Die Festung der Titanen
verbergen, es half mir, dass er mein Gesicht nicht sehen konnte, als ich mich bückte, um mein Schwert wieder an mich zu nehmen. Ich hatte darauf gehofft, nur hatte ich mir nicht sicher sein können. Was Seelenreißer anging, hoffte ich darauf, ihm das Schwert bei unserem nächsten Treffen mit der Spitze voran geben zu können.
»Was jetzt, Herr?«, fragte ich unterwürfig.
»Wir folgen Arkins Plan«, sagte er und lächelte kalt. »Was auch immer sich hinter dieser Tür befindet, kann warten. Es wird kaum so nützlich für mich sein wie Arkins kleines Geschenk.« Er hob den kristallenen Schädel an und lächelte schmal. »Diese alten Götter sind so ganz nach meinem Geschmack, sie wussten, wie man jemanden bestraft! Arkin wird den Schädel zurückerhalten, und du wirst tun, was er dir befiehlt. Richte ihm aus, dass ich ihm für den Moment seine Unverschämtheiten vergebe, immerhin brachte er mir den Lanzengeneral. Jetzt gehe hoch zu deinen neuen Freunden und lasse dich als Held feiern … und vergesse nicht, den Zugang zu dieser Kammer zu versiegeln. Arkin sagt, du wüsstest, wie.«
Bevor ich noch etwas sagen konnte, brach der Hohepriester wie eine Puppe, der man die Fäden durchgeschnitten hatte, vor mir zusammen. Für einen Moment fiel der Schädelstein, ich hoffte schon, er würde auf dem Boden zerschellen, doch bevor er aufschlug, verschwand er mit einem leisen dumpfen Knall.
»Verflucht«, flüsterte ich und seufzte, schob Seelenreißer in seine Scheide zurück, um dann ein letztes Mal zu der versiegelten Tür hinzusehen. Für den Moment war ich nur froh darum, dass sie Kolaron widerstanden hatte.
Ich ging zum Fuß der Rampe zurück, dorthin, wo sie sich zum Vorraum des Grabs öffnete, hielt meine Hand gegen die Wand und sah zu, wie das Glas über die Öffnung wuchs.
Arkin hatte recht, ich wusste, was hier zu tun war. Nur anders, als er dachte. Ich musterte die Pulverschnüre und die Fässer mit dem Xiang-Rauchpulver und schüttelte den Kopf. Auch Arkin hatte nicht verstanden, dass die Geschichte des Verschlingers nicht mit Aleyte begonnen hatte. Die Elfen hatten die anderen Bestien mit Mühe erlegen können, nur diese hier nicht, was mich nicht wunderte, denn sie war die Älteste von ihnen, die die anderen geschaffen hatte. Seit Anbeginn der Zeiten streifte sie über diese Welt, immer auf der Suche nach dem, was Licht und Leben gab, der Magie und dem Funken der Schöpfung, der in jedem von uns zu finden war. Sie war hier gewesen, bevor die Alten kamen, noch bevor die Götter die Titanen schufen, so war es kein Wunder, dass sie auch unter ihnen ihre Beute suchte. Und auch sie hatte sie in sich bewahrt, Seelen, Wissen und Erinnerungen aus einem anderen Zeitalter.
Ein Ungeheuer hatten wir die Verschlingerbestie genannt, das Schrecklichste von allen, selbst für die Götter unbezwingbar, aber auch nur, weil es sie hierher verschlagen hatte, wo die Schöpfung bereits ihren Anfang genommen hatte. Dennoch hatte sie nur gesammelt, gehortet, beschützt und aufbewahrt, nichts anderes getan, als es ihre Bestimmung von ihr verlangte. Ich wusste nicht einmal, ob sie ein Wesen war oder etwas anderes, etwas Ursächlicheres, vielleicht war sie tatsächlich nicht mehr als ein Werkzeug der Schöpfung. Was immer sie auch war, ich wünschte ihr, dass sie, nun, da sie sich am richtigen Ort befand, ihrer Bestimmung folgen konnte.
Doch dank ihr wusste ich jetzt, was hinter dieser Tür verborgen lag.
Die Götter hatten sich einen würdigen Ort ausgesucht, um ihren Bruder zu begraben, hinter dieser Tür aus Glas hatten die Titanen versucht, all das, was ihnen wertvoll war, all ihr Wissen und die Errungenschaften ihrer Kultur für spätere Generationen zu bewahren. Es war kein Fluch, der hinter diesen Türen
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