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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Menschen zu verschlingen. Städte, aus massivem Gold erbaut. Steigt nur herab, Lady, und laßt mich Euch berichten.«
    Elayne zweifelte nicht daran, daß Luca nur zu gern seine Geschichten zum besten geben würde, aber sie bezweifelte doch sehr stark, daß diese Tiere aus Schara stammten. Zum einen sahen selbst die Meerleute nicht mehr von Schara als die ummauerten Häfen, auf die sie sich beschränken mußten, denn niemand, der diese Mauern passierte, wurde jemals wieder gesehen. Die Aiel wußten wenig mehr zu berichten. Zum anderen hatten Nynaeve und sie Geschöpfe wie diese in Falme gesehen, während der Invasion durch die Seanchan. Die Seanchan setzten sie als Arbeitstiere und im Krieg ein.
    »Ich glaube nicht, Meister Luca«, entgegnete sie ihm.
    »Dann laßt uns vor Euch auftreten«, sagte er darauf schnell. »Wie Ihr seht, ist dies keine gewöhnliche wandernde Menagerie, sondern etwas ganz Neuartiges. Eine Privatvorführung für Euch. Akrobaten, Jongleure, dressierte Tiere, der stärkste Mann der Welt... Sogar Feuerwerk haben wir. Einer aus der Gilde der Feuerwerker zieht mit uns durchs Land. Wir sind auf dem Weg nach Ghealdan, und morgen ziehen wir ganz geschwind wieder ab. Es würde Euch nur eine Kleinigkeit ko...«
    »Meine Herrin hat doch bereits abgelehnt«, unterbrach Nynaeve seinen Redefluß. »Sie gibt ihr Geld für bessere Dinge aus, als lediglich Tiere anzusehen.« In Wirklichkeit verwaltete sie äußerst geizig ihr gesamtes Vermögen und rückte nur ungern überhaupt etwas heraus. Sie schien zu glauben, daß alles eigentlich nur soviel kosten sollte wie damals daheim bei ihr in den Zwei Flüssen.
    »Warum wollt Ihr nach Ghealdan reisen, Meister Luca?« fragte Elayne. Die andere ging grob mit den Leuten um und überließ es ihr, die Wogen wieder zu glätten. »Wie ich hörte, herrschen dort Unruhen. Das Heer war anscheinend nicht in der Lage, einen Mann zu niederzuhalten, der sich als Prophet bezeichnet und vom Wiedergeborenen Drachen predigt. Sicher wollt Ihr doch nicht mitten in bürgerkriegsähnliche Zustände hineinziehen.«
    »Das ist alles stark übertrieben, meine Lady. Stark übertrieben. Wo sich große Volksmengen befinden, wollen sie auch unterhalten werden. Und wo die Menschen unterhalten werden wollen, ist meine Truppe immer willkommen.« Luca zögerte und trat dann noch näher an die Kutsche heran. Verlegenheit zeigte sich auf seinem Gesicht, als er zu Elaynes Augen hochblickte. »Lady, in Wirklichkeit würdet Ihr mir einen großen Gefallen tun, wenn Ihr mir gestattet, für Euch eine Vorführung zu veranstalten. Es ist so, daß uns eines der Keilerpferde in der nächstgelegenen Stadt in Schwierigkeiten gebracht hat. Es war nur ein Unfall«, fügte er hastig hinzu, »das versichere ich Euch. Es sind sanfte Geschöpfe. Überhaupt nicht gefährlich. Aber die Einwohner von Sienda waren nicht gewillt, uns unsere Künste vorführen zu lassen oder auch nur eine Vorführung hier draußen zu besuchen... Nun, es hat mich all mein Geld gekostet, Schadenersatz und Buße zu bezahlen.« Er verzog schmerzhaft das Gesicht. »Besonders die Geldbuße war hoch. Wenn Ihr mir erlauben würdet, Euch zu unterhalten - es würde wirklich nicht viel kosten -, würde ich überall auf der Welt, wohin wir auch kommen, Euren Namen als unsere große Gönnerin nennen und den Ruhm Eurer Großmut verbreiten, Lady...?«
    »Morelin«, sagte sie. »Lady Morelin aus dem Hause Samared.« Mit ihrem gefärbten Haar konnte sie nun durchaus aus Cairhien stammen. Sie hatte keine Zeit, seine Vorstellung anzusehen, auch wenn sie sich zu einer anderen Zeit sehr darüber freuen würde, sagte sie ihm, und sie fügte hinzu: »Doch ich will Euch ein wenig helfen, wenn Ihr kein Geld habt. Gib ihm etwas, Nana, um ihm auf seinem Weg nach Ghealdan weiterzuhelfen.« Das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war, daß er ›ihren Namen als Gönnerin überall nannte‹, aber den Armen und Bedürftigen zu helfen, wenn sie die Mittel dazu hatte, war eine Pflicht, die sie äußerst ernst nahm, auch in einem fremden Land.
    Mürrisch holte Nynaeve eine Geldbörse aus ihrer Gürteltasche und kramte darin. Dann beugte sie sich aus der Kutsche, legte etwas in Lucas Hand und drückte diese um ihre Gabe zu. Er blickte überrascht drein, als sie sagte: »Wenn Ihr eine anständige Arbeit annehmt, braucht Ihr nicht zu betteln. Fahrt weiter, Thom!«
    Thoms Peitsche knallte und Elayne wurde auf ihren Sitz zurückgeworfen. »Du hättest nicht so unhöflich

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