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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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herab.
    Rand verwob Feuer und Luft, um Feuer und Luft zu begegnen, wob einen sich langsam ausbreitenden Schild, um die Blitze abzufangen. Zu langsam. Ein Blitz traf den Schild direkt über seinem Kopf, explodierte in einem blendenden Feuerball, während andere im Boden einschlugen. Sein Haar stand zu Berge, als die Luft selbst ihn zu Boden schmettern wollte. Beinahe hätte er das Gewebe verloren und sogar das Nichts selbst entgleiten lassen, doch er verwob, was er nicht sehen konnte, weil seine Augen immer noch von dem gleißenden Blitz geblendet waren, verbreiterte den Schild und fing all jene Armbrustbolzen des Himmels ab, die er jetzt auf den Schild hämmern spürte. Sie krachten dagegen und suchten ihn. Doch das konnte sich ändern. Er sog Saidin durch den Angreal in seiner Tasche auf, vergrößerte den Schild, bis er sicher war, daß er die Hälfte der Inneren Stadt bedeckte, und dann nabelte er das Gewebe ab. Als er sich hochrappelte, begann auch seine Sicht zurückzukehren, wenn auch zuerst durch einen wäßrigen Schleier vor den schmerzenden Augen. Er mußte schnell zuschlagen. Rahvin wußte, daß er sich hier befand. Er mußte...
    Offensichtlich war überraschend wenig Zeit vergangen. Rahvin war es wohl gleichgültig gewesen, wie viele Leben der eigenen Seite er dahinraffte. Halb betäubte Trollocs und Myrddraal am Abhang fielen unter den Speeren der Töchter, von denen manche noch recht unsicher auf den Beinen waren. Einige der Töchter, vor allem die um Rand herum, rappelten sich erst jetzt halbwegs auf, wo immer sie gerade hingeschleudert worden waren. Pevin stand breitbeinig da und hielt sich mit Hilfe der Fahnenstange aufrecht. Sein vernarbtes Gesicht war so ausdruckslos wie eine leere Schiefertafel. Weitere Trollocs quollen aus den Lücken in der Mauer, und Kampfeslärm erfüllte die Straßen in allen Richtungen, doch was Rand betraf, hätte sich das auch in einem anderen Land abspielen können.
    Es waren ja viel mehr als nur ein Blitz mit dieser ersten Salve herabgezuckt, und nicht alle davon waren auf ihn gerichtet gewesen. Mats qualmende Stiefel befanden sich ein Dutzend Schritt weit von dem Fleck entfernt, an dem er selbst auf dem Rücken ausgestreckt lag. Auch von dem schwarzen Schaft seines Speers stiegen Rauchfäden auf, genau wie von seinem Rock, und selbst der silberne Fuchskopf, der ihm aus dem Hemd hing, qualmte. Er hatte ihn vor dem Gebrauch der Macht durch einen Mann nicht schützen können. Asmodean lag als verzerrter, verkohlter Umriß da, nur erkennbar an dem Harfenbehälter, den er sich auf den Rücken gehängt hatte. Und Aviendha... Ohne ein äußeres Anzeichen von Verletzungen sah es aus, als habe sie sich zur Ruhe gelegt - doch ihre Augen starrten ohne Wimpernschlag direkt in die Sonne.
    Rand beugte sich hinunter und berührte sie an der Wange. Sie wurde bereits kalt. Es fühlte sich ... nicht wie Haut an.
    »RAAAHVIIIIN!«
    Es verunsicherte ihn ein wenig, als dieser Laut seiner Kehle entwich. Er schien irgendwo tief in seinem Hinterkopf zu sitzen und das ihn umgebende Nichts war ausgedehnter und leerer als je zuvor. Saidin durchtobte ihn. Es war ihm gleich, ob er von dem geballten Energiestrom weggerissen wurde. Der Makel von Saidin durchdrang alles, beschmutzte alles. Es war ihm egal.
    Drei Trollocs durchbrachen die Reihe der Töchter. Mit großen Dornenäxten und seltsam mit Widerhaken bewehrten Speeren in den haarigen Pranken, die nur zu menschlichen Augen auf ihn gerichtet, näherten sie sich ihm, der anscheinend unbewaffnet vor ihnen stand. Derjenige mit der Keilerschnauze und den mächtigen Hauern fiel, als Enailas Speer sein Rückgrat durchschlug. Adlerschnabel und Bärenschnauze rannten auf ihn zu, der eine auf gestiefelten Füßen, der andere auf großen Tatzen.
    Rand ertappte sich bei einem Lächeln.
    Feuer barst aus den beiden Trollocs, aus jeder Pore ihrer Körper eine Stichflamme, barst auch durch ihre schwarzen Rüstungen und sprengte sie. In dem Moment, als sie ihre Mäuler zu einem lauten Brüllen aufreißen wollten, öffnete sich genau in ihrem Weg ein Tor. Die bluttriefenden Hälften der glatt durchgeschnittenen Trollocs fielen zu Boden, aber Rand blickte bereits angespannt durch die Öffnung. Nicht in Schwärze hinein, sondern in einen mächtigen, von Säulen umgebenen Saal, in dessen Steinfliesen Löwen gehauen waren, wo ein hochgewachsener Mann mit weißen Strähnen im dunklen Haar überrascht von seinem vergoldeten Thron aufblickte. Ein Dutzend Männer, einige

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