Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
Vom Netzwerk:
zu lassen, wich er langsam zurück.
    » ! Koga, alles in Ordnung. Ehrlich. Der tut uns nichts.«
    Max’ Freund blieb stehen und schüttelte den Kopf. »Wir müssen weg von hier. Das war eine Warnung. Wir sind hier nicht willkommen. Das ist ein böses Zeichen. Genau, wie mein Vater gesagt hat: Das ist ein böser Ort.«
    Max wusste, gegen einen so tief verwurzelten Glauben an Naturgeister konnte er mit Argumenten nichts ausrichten. Und er würde sich niemals über so starke Gefühle lustig machen. Seine bisherigen Erfahrungen hatten ihn gelehrt, dass die Geheimnisse der Buschmänner und ihre Einsichten in die Natur alles übertrafen, was ihm jemals untergekommen war. Er fügte sich seinem Freund und wies auf ihren Ruheplatz, von wo aus sie einen guten Überblick hatten.
    »Komm, gehen wir wieder da rauf.« Er wandte sich ab, aber !Kogas Hand hielt ihn zurück.
    »Warte! Du hast doch etwas vor.«
    Max nickte. Es gab keinen richtigen Zeitpunkt, um !Koga von seinem Plan zu erzählen, also konnte er es genauso gut jetzt tun. Aber die Scheu, seinen Freund zu verängstigen, ließ ihn nicht los. »Es könnte sein, dass mein Vater in diesem Fort ist. Wenn nicht, wissen die Leute da drin vielleicht, was ihm zugestoßen ist. Ich bin mir sicher, dort wenigstens ein paar Hinweise zu erhalten.«
    Er ließ den Blick über die Landschaft schweifen. In einer Stunde würde die Sonne vom Himmel brennen, und dann wäre es schwierig, Schutz zu finden, und zwar nicht nur vor der Hitze, sondern auch vor wachsamen Blicken.
    »Max, wenn dein Vater dort ist, wie sollen wir da reinkommen? Die Männer im Fort sind womöglich dieselben, die unsangegriffen haben. Sie haben nach uns gesucht, und wir sind ihnen entkommen; und jetzt willst du bei ihnen anklopfen. Heißt das, wir geben auf?«
    »Nein. Wir kommen auch so hinein. Es gibt einen Geheimgang, der in die Festung führt. Jedenfalls nehme ich das an. Komm, ich zeig’s dir.«
    Er wandte sich dem Loch zu und hoffte, dass !Koga ihm folgte. Als er den Rand des Abgrunds erreichte, blieb er ein paar Meter entfernt davon stehen; das Gefälle machte ihn nervös, obwohl der Felsboden ihm einigermaßen sicheren Halt bot. Er drehte sich um. !Koga kam ihm ängstlich nach, vorsichtig wie ein Tier, das sich zum Trinken einem gefährlichen Wasserloch nähert. Aber er ging weiter, bis er Max erreicht hatte. Max streckte ihm eine Hand entgegen – wie ein furchtsames Schulmädchen, dachte er. Gleichzeitig wollte er aber ! Koga damit zeigen, dass er ebenso große Angst hatte, allein noch näher an die Kante heranzutreten. Sie stützten sich gegenseitig, schoben sich schwankend weiter nach vorn und starrten schließlich in einen bodenlosen Schlund, dessen Wände mit scharfkantigen Felszacken übersät waren.
    Ein grässlicher Gestank waberte ihnen feindselig entgegen. Mit zischendem Flüstern lockte das unsichtbare Wasser sie zu sich heran. Macht noch einen Schritt, seht euch an, was da unten ist, wie tief ihr stürzen werdet. Max schob sich wie hypnotisiert bis an die äußerste Kante vor, den Blick fest auf das kalte schwarze Auge unter ihm gerichtet, dort wo das Licht endete und etwas völlig Unbekanntes begann. Das Loch war mindestens vierhundert Meter tief. Eine solche Wassermenge konnte, wenn der Druck ausreichte, einen Doppeldeckerbus zum Mond schießen. Aber was hielt diese geballte Kraft zurück? Wie kam es, dass das Wasser scheinbar niemals in großen Mengen an dieOberfläche stieß? Die ganze Gegend hier hätte eigentlich ein Sumpfgebiet sein müssen.
    Max war so konzentriert, dass ! Koga fürchtete, er wolle in den Abgrund springen. Er flüsterte Max’ Namen.
    Max drehte sich um und sah ihn an. »Folge mir. Ich glaube, ich weiß nun, was wir zu tun haben«, sagte er grimmig.
    Die beiden hockten jetzt auf der anderen Seite des Kraters und beobachteten, wie die Sonnenstrahlen in der Tiefe verschwanden. Selbst wenn im Fort jemand Wache schob, was eher unwahrscheinlich war, bestand keine große Gefahr, dass sie entdeckt wurden. Nicht aus dieser Entfernung, zumal jedem Beobachter im Fort die Sonne direkt in die Augen scheinen würde. Max zeigte nach unten. In etwa sechzig Metern Tiefe war ein zweites, kaum erkennbares Loch auszumachen, das aussah wie ein Höhleneingang. Es hatte ungefähr einen Durchmesser von fünf Metern. Drumherum waren in der Felswand ein Dutzend kleinere Löcher zu erkennen, keins davon breiter als einen Meter.
    »Ich vermute, das ist der unterirdische Gang«, sagte Max und zeigte

Weitere Kostenlose Bücher