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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Frauen für den karamelisierten Somona-Lammspieß mit frischem Thymian und Kartoffelpüree.
    Das Essen kam schnell und war phantastisch. Die beiden Frauen unterhielten sich zwischen den Bissen. Der Himmel wurde dunkler. Irgendwann kam Paul Kukali an ihren Tisch, aber nur um Eleanor zu sagen, daß der Hubschrauber erst in etwa einer halben Stunde ankommen würde. Der Kurator schien geistesabwesend, als er den beiden Frauen zunickte und wieder verschwand.
    »Okay, also zurück zu Pele«, sagte Cordie, als das Geschirr des zweiten Ganges abgeräumt wurde. »Unser Problem besteht darin herauszufinden, ob sie auf unserer Seite ist, oder ob sie hinter der ganzen Scheiße im Mauna Pele steckt.«
    »Ja«, erwiderte Eleanor. »Aber weißt du, was ich denke?«
    »Klar, ich habe schließlich Tante Kidders Tagebuch gelesen.«
    Eleanor machte eine kleine Geste, dann hielt sie inne und betrachtete die Hand im schräg einfallenden Sonnenlicht. Sie erinnerte sie an die Hand ihrer Mutter. Seit wann habe ich die Hände meiner Mutter? ging es ihr durch den Sinn. Eleanor schüttelte den Kopf und versuchte, sich wieder zu konzentrieren. »Wir müssen davon ausgehen... oder zumindest möchte ich davon ausgehen... daß diese Geschehnisse auf das Konto von Mächten gehen, die mit Pele im Widerstreit liegen.«
    Cordies kleine Augen funkelten. »Ja, aber welcher von Peles Feinden steckt dahinter?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Eleanor. Sie war mit einem Mal furchtbar müde. »Pele hatte viele Feinde. Abgesehen von ihrem Kampf gegen Na-maka-o-kaha’i, die Meeresgöttin, gehörte zu Peles traditionellen Feinden auch Pliahu, die Schneegöttin, die auf dem Gipfel des Mauna Kea lebt. Die beiden haben sich vor einigen tausend Jahren überworfen, weil sie denselben Mann liebten.«
    »Hmmm«, knurrte Cordie. Ihr Nachtisch kam. Cordie hatte Lilikoi-Käsekuchen bestellt und um eine Kostprobe des Limonengras-Brûlées mit dem Cashew-Keks-Boden gebeten. Eleanor trank einen Kaffee.
    »Nach dem zu schließen, was wir gehört haben, steckte Pana-ewa, der Reptilien- und Nebelmann, hinter diesem Krieg und auch hinter dem von 1866«, sagte Eleanor. »Aber so mächtig Pana-ewa auch ist, scheint er doch nicht bedeutend genug, um eine Rebellion gegen Pele anzuführen.«
    »Wer hat sie denn sonst noch auf dem Kieker?« fragte Cordie und machte sich über ihren Käsekuchen her.
    »Die meisten männlichen Götter«, erklärte Eleanor. »Selbst die älteren Götter wie Lono und Ku sind auf die Verehrung, die die Hawaiianer Pele entgegenbringen, eifersüchtig geworden.«
    »Typisch männliche Unsicherheit«, murmelte Cordie.
    »Was?«
    »Ach nichts.« Cordie kostete das Brûlée. »O Gott... das schmeckt toll. Willst du auch mal?«
    »Klar.« Eleanor kostete einen Löffel Brûlée und schloß die Augen. »Das ist ja phantastisch.«
    »Willst du noch mal?«
    »Nein, danke.« Eleanor trank einen Schluck von dem starken Kaffee und spürte, wie sich der Alkoholnebel in ihrem Gehirn etwas lichtete. »Wo war ich stehengeblieben?«
    »Pele und die eifersüchtigen männlichen Götter.«
    »O ja... wir haben diesen schwarzen Hund gesehen, und Ku kann die Gestalt eines Hundes annehmen.«
    »In welcher Erscheinung tritt der andere... wie hieß er noch... Lono... auf?«
    »Ich bin nicht sicher«, erwiderte Eleanor. »Lono kann als Mensch erscheinen, aber ich glaube, daß er nur selten diese Gestalt annimmt. Er war der zornigste und forderndste aller alten Götter... die meisten Menschenopfer an diesem Küstenstrich wurden Lono dargebracht... aber ich glaube nicht, daß er es gerade auf Pele besonders abgesehen hatte.«
    Cordie schob sich abwechselnd Löffel voll Käsekuchen und Brûlée in den Mund. »Also könnten Peles Feinde hier Ku, der Köter, sein, oder noch wahrscheinlicher Pana-ewa und seine Dämonenkumpane.«
    Eleanor schaute zu, wie die Sonne hinter den Baumwipfeln jenseits der Terrasse versank. »Oder jemand anders.« Sie sah auf ihre Uhr und blickte wieder zu Cordie. Es blieben noch ein paar Minuten, bis sie sich mit Paul für den Hubschrauber-Rundflug treffen sollte. Sie merkte, daß sie deswegen sehr angespannt war. »Pele hat eine gewaltige Schlacht gegen ihre Lieblingsschwester, Hi’iaka, gefochten, irgendwo hier an dieser Küste. Dabei ging es ebenfalls um einen Mann. Was?«
    »Ich habe nichts gesagt«, sagte Cordie.
    »Hi’iaka war Peles jüngere Schwester, die tanzte«, fuhr Eleanor fort, »und sie haben sich sehr gut verstanden. Hi’iaka blieb Pele

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