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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ver­hin­der­te, dass ein An­griff aus der Fer­ne einen tref­fen konn­te  … Göt­ter, was mach­te es für einen Un­ter­schied!
    »Dort«, rief Az­a­ras und deu­te­te auf ei­ne Skla­vin, die sich ge­ra­de hin­ter ei­ner um­ge­stürz­ten Ton­ne in Si­cher­heit brin­gen woll­te. Wie­der sand­te ich das gol­de­ne Netz aus, doch dies­mal ach­te­te ich dar­auf, dass es sich nicht zu fest zu­zog und aus Ver­se­hen ih­re Kno­chen brach. Wäh­rend sie noch zu uns hin­über­schweb­te, warf ich mit ei­ner an­de­ren Ges­te gut zwei Dut­zend Sol­da­ten zu Bo­den und ließ sie an der Pa­nik teil­ha­ben, die ich im La­ger so frei­zü­gig ver­teil­te.
    »So­lan­te sei Dank, du lebst!«, rief Az­a­ras, als er der ver­wirr­ten Dun­kelel­fe auf die Bei­ne half. »Du musst mit mir kom­men, grei­fe mei­ne Hand!«
    Sie sah uns nur mit großen Au­gen an, wäh­rend um uns her­um Pfei­le ein­schlu­gen und ei­ner der Pries­ter einen Blitz nach mir warf, den ich ein­fing und in ei­ne silb­ri­ge Ku­gel ver­wan­del­te, die ich über mei­ner Schul­ter schwe­ben ließ. Die Ma­gie dar­in kam mir ge­ra­de recht, ich konn­te sie ge­brau­chen.
    Als Vi­an­ka noch im­mer nur sprach­los starr­te, pack­te Az­a­ras sie, und ich such­te nach der He­xe En­ke, die in un­se­rem La­ger ge­bannt auf die Ober­flä­che ih­res Tees schau­te, um zu ver­fol­gen, was ge­ra­de hier ge­sch­ah.
    Be­reit? , frag­te ich sie, sie nick­te, und ich griff nach der silb­ri­gen Schnur, die sich nun zwi­schen En­ke und mir spann­te, zog die Fä­den auf und warf mit ei­ner ent­schlos­se­nen Ges­te die bei­den dunklen El­fen durch den Spalt, der sich vor uns auf­tat und so schnell wie­der schloss, als wä­re er nie ge­we­sen.
    Ich sah noch, wie die bei­den El­fen hart ne­ben En­ke auf dem Bo­den auf­schlu­gen, dann wand­te ich mich drin­gen­de­ren Din­gen zu, et­wa den drei Pries­tern, die ge­ra­de am Tor zu der Ram­pe auf­ge­taucht wa­ren, die in die Tie­fe und viel­leicht zum Grab des dunklen Got­tes führ­te.
    Ei­ner die­ser Pries­ter hielt ei­nem un­glück­li­chen Skla­ven sei­nen Dolch an die Keh­le, sah mei­nen Blick auf ihm ru­hen und zog mit ei­nem ge­häs­si­gen Lä­cheln dem Skla­ven den Dolch durch die Keh­le. Blut spritz­te und schi­en noch in der Luft zu ver­schwin­den; in mei­ner Sicht der Ma­gie sah ich, wie der Pries­ter es auf­fing und wie Garn aus ei­nem Bün­del Wol­le sei­nen Zau­ber dar­aus spann; Blut­ma­gie, oh­ne Zwei­fel die ver­dor­bens­te und zu­gleich mäch­tigs­te Art, einen Zau­ber zu wir­ken.
    Ich dank­te den Göt­tern da­für, dass ich nicht wis­sen muss­te, wie der­je­ni­ge, des­sen Wis­sen ich nun nutz­te, da­zu ge­kom­men war. Es reich­te, dass ich den Zau­ber ver­stand, der sich mir wie ein viel­schich­ti­ger Kno­ten dar­stell­te, den der Pries­ter ge­ra­de für sich spann.
    Ich hat­te zu­vor ge­dacht, es gin­ge nur um das Blut, das die­se Art von Ma­gie so ver­pönt mach­te, doch es war mehr, weit mehr, denn nun konn­te ich se­hen, dass es die See­le des Op­fers war, die die­sem Zau­ber sei­ne Kraft gab. Für Ekel und Ab­scheu war al­ler­dings kei­ne Zeit, der Pries­ter hat­te sei­nen Zau­ber fast schon zu En­de ge­wo­ben. Doch Ma­gie war ein emp­find­li­ches Ding, der kleins­te Feh­ler konn­te al­les zu­nich­te­ma­chen, ein Feh­ler oder je­mand wie ich, der an ei­nem Fa­den zupf­te, noch wäh­rend man einen an­de­ren spann  …
    Der Fa­den riss  … und der Zau­ber ent­lud sich dort, wo die drei Pries­ter stan­den, riss sie in Stücke und hüll­te den Ein­gang zur Ram­pe in einen blu­ti­gen Ne­bel.
    Das al­so hat­te er mir zu­ge­dacht, stell­te ich grim­mig fest, als ich un­be­irrt einen Fuß vor den an­de­ren setz­te.
    Aus den Au­gen­win­keln und auch in der Sicht der Ma­gie, über die ich nun ver­füg­te, sah ich Zo­ko­ra und Va­rosch links von mir über die Mau­er klet­tern. Ein Sol­dat hat­te sich dort hin­ter ein paar Kis­ten ver­steckt, den­sel­ben Kis­ten, die mir ges­tern Nacht De­ckung ge­bo­ten hat­ten, doch als er auf­schreck­te und her­um­wir­bel­te, stand Zo­ko­ra be­reits da, zog ihm ih­ren Dolch durch die Keh­le und ließ ihn über­ra­schend sanft zu Bo­den glei­ten. Va­rosch

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