sag­te ich al­so er­schöpft. »Er wehr­te sich über­ra­schend hef­tig, doch es ist ge­tan. Er ist nicht mehr.« In ge­wis­sem Sin­ne, fürch­te­te ich, ent­sprach dies auch der Wahr­heit.
    Er mus­ter­te mich mit ge­furch­ten Brau­en. »Müss­te jetzt nicht ei­ne aus­ge­trock­ne­te Hül­le dort lie­gen?«
    »Neh­me ich nur sei­ne Form an, ist es nicht mehr als ei­ne Il­lu­si­on«, er­klär­te ich ihm. »Sei­ne Freun­de wür­den die Täu­schung bald be­mer­ken.«
    »Hhm  …« Er mus­ter­te mich prü­fend. »Wer sagt mir, dass die­ser ver­fluch­te Lan­zen­ge­ne­ral nicht doch ge­won­nen hat?«
    Ich hob mei­ne rech­te Hand und ließ sie zu ei­ner schwarz ge­pan­zer­ten Klaue wer­den, von de­ren Za­cken ei­ne grü­ne Flüs­sig­keit tropf­te, die sich bro­delnd und zi­schend in das Glas zu mei­nen Fü­ßen ätz­te.
    »So­viel ich weiß, konn­te er das nicht«, teil­te ich ihm grim­mig mit. »Er hät­te auch nicht ge­wusst, zu wel­cher Krea­tur die­se Klaue einst ge­hör­te.«
    »Ich auch nicht«, sag­te er nach­läs­sig. »Warum soll­te ich es auch wis­sen wol­len? Al­so gut, die­ser Kerl hat mich lan­ge ge­nug ver­är­gert. Ge­be mir sein Schwert.« Die Art, wie er mich da­bei mus­ter­te, sag­te mir, dass er da­mit rech­ne­te, dass ich ihm See­len­rei­ßer ver­wei­gern wür­de. Viel­leicht sah er es auch als ei­ne letz­te Prü­fung. »Noch ei­nes«, füg­te er hin­zu. »Ar­kin mag dei­ne Un­ver­schämt­heit er­hei­ternd fin­den, doch du wirst mich mit Herr an­spre­chen und mir nicht mehr in die Au­gen se­hen, als wä­rest du je­mand von Be­lang! Für mich bist du nicht mehr als ein Hünd­chen, das ich nach Be­lie­ben tre­te oder dem ich ge­le­gent­lich einen Kno­chen zu­wer­fe, hast du das ver­stan­den, Hünd­chen?«
    Schon Na­ta­li­ya und Ase­la hat­ten be­rich­tet, dass er es so sah. Er war wahr­haf­tig vom Wahn be­fal­len, die­ser Kai­ser al­ler Ne­kro­man­ten. Den­noch wi­der­stand ich der Ver­su­chung, ihm mit ei­nem »Wuff« zu ant­wor­ten, nur mit Mü­he.
    »Ja, Herr«, sag­te ich und reich­te ihm das Schwert.
     

22
 
Aleytes Opfer
     
    Der Ne­kro­man­ten­kai­ser wog das Schwert in sei­ner Hand, mus­ter­te mich und nick­te. »Na al­so«, sag­te er und ging zu der ver­sie­gel­ten Tür, um das Sie­gel dort ge­nau­er zu mus­tern. »Wo ha­ben wir es denn«, mur­mel­te er wie zu sich selbst, wäh­rend er mit ei­ner Hand die fei­nen Gra­vu­ren des Sie­gels ab­tas­te­te. »Ah ja«, nick­te er zu­frie­den. »Hier!«
    Er setz­te See­len­rei­ßer an und stieß die Klin­ge lang­sam in das Sie­gel, of­fen­bar ge­gen er­heb­li­chen Wi­der­stand, denn es fiel ihm sicht­lich schwer.
    Dann leg­te er ei­ne Hand auf See­len­reiß­ers Griff und stand auf­recht da, als ob er auf et­was war­ten wür­de.
    Als nichts ge­sch­ah, fluch­te er und er­in­ner­te sich wohl zu­gleich dar­an, dass ich noch dort stand. »Was glotzt du so?«, fuhr er mich ver­är­gert an. »Meinst du wahr­haf­tig, es wä­re leicht, ein Grab zu öff­nen, das die Göt­ter selbst ver­sie­gelt ha­ben? Ver­flucht. Ir­gen­det­was ha­be ich über­se­hen!« Er mus­ter­te Schwert und Sie­gel mit ei­nem grü­beln­den Ge­sichts­aus­druck. »Viel­leicht, weil ich ei­ne Pup­pe rei­te«, über­leg­te er und seufz­te. »Ich wer­de wohl wie­der­kom­men müs­sen. Hier«, sag­te er und zog See­len­rei­ßer aus dem Sie­gel, um ihn mir acht­los vor die Fü­ße zu wer­fen. »Nimm es, und ach­te dar­auf, dass es nicht ver­lo­ren geht, bis ich es von dir for­de­re!«
    Es fiel mir schwer, mei­ne Er­leich­te­rung zu

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