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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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hat­te die Tür der Ar­te­fak­te­kam­mer be­reits er­reicht, je­mand hat­te seit letz­ter Nacht die Tür dort mit neu­en Bret­tern ver­stärkt und ei­nes die­ser schwe­ren, un­hand­li­chen Vor­hän­ge­schlös­ser an­ge­bracht, ein Schlag mit dem Schaft sei­ner Arm­brust ließ es auf­sprin­gen, und einen Lid­schlag spä­ter wa­ren bei­de be­reits in der Kam­mer ver­schwun­den. Ich hoff­te nur, dass sie den Schä­del dort noch vor­fin­den wür­den.
    Ich ging wei­ter und sah, wie sich die Skla­ven in ih­rem La­ger duck­ten oder flach auf den Bo­den leg­ten, viel De­ckung gab es dort nicht zu fin­den, we­nigs­tens konn­te ich er­leich­tert auf­at­men; kei­ner der Sol­da­ten war auf die Idee ge­kom­men, die Skla­ven als Gei­seln zu ver­wen­den.
    Der Grund fand sich in dem Wis­sen des Pries­ters, den ich eben er­schla­gen hat­te, kei­ner der schwar­zen Sol­da­ten hät­te auf Gei­seln Rück­sicht ge­nom­men, Glei­ches ver­mu­te­ten sie von uns, des­halb hat­ten sie es erst gar nicht ver­sucht.
    Doch wäh­rend ich lang­sam auf den Ein­gang zu der Tun­nel­ram­pe zu­ging, zo­gen sich auch die schwar­zen Sol­da­ten vor mir zu­rück, kein Pfeil flog mehr in mei­ne Rich­tung, auch die über­le­ben­den Pries­ter wa­ren nir­gend­wo zu se­hen. Für einen lan­gen Mo­ment kehr­te auf die­sem Schlacht­feld Stil­le ein, nur von ei­nem fer­nen »Kra­ha!« un­ter­bro­chen. Ich blick­te auf und sah dort oben Kon­rad sei­ne Krei­se zie­hen.
    Lang­sam ging ich wei­ter und er­reich­te den Ein­gang zur Ram­pe. Dort fand ich mich ei­ner Grup­pe Sol­da­ten ge­gen­über, doch die­se dach­ten nicht dar­an, mir Wi­der­stand zu bie­ten, viel­mehr gin­gen sie vor mir auf die Knie, senk­ten ih­re Köp­fe und leg­ten ih­re Waf­fen vor sich auf den stau­bi­gen Bo­den.
    Ich sah die Ram­pe hin­ter ih­nen hin­ab, die et­wa sieb­zig Schritt weit steil in die Tie­fen der Fes­tung der Ti­ta­nen führ­te, nur Dun­kel­heit er­war­te­te mich dort un­ten. Dann wies ich auf den Ser­gean­ten, der die klei­ne Trup­pe an­führ­te. »Sag mir, warum du die Waf­fen nie­der­legst«, be­fahl ich ihm.
    »Ser«, ant­wor­te­te er, oh­ne vom Bo­den auf­zu­se­hen. »Wir ha­ben Be­fehl da­zu er­hal­ten. Es ist nicht mehr un­ser Kampf, der, den Ihr sucht, er­war­tet Euch am Fuß der Ram­pe! Ser!« So, wie er zit­ter­te, er­war­te­te er wohl einen töd­li­chen Streich von mir, doch auch wenn ich mir vor­ge­nom­men hat­te, nicht durch falsche Rück­sicht un­ser Vor­ha­ben zu ge­fähr­den, war es mir den­noch zu­wi­der, je­man­den zu er­schla­gen, der sich er­ge­ben hat­te, al­so sand­te ich nur ein ma­gi­sches Licht vor mir die Ram­pe hin­ab  … um zu­zu­se­hen, wie die Dun­kel­heit am Fuß der Ram­pe es auf­saug­te und ver­lö­schen ließ. Ein Trick, den ich von Zo­ko­ra be­reits kann­te.
    »Geht«, wies ich die Sol­da­ten an und deu­te­te zum Ein­gang hin, was sie sich nicht zwei­mal sa­gen lie­ßen, rasch grif­fen sie ih­re Waf­fen und rann­ten hin­aus.
    Was ge­schieht?, hör­te ich die al­te En­ke fra­gen. Kon­rad sagt, al­le ha­ben sich von dir zu­rück­ge­zo­gen und schei­nen nur noch ab­zu­war­ten.
    Ich weiß es nicht , gab ich ihr Ant­wort, wäh­rend ich See­len­rei­ßer und mei­nen Stab fes­ter griff, er­neut ein ma­gi­sches Licht be­schwor und lang­sam die Ram­pe hin­un­ter­ging. Doch ich den­ke, wir wer­den es bald her­aus­fin­den.
     

21
 
Fass, Hündchen, fass!
     
    Wäh­rend ich lang­sam in die Tie­fe hin­ab­stieg, be­wun­der­te ich die glit­zern­den und schim­mern­den Struk­tu­ren in dem grü­nen Glas, aus dem Wän­de, De­cke und Bo­den der Tun­nel­ram­pe ge­fer­tigt wa­ren. In un­se­ren Le­gen­den wa­ren die Ti­ta­nen stets als un­ge­schlacht und dumm dar­ge­stellt wor­den, mäch­tig zwar, doch den Göt­tern, die sie her­aus­ge­for­dert hat­ten, letzt­lich un­ter­le­gen.
    Was sie hier al­ler­dings hin­ter­las­sen hat­ten, stand an Kunst­fer­tig­keit selbst den El­fen kaum nach, und mir schi­en, als ob dort, wo ich mei­ne Fü­ße auf­setz­te, ein Schim­mern durch die gol­de­nen Struk­tu­ren und Strän­ge husch­te und die Kris­tal­le, die so tief in die­ses grü­ne Glas ein­ge­bet­tet wa­ren,

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