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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Oberfläche aus Goldblatt und schwarzem Lack. »Es handelt sich um idealisierte Porträts der Spender. Dasselbe findet man bei europäischen Altarbildern der Renaissance. Die Spender können nur selten widerstehen, ihr eigenes Abbild neben dem Objekt ihrer Verehrung zu sehen.«
    Eleanor ließ ihren Blick über die Statuen, die geschnitzten Tische, die Wandbehänge, die Schalen, die geschnitzten Figuren und die buddhistischen Altäre schweifen, die in der Empfangshalle, den angrenzenden Korridoren und auf den darüberliegenden Terrassen zu sehen waren. »Es ist hier fast wie in einem Museum.«
    »Es ist ein Museum«, sagte Paul Kukali mit einem leisen Lächeln. »Nur daß ich Mr. Trumbo überreden konnte, nicht alles mit kleinen Messingtafeln und Erläuterungen zu versehen. Aber verteilt über die Big Hale und die anderen Gebäude des Mauna Pele findet sich die erlesenste Sammlung asiatischer und pazifischer Kunst von ganz Hawaii — unser einziger Konkurrent ist das Mauna Kea weiter oben an der Küste, und das auch nur, weil Laurence Rockefeller selbst Kunstsammler war.«
    »Warum haben Sie Mr. Trumbo überredet, diese Schätze nicht zu kennzeichnen?« fragte Eleanor. Sie hatte die Empfangshalle durchquert, um sich ein rotes japanisches tonsu anzusehen, das mindestens einsfünzig hoch und zwei Meter lang war.
    »Nun, mein Argument war, daß die Gäste den Kunstwerken nicht wie in einem Museum begegnen sollten, sondern eher so, als würden sie das Haus eines Freundes besuchen und dort auf solch exquisite Dinge stoßen.«
    »Nett«, sagte Eleanor. Über dem tonsu hingen zwei hölzerne Votivtafeln, die ihrer Vermutung nach aus Thailand stammten.
    »Außerdem«, fuhr Paul Kukali fort, »sichert mir die Tatsache, daß diese Kunstwerke unbeschildert sind, meinen Job als Kunstführer, wenn ich nicht an der Universität in Hilo unterrichte.«
    Eleanor lachte. Der Kurator deutete zur großen Haupttreppe. Die Führung begann.
     
    Das Mauna Pele besaß zwei Golfplätze, einen »leichten« 6825-Yards-Par-72-Platz, entworfen von Robert Trent Jones jr., und den neueren, schwierigeren 7321-Yards-Par-74-Platz, entworfen von Bill Coore und Ben Crenshaw. Beide Plätze besaßen Over-the-Water-Löcher, und beide glichen grünen Landschaftsskulpturen, die in die endlosen Meilen aus Lavagestein gemeißelt worden waren. Byron Trumbo hatte sich gedacht, das Hiroshe Sato heute lieber den leichteren südlicheren Robert-Trent-Jones-Platz spielen und es morgen mit der sauschweren Coore-Crenshaw-Anlage aufnehmen würde.
    Die ersten acht Löcher liefen auch recht gut. Das anführende Quartett hätte aus Trumbo, Sato, Inazo Ono und Will bestehen sollen — aber sehr zu Trumbos Ärger weigerte Bryant sich strikt, Golf zu lernen, und mußte daher bei den Golfwagen bleiben, während sein Boß spielte. Trumbo akzeptierte Bobby Tanaka als ihren vierten Mann, und obgleich Tanaka als Teil seiner Unterhändlerrolle in Japan beständig spielte, konnte man seine Leistungen bestenfalls als uninspiriert bezeichnen. Sato hingegen spielte beinahe so agressiv wie Trumbo selbst.
    Trumbo wußte, wenn der Vertrag mit Sato abgeschlossen werden sollte, dann könnte das ebensogut auch hier auf dem Grün geschehen. Aus diesem Grunde hielt er sich bei seinen Treibschlägen ein bißchen zurück, so daß sein Ball so gut wie immer neben dem von Sato landete. Er hatte seinen üblichen Mauna-Pele-Caddy, Gus Roo, und Sato hatte einen Caddy aus Tokio mitgebracht, einen uralten Tattergreis, der eher in ein kleines Fischerdorf als in ein Fünfsternehotel zu passen schien.
    Der Tag blieb klar und freundlich — Temperaturen um die 30°C, aber dank der Meeresbrise fast keine Luftfeuchtigkeit —, und Sato blieb nur ein oder zwei Schläge hinter Trumbo zurück, der ein niedrigeres Handicap hatte. Byron Trumbo war beim Golf ebenso siegesbesessen wie bei allem anderen, was er tat, aber er hätte bereitwillig immer wieder gegen diesen Milliardärsschnösel verloren, wenn das den Verkauf des Pele garantiert hätte. In der Zwischenzeit hielt sich das phantastische Wetter, die Aschewolke ließ sich nicht blicken, keine Lavawand brach zusammen, um die Käufer unter sich zu begraben, und Trumbo konnte auf einen produktiven Nachmittag und einen erfolgreichen Abschluß der Verhandlungen hoffen.
    Am achten Loch begann diese heile Welt aus den Fugen zu geraten. Nachdem Trumbo eingelocht hatte und darauf wartete, daß Sato aufhörte, vor sich hin zu murmeln, und endlich puttete, winkte Will

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