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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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hatte, berührte seine zitternden Hände.
    »Entschuldige, ich hab wohl viel zu viel Sonne abgekriegt«, sagte Max.
    »Was müssen wir tun?«, fragte !Koga.
    »Es wäre nicht schlecht, wenn wir die Luftwaffe holen könnten, und wenn das nicht geht, wenigstens die Kavallerie, und falls die schon was anderes vorhaben, bleiben nur noch wir beide, du und ich. Besonders für mich könnte es ein bisschenverrückt werden. Und es wäre nicht wirklich hilfreich, wenn ich hier draußen den Verstand verlieren würde, stimmt’s?«
    !Koga wartete, bis Max’ wirres Gerede etwas klarer wurde. Max zeigte ihm ihre Route auf der Karte seines Vaters. »Wir sind von hier gekommen, glaube ich, und wir gehen dorthin, hoffe ich. Fest steht jedenfalls, !Koga, dass ich in das Fort muss. Weißt du etwas über diese Festung?«
    !Koga schüttelte den Kopf.
    »Und Shaka Chang? Schon mal von ihm gehört?«
    »Nein. Diesen Namen kenne ich nicht. Aber hier …« Er strich mit dem Handrücken über die Stelle auf der Karte, auf die Max gezeigt hatte. »Ist das der Ort, wo das Ungeheuer wohnt? Unter der Erde. Der böse Ort?«
    Max hatte versucht, seine Angst zu verbergen, aber nun sah er, dass auch !Koga damit zu kämpfen hatte. Er zwang sich für seinen Freund zu einem Lächeln.
    »Das Gute an der Angst ist immerhin, dass sie einen vorsichtig macht.«
    »Ich würde lieber keine Angst haben«, sagte ! Koga.
     
    Bei Einbruch der Dunkelheit erreichten sie ein höher gelegenes Gelände, ein kleines Plateau von etwa hundert Quadratmetern. Der Horizont verfärbte sich von leuchtend rot über gold bis zu dunkelblau, und gleich darauf herrschte stockfinstere Nacht und machte die Hitze und Härte des Tages vergessen. Max lag auf dem Rücken, die Milchstraße schien zum Greifen nah. So viele Sterne und Planeten gab es, so viele Universen und Welten, und er musste ausgerechnet hier in dieser Welt landen, die er kaum noch durchschaute. Doch als etwa einen Kilometer entfernt die Lichter im Fort angingen, war wenigstens eine Frage beantwortet: Es gab dort Strom. Das hieß, sie hatteneinen Generator. Da sie keine Sonnenkollektoren hatten, mussten sie über eine andere Stromquelle verfügen. Der Fluss war zu ruhig. Woher sonst konnte die Energie kommen? Dieselgeneratoren waren noch eine weitere Möglichkeit, aber davon hätte man bei der riesigen Anlage sehr viele gebraucht, und von ihrem typischen Summen war nichts zu hören.
    Als er aufwachte, stand der Mond hoch am Himmel, und der frühe Morgen wärmte bereits die Luft. ! Koga war schon wach, er hockte auf der Erde, die Ellbogen auf die Knie gestützt, und sah zu der schwarzen Grube in der Ferne hinüber. Max rieb sich mit beiden Händen kräftig das Gesicht, um die Müdigkeit endgültig zu vertreiben.
    »Du hättest mich wecken sollen«, sagte er.
    !Koga erwiderte lächelnd: »Wir haben den ganzen Tag. Wir müssen nicht immer hetzen. Wo gehen wir heute hin? Zum schrecklichen Fort?«
    »Noch nicht«, sagte Max und wandte sich ab, denn er fürchtete, wenn er ! Koga nun erklärte, was er herausgefunden hatte, würde der Junge ihn nicht begleiten wollen. Und Max brauchte jetzt dringend einen Freund an seiner Seite.
    Eine Stunde später bestätigte ihnen der üble Geruch, den die Vegetation um den Rand des gewaltigen Einschlagtrichters verströmte, dass sie sich dem Atem des Teufels bis auf hundert Meter genähert hatten. Auch wenn sie noch nicht in die Tiefe blicken konnten, schien das Loch jeden verschlingen zu wollen, der so dumm war, sich zu nahe heranzuwagen. Der Boden war mit glitschigem Zeug bedeckt, das an Seetang erinnerte. Das Loch musste ein Geysir sein, und die brachen normalerweise in regelmäßigen Abständen aus. Die Frage war nur, wann? In den letzten Stunden, während sie schliefen, war es nicht passiert, aber das feuchte Gras und Moos war am Tag zuvor nichtgetrocknet, also musste der Geysir mindestens zweimal täglich ausbrechen.
    Max wünschte, er hätte in Mathe und Physik besser aufgepasst. Diese Fächer waren ihm so unwichtig vorgekommen, als er aus dem Klassenzimmer auf die Moore von Devon hinausgesehen und von anderen Dingen als trockenen mathematischen Formeln geträumt hatte. Sein Vater war beim Anblick seiner schlechten Noten oft verzweifelt, und immer wieder hatte Max ihm versprochen, sich mehr Mühe zu geben. Die Mathematik helfe einem, natürliche Muster und Strukturen zu verstehen, hatte sein Dad ihm erklärt. Wer sich mit Mathe und Physik auskennt, verstehe auch die meisten anderen

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