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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wie Lords gekleidet, andere im Brustharnisch, wandten sich um, weil sie sehen wollten, was ihr Herr anblickte.
    Rand bemerkte sie kaum. »Rahvin«, sagte er. Oder irgend jemand sagte es. Er war sich nicht sicher, wer.
    Er schickte Blitze und Feuer vor sich her, trat hindurch und schloß das Tor hinter sich. Er war der Tod.
    Nynaeve bereitete es keine Mühe, sich die schlechte Laune zu erhalten, damit sie einen Strang von Geist durch die im Bernstein schlafende Frau in ihrer Tasche leiten konnte. Heute morgen konnte nicht einmal das Gefühl, von unsichtbaren Augen beobachtet zu werden, sie in ihrem Zorn berühren. Siuan stand vor ihr auf einer Straße im Salidar Tel'aran'rhiods, einer bis auf sie menschenleeren Straße, über der nur ein paar Fliegen zu sehen waren und ein Fuchs, der aufblickte und sie neugierig ansah, bevor er weitertrabte.
    »Ihr müßt Euch konzentrieren«, fuhr Nynaeve die andere an. »Ihr habt beim erstenmal Eure Umgebung besser kontrolliert als jetzt. Konzentriert Euch gefälligst!«
    »Ich konzentriere mich ja, Ihr närrisches Weib!« Siuans einfaches blaues Wollkleid bestand plötzlich aus Seide. Um ihren Hals hing die Stola mit den sieben Streifen, das Zeichen der Amyrlin, und an ihrem Finger biß eine goldene Schlange in ihren eigenen Schwanz. Sie blickte Nynaeve finster an und war sich der Veränderung wohl gar nicht bewußt, obwohl sie dasselbe Kleid heute schon fünfmal getragen hatte. »Wenn es Schwierigkeiten gibt, dann liegt das an diesem schrecklichen Gebräu, das Ihr mir eingeflößt habt. Pfaaah! Ich habe den Geschmack immer noch auf der Zunge. Wie Flundergalle!« Stola und Ring verschwanden und der Stehkragen des Seidenkleids machte einem Ausschnitt Platz, der tief genug war, um den verdrehten Steinring sichtbar werden zu lassen, der an einem dünnen Goldkettchen zwischen ihren Brüsten baumelte.
    »Hättet Ihr nicht darauf bestanden, daß ich Euch unterrichte, obwohl Ihr Hilfe zum Einschlafen brauchtet, dann wäre das nicht notwendig gewesen.« Also hatte sie ein wenig Schafszungenwurzel und ein paar andere Zutaten beigemischt, die nicht unbedingt nötig gewesen waren. Diese Frau hatte es wahrlich verdient, sich von solchem Gebräu den Geschmack verderben zu lassen.
    »Ihr könnt mich ja kaum zur selben Zeit unterrichten, da Ihr Sheriam und die anderen unterweist.« Die Seide verblaßte, das Kleid war wieder hochgeschlossen, mit einem weißen Spitzenbesatz am Kragen, und eine mit Perlen bestickte Kappe umschloß Siuans Haar. »Oder wäre es Euch lieber, wenn ich gleich danach drankäme? Ihr behauptet doch, Ihr hättet ein wenig ungestörten Schlafs nötig.«
    Nynaeve bebte vor Wut, die Fäuste an den Seiten geballt. Es waren nicht Sheriam und die anderen, die ihren Zorn am meisten schürten. Sie und Elayne wechselten sich dabei ab, immer zwei auf einmal nach Tel'aran'rhiod mitzunehmen, manchmal auch alle sechs innerhalb nur einer Nacht, und obwohl sie in diesem Fall die Lehrerin war, ließen die anderen nie einen Zweifel daran aufkommen, daß sie Aes Sedai waren und Nynaeve nur eine Aufgenommene. Ein einziges scharfes Wort, wenn sie einen dummen Fehler begingen... Elayne hatten sie nur einmal zum Töpfeschrubben verdonnert, aber Nynaeves Hände waren vom heißen Seifenwasser verschrumpelt, jedenfalls da, wo ihr schlafender Körper lag. Und doch waren sie nicht das Schlimmste. Auch die Tatsache, daß sie kaum einen freien Moment hatte, um zu untersuchen, was man, wenn überhaupt gegen die Wirkung einer Dämpfung unternehmen konnte, ärgerte sie nicht allzusehr. Logain war da auf jeden Fall entgegenkommender als Siuan und Leane, oder jedenfalls eifriger bei der Sache. Dem Licht sei Dank, daß er das Geheimnis zu hüten wußte. Jedenfalls hatte er das vor; wahrscheinlich glaubte er, sie würde ihn eines Tages heilen. Nein, schlimmer war, daß man Faolain überprüft und erhoben hatte ... nicht zur Aes Sedai, das ging nicht ohne die Eidesrute, und die befand sich nun einmal in der Burg, aber jedenfalls zu etwas Höherem als einer Aufgenommenen. Faolain kleidete sich nun ganz nach ihren eigenen Wünschen, und wenn sie auch die Stola noch nicht anlegen oder eine Ajah auswählen durfte, hatte man ihr doch anderweitig Autorität verliehen. Nynaeve hatte wohl in den letzten vier Tagen mehr Becher Wasser, mehr Bücher - garantiert mit Absicht zurückgelassen! - und mehr Nadeln und Tintenfässer und andere nutzlose Gegenstände hin und her getragen als während ihres gesamten Aufenthalts in

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