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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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deswegen!« Er hielt die kleinere hydrologische Karte hoch. »Er hat herausgefunden, was deine Leute getötet hat. Vielleicht gibt es noch viel mehr, was wir nicht wissen. Ich bin überzeugt, dass er irgendwo weitere Beweise versteckt hat, handfeste Beweise, irgendetwas Konkretes, das niemand abstreiten kann. Aber zuerst muss ich ihn finden, und du musst gehen.« Er sah in den senkrechten Schlund hinab. »Bis zu dem Eingang werde ich ja wohl klettern können, und dann bin ich in ein paar Stunden unter dem Fort. ! Koga, mach es mir nicht schwer, ich brauche dich! Du musst Dads Karte zur Polizei bringen.«
    »Zur Polizei?«
    »Du hast gesagt, nur wenige Tagesmärsche von hier ist ein Polizeiposten. Da gehst du hin, aber du gibst ihnen nicht die Karte, sondern das hier.« Max löste seine Armbanduhr. Die alte Uhr aus rostfreiem Stahl hatte sein Vater getragen, als er vor zwanzig Jahren den Mount Everest bestiegen hatte, und er hatte sie Max zum zwölften Geburtstag geschenkt, als er auf die Dartmoor High gekommen war. Auf der Rückseite prangte eine Gravur: Für Max. Nichts ist unmöglich. Dad.
    Er befestigte die Uhr an !Kogas Handgelenk. »Du gibst der Polizei diese Uhr. Damit beweist du ihnen, dass du mich gesehen hast. Sag ihnen, du weißt, wo der Sohn des vermissten weißen Mannes ist. Aber sag ihnen nicht, wo ich bin. Sie sollen sich mit Kallie van Reenen in Verbindung setzen. Sie soll kommen.Und ihr gibst du die Karte. Erzähl ihr, was wir herausgefunden haben. Sie wird wissen, was zu tun ist. Du musst das tun, ! Koga – um uns alle zu retten.«
    Max war sich bewusst, dass sein Dad etwas Ähnliches von !Kogas Vater gewollt hatte. Er hatte die Buschmänner zu van Reenens Farm geschickt, um seine Aufzeichnungen in Sicherheit zu bringen, während er seine Suche fortsetzte. Das Schicksal hatte alle zusammengebracht – Max, !Koga und Kallie. Nun schwebten sie alle in großer Gefahr.
    Aber Max fühlte sich stark. Er kam jetzt seinem Vater näher – das wusste er –, und das trieb ihn an. »Ich gehe los, wenn die Sonne noch ein Stück weitergewandert ist, dann habe ich da unten ein bisschen Schatten. Schätze, das wird eine nette Kletterei!« Eine nette Kletterei? Wie es aussah, würde die Aktion all seine Kräfte erfordern. Und er würde sein ganzes Geschick aufbieten müssen, um den richtigen Weg nach unten zu finden.
    Sie verabredeten, dass ! Koga bis zum Einbruch der Dunkelheit warten sollte, denn erstens kam er dann schneller voran, und zweitens bestand kaum Gefahr, dass er entdeckt wurde. Aber nachts fühlten sich Buschmänner im Freien nicht wohl. Zu dieser Zeit scharten sie sich am liebsten um ein Feuer. Dort kochten und aßen sie, tanzten und erzählten sich Geschichten von Jagdabenteuern, von Göttern, die Tiere waren, und von Sternen, die Liebende waren. Wärme und Trost des Feuers gehörten so sehr zu ihrem Leben wie die aufgehende Sonne und der Mond, der sie vertrieb. !Koga würde allein durch die feindselige nächtliche Wildnis wandern müssen. Zur Orientierung konnte er sich nur auf sein Gedächtnis verlassen, aber der Nachthimmel würde ihm den Weg weisen, und das Mondlicht konnte ihn vor wandelnden Schatten warnen.
    Er würde es tun, damit Max Gordon, der Junge von den alten Höhlenzeichnungen, ihm helfen konnte, sein Volk zu retten.
    Und weil der weiße Junge sein Freund war.
     
    Zwei Stunden später machte Max sich an den Abstieg. !Koga hatte sich zwischen die Felsen am Rand des Kraters verzogen. Von dort konnte er Max beobachten, und wenn er den Höhleneingang erreicht hatte, würde er selbst zu dem kleinen Plateau zurückkehren, wo sie letzte Nacht geschlafen hatten. Dort gab es Schatten, und er konnte ausruhen, bevor er seine Reise durch die Dunkelheit antrat.
    Max hatte schon zwanzig Meter geschafft und klammerte sich mit der rechten Hand hoch über seinem Kopf an einer schmalen Ritze fest, während er mit beiden Füßen nach Halt suchte. Die Bänder und Sehnen in seiner rechten Schulter waren zum Zerreißen gespannt, und um sie etwas zu entlasten, krallte er die linke Hand um einen winzigen Vorsprung in der rauen Felswand. Er holte mit den Beinen aus und schwang sich einen halben Meter nach links – ein sehr gefährliches Manöver. Seine Finger rutschten ab, auch die rechte Hand löste sich, und sein Magen krampfte sich zusammen, als er plötzlich abstürzte.
    »Max!«, schrie !Koga.
    Max hatte sich bei dem Sturz die Knie und die Innenseite seines Arms aufgeschrammt, aber er war nicht sehr

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