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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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entschuldigte sich Paul, als sie die Führung in der Empfangshalle beendeten. »Es lag an dem sitzenden Buddha. Ich kenne kein Halten mehr, wenn ich erst einmal über diesen Buddha ins Schwärmen komme.«
    »Unsinn«, gab Eleanor zurück. »Es hat mir wirklich Spaß gemacht. Wenn Sie mich nicht darauf hingewiesen hätten, wäre mir die ›Rad-des-Gesetzes‹-Inschrift in seiner Handfläche nie aufgefallen.«
    Der Kurator lächelte. »Es war nett von Ihnen, daß Sie eine Blüte dort zurückgelassen haben. So wie es Sitte ist.«
    Eleanor sah auf ihre Uhr. »Nun... es ist mir beinahe peinlich, das zu erwähnen, aber ich hatte vorgehabt, an Ihrer Petroglyphen-Führung teilzunehmen. Sollte ich der einzige Gast sein, der erscheint, findet die Führung dann trotzdem statt?«
    Paul lächelte breiter und zeigte seine makellosen Zähne. »Sollten Sie der einzige Gast sein, der erscheint, dann könnte die Führung etwas länger als geplant dauern.« Er sah auf seine eigene Uhr. »Ich habe eine Idee. Wenn Sie wollen, könnten wir zusammen auf der Lanai zu Mittag essen und dann direkt von dort aus zum Petroglyphenfeld gehen.« Er hielt einen Moment inne. »Verdammt. Das klang wie eine Anmache, stimmt’s?«
    »Nein«, sagte Eleanor. »Es klang wie eine Einladung. Und ich nehme sie an.«
    Es saßen nicht einmal ein Dutzend Leute zum Mittagessen auf der Lanai, aber eine davon war Cordie Stumpf, in einem geblümten Strandkleid mit dem gleichen Muster wie ihr Badeanzug. Sie nippte an einem hohen Glas, aus dem verschiedene Blüten ragten, und starrte stirnrunzelnd auf die Speisekarte, als ob sie in einer fremden Sprache geschrieben wäre.
    »Oh«, sagte Eleanor, »da ist jemand, den Sie unbedingt kennenlernen sollten. Wollen wir mal sehen, ob sie sich zu uns gesellen möchte?«
    »Immer gern«, erwiderte der Kurator grinsend, so als ob er über Eleanors Vorschlag erleichtert wäre. Er schien ein schüchterner Mensch zu sein.
    Cordie Stumpf blickte blinzelnd zu ihnen hoch. Sie hatte einen Sonnenbrand auf der Nase. »Ja, warum setzen Sie sich nicht zu mir? He, können Sie es sich vorstellen, daß die hier Delphin auf der Speisekarte haben? Ich habe mich gerade gefragt, ob ich mir nicht ein Flipper-Sandwich bestellen sollte.«
     
    Am vierzehnten Loch geriet Byron Trumbos Welt vollends aus den Fugen.
    Sein zweiter Treibschlag brachte ihn aufs Grün, während Sato noch immer vom Rough und dann aus dem Sandhindernis chipte. Der japanische Milliardär spielte momentan wie der letzte Anfänger. Auch Bobby Tanaka und Inazo Ono hatten Probleme, also stand Trumbo mit Gus , seinem Caddy, am Rand des Grüns und schaute zu, wie Sato immer wütender wurde. Trumbo wünschte, er hätte den verdammten Ball in die Lavafelder getrieben — dann wäre die Sache jetzt ausgestanden.
    Endlich schlug Sato seinen Ball aufs Grün und ging zu seinem tattrigen Caddy, der dem jungen Mann ein seidenes Taschentuch hinhielt, damit er sich sein mittlerweile rot angelaufenes Gesicht abtupfen konnte. »Bitte, putten Sie, Byron-san.«
    »Sie sind wieder im Spiel, Hiroshe«, sagte Trumbo mit einem freundlichen Lächeln. Will Bryant hatte ihn gerade informiert, daß Caitlins Maschine tatsächlich auf dem Weg zum Keahole-Kona-Flughafen war, und daß ihr Anwalt Zimmer im Mauna Pele gebucht hatte. Trumbo hätte am liebsten gekotzt, aber nachdem er seinen Putter um eine Palme gebogen hatte. »Bitte«, sagte er, die Hand in der universellen Sie-zuerst- Geste ausgestreckt.
    Sato schüttelte mit dem ersten Anzeichen von Trotz, das Trumbo bei ihm bemerkt hatte, den Kopf. »Nein, bitte, putten Sie, während ich darüber nachdenke, welche Sünde ich begangen habe, um eine derartige Strafe zu verdienen.«
    Trumbo knurrte leise und wandte sich seinem Ball zu. Bis zum Loch waren es etwa drei Meter. Gus ging zur Fahne hinüber und wollte sie gerade herausziehen, als er erstarrte und auf seine Schuhe blickte.
    »Zieh sie raus, Gus !«
    »Aber, Mr. T... « Gus ’ Stimme klang irgendwie seltsam.
    »Zieh sie raus und geh aus dem Weg!«
    »Aber, Mr. T....« Der Caddy starrte auf die Stange und seine Schuhe, als wäre er am Boden festgefroren.
    »Zieh die Scheißfahne raus und verpiß dich!« fauchte Byron Trumbo in einer Befehlsstimme, die er nur selten einsetzte.
    Gus zog die Fahne heraus und trat zurück, sein Gang ebenso seltsam wie zuvor seine Stimme. Trumbo fragte sich abwesend, ob sein Caddy vielleicht einen Herzinfarkt hätte, und nahm sich vor, keine Blumen zu schicken, sollte das

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