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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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eine Aura auf, eine strahlende Krone in Gold und Blau. Siuan und Leane sahen natürlich nichts, obwohl sie wußten, wozu Min fähig war. Manchmal hatte sie Visionen bei Menschen entweder Bilder oder solche Auren. Und manchmal wußte sie sogar, was sie zu bedeuten hatten. Diese Frau würde heiraten. Dieser Mann würde sterben. Kleinigkeiten oder auch große Ereignisse, ob gut oder schlimm, aber nie hatte sie eine Ahnung, bei wem, wo und wann sie etwas sehen würde. Aes Sedai und Behüter hatten immer eine Aura um sich; die meisten anderen Menschen niemals. Das Wissen um solche Schicksale machte sie nicht immer glücklich.
    Sie hatte Logains Aura schon früher gesehen und wußte, was sie bedeutete: kommenden Ruhm. Aber bei ihm, vielleicht noch mehr als bei allen anderen Männern, ergab das keinen rechten Sinn. Sein Pferd, das Schwert und das Wams hatte er beim Würfelspiel gewonnen, aber Min war nicht sicher, wie ehrlich diese Spiele gewesen waren. Er besaß sonst nichts und hatte keine Zukunft vor sich, außer in Siuans Versprechungen, und wie wollte sie die jemals halten? Sein Name bedeutete mit hoher Wahrscheinlichkeit auch sein Todesurteil. Es ergab einfach keinen Sinn.
    Logains Humor kehrte ebenso schnell zurück, wie er vorher verflogen war. Er zog eine pralle, grobgewebte Geldbörse aus seiner Gürteltasche und hielt sie ihnen entgegen. »Ich bin über ein paar Münzen gestolpert. Wir müssen die nächste Zeit über nicht mehr in Scheunen schlafen.«
    »Wir haben davon gehört«, sagte Siuan trocken. »Ich schätze, ich hätte von Euch nichts Besseres erwarten sollen.«
    »Nehmt es als Beitrag für Eure Suche.« Sie streckte die Hand nach der Börse aus, aber er packte sie zurück in seine Gürteltasche, wobei er spöttisch grinste. »Ich will Eure Hand nicht mit gestohlenem Geld beschmutzen, Mara. Außerdem kann ich so wenigstens sicher sein, daß Ihr nicht weglauft und mich verlaßt.« Siuan sah aus, als wolle sie Eisennägel zerbeißen, sagte aber nichts. Logain stellte sich in die Steigbügel und spähte die Straße hinunter in Richtung Korequellen. »Ich sehe eine Schafherde in unsere Richtung kommen. Zwei Jungen sind dabei. Es wird Zeit, daß wir reiten. Sie werden von dem hier berichten, und wenn sie noch so schnell rennen müssen.« Er setzte sich wieder in den Sattel und blickte auf Joni hinunter, der immer noch bewußtlos am Boden lag. »Und sie werden dem Burschen da Hilfe bringen. Ich glaube nicht, daß ich ihn wirklich schwer verletzt habe. Dazu habe ich ihn nicht hart genug getroffen.«
    Min schüttelte den Kopf. Der Mann überraschte sie immer wieder. Sie hätte nicht gedacht, daß er auch nur einen Gedanken an den Mann verschwenden werde, dem er gerade noch eins auf den Schädel verpaßt hatte.
    Siuan und Leane verloren keine Zeit. Sie kletterten in ihre hochgezogenen Sättel - Leane auf die graue Stute, der sie den Namen Mondblume gegeben hatte, Siuan auf Bela, die kleine, zottige Stute. Bei Siuan mußte man eher von ›hinaufkrabbeln‹ reden. Sie war keine Reiterin. Nach Wochen im Sattel behandelte sie die friedliche Bela immer noch wie ein feuriges Schlachtroß. Leane ging mühelos und elegant mit Mondblume um. Min wußte, daß sie selbst irgendwo dazwischen lag. So erkletterte sie Wildrose, ihre braune Stute, mit erheblich mehr Grazie als Siuan, wenn auch nicht so gewandt wie Leane.
    »Glaubt Ihr, daß er uns verfolgen wird?« fragte Min, als sie in Richtung Süden lostrabten, weg von Korequellen. Sie hatte Siuan gefragt, doch Logain antwortete: »Der hiesige Lord? Ich bezweifle, daß er Euch für wichtig genug erachtet. Sicher wird er wohl einen Dienstmann aussenden und Eure Beschreibungen weitergeben lassen. Wir reiten eben, so weit wir können, bevor wir lagern, und morgen genauso.« Wie es schien, hatte er die Führung übernommen.
    »Wir sind gewiß nicht wichtig genug«, sagte Siuan, die ungeschickt in ihrem Sattel auf und ab hüpfte. Sie hatte vielleicht noch Angst vor Bela, doch der Blick, den sie Logains Rücken zuwarf, sagte, daß diese Bedrohung ihrer Autorität nicht lange anhalten werde.
    Was sie betraf, hoffte Min inständig, daß Bryne sie wirklich für unwichtig erachten werde. Jedenfalls solange er ihre wirklichen Namen nicht erfuhr. Logain ließ den Hengst schneller traben, und sie gab Wildrose ihre Fersen zu spüren, um mit ihm Schritt zu halten. Ihre Gedanken richtete sie auf die Zukunft und nicht auf die Vergangenheit.
    Gareth Bryne steckte seine Handschuhe in den

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