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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Angst.«
    »Angst? Mein Vater? Das glaub ich nicht.«
    »Er war ein mutiger Mann, aber er hatte Angst, als er unsere Leute sterben sah.«
    Dad war also Männern auf der Spur gewesen, die Buschmänner umgebracht hatten?, überlegte Max. Hatte er Dinge herausgefunden, die ihm Angst gemacht hatten?
    »War mein Vater zu Fuß unterwegs? Ist er gelaufen?« »Nein. Er ist in einem Truck gefahren, mit dem anderen weißen Mann.«
    »Es war noch jemand bei meinem Vater?«
    »Ja. Ich kenne ihn nicht.«
    Die letzten Male als sein Vater im südlichen Teil Afrikas zu tun gehabt hatte, war Anton Leopold immer dabei gewesen, das wusste Max. Vermutlich war er der Begleiter seines Vaters gewesen, überlegte er.
    Der alte Mann redete eine ganze Weile, und !Koga hörte lange zu, bevor er übersetzte und dabei die Stimme seines Vaters imitierte. »Dein Vater hatte eine Wunde am Bein. Aber er war stark. Er und der andere Mann, sie sind zusammen weggefahren, nachdem er mir die Papiere gab, die ich meinem Sohn brachte. Mein Sohn war jung und stark und machte sich auf den Weg, um mit den Weißen zu sprechen. Er brachte die Papiere zu van Reenen. Das ist alles, was ich weiß. Aber man hat uns gesagt, dass du kommst.«
    Max sah auf die Landkarte hinunter. Das Einzige, worauf er hoffen konnte, war herauszubekommen, wo er sich befand und aus welcher Richtung er gekommen war. Er war von Kallies Farm aus nach Norden aufgebrochen, war dann von den bewaffneten Verfolgern in östliche Richtung gedrängt worden. Danach waren sie nach Nordnordost weitergegangen, zur Höhle, und Dads Zeichnungen folgend wieder in östliche Richtung. Auch wenn er berücksichtigte, dass er und !Koga nicht direkt geradeaus gegangen waren, konnte er seine Route auf der Karte ungefähr nachvollziehen. Noch vier Tagesmärscheweiter und sie würden die Stelle erreichen, an der die Buschmänner gestorben waren. Auf der Karte fand er keinen Hinweis darauf, wo das sein konnte. Die Buschmänner hatten jedoch ihre eigenen Namen für bestimmte Orte. Wenn er ihren Tipps folgte, kam er vielleicht schließlich zu seinem Vater. Oder er fand neue Hinweise.
    !Kogas Vater streckte die Hand aus und berührte Max’ Gesicht. Max zuckte nicht zusammen. Die Hand des Jägers streichelte seine Wange und der Mann sah ihn an. Er flüsterte etwas, kaum hörbar, und trotzdem hatten es alle verstanden und murmelten zustimmend.
    Jetzt geht das schon wieder los, dachte Max. Bestimmt hatte das etwas mit den Höhlenzeichnungen zu tun.
    »Geht es um die Höhle?«, fragte er !Koga. Der nickte. »Schau … vielleicht ist es nicht so, wie es aussieht«, sagte Max vorsichtig.
    !Koga verstand ihn nicht. »Ich meine«, sagte Max, »vielleicht hat jemand anders die Zeichnungen gemacht. Mein Vater … vielleicht.«
    »Dein Vater?«
    »Ja, als Nachricht für mich.«
    »Dein Vater kann diese Sachen nicht gemacht haben.«
    Max sah den Jäger an. »Aber sicher«, sagte er, und seine Stimme hatte einen gereizten Unterton. »Mein Vater hat diese Zeichnungen angefertigt, um mir zu zeigen, wohin ich gehen soll.«
    Von den Buschmännern kam keine Reaktion. Dann ergriff der Jäger Max’ Hand und nahm sie in seine. Er schien sehr traurig, so als verabschiede er sich. Die Gruppe wandte sich ab, doch ! Koga reagierte auf eine Geste seines Vaters und sagte etwas, was zornig klang. Während der letzten beschwerlichenTage hindurch hatte Max !Koga nie so verärgert gesehen. Die Männer blieben stehen, sprachen mit ! Koga und versuchten, ihn zu beruhigen.
    Was zum Teufel war los? Max konnte nur zusehen, auf ihre Körpersprache achten und versuchen, ihre Worte zu deuten. Abermals erhob !Koga die Stimme, doch die alten Männer schüttelten nur den Kopf und gingen mit einem letzten, fast mitleidigen Blick auf Max zu den anderen.
    !Koga stand da und trat wütend in den Staub. Dann wandte er sich ebenfalls ab.
    »Hey, wart doch mal«, sagte Max.
    !Koga drehte sich wieder zu ihm um, und Max sah, dass der Junge Tränen in den Augen hatte. Er ging zu ihm.
    » ! Koga, was ist denn los? Hab ich etwas gesagt, das alle verärgert hat? Wenn ja, dann bitte ich um Entschuldigung.« !Koga schüttelte den Kopf.
    »Was ist dann?«
    »Es hat keinen Sinn, darüber zu reden«, antwortete !Koga fast flüsternd, so als seien unausgesprochene Worte wie wilde Tiere, die in einen Käfig gehörten.
    Max hatte inzwischen verstanden, dass er in ein riesiges Fettnäpfchen getreten sein musste. » ! Koga, du solltest mir lieber sagen, was geschehen ist, denn

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