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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Bryant ihm zum Golfwagen. Will hatte telefoniert.
    »Schlechte Neuigkeiten. Sherman hat aus Antigua angerufen. Bicki ist fuchsteufelswild. Sie hat einen Tobsuchtsanfall bekommen und Felix so lange bearbeitet, bis er zugestimmt hat, sie mit der Gulfstream abzuholen.«
    »Scheiße«, entfuhr es Trumbo. Sato puttete — ein kinderleichter Zweimeterschlag — und verfehlte das Loch um zwanzig Zentimeter. Trumbo schüttelte den Kopf und nickte mitleidig. »Wo, zum Teufel, will sie hin?« flüsterte er Bryant zu.
    »Hierher.«
    »Hierher?«
    »Hierher.«
    Trumbo umklammerte seinen Putter fester. »Verdammter Mist. Wer hat ihr gesagt, daß ich hier bin?«
    Will Bryant zuckte mit den Achseln. »Das ist noch nicht das Schlimmste.«
    Trumbo starrte ihn nur an.
    »Mrs. Trumbo und ihr Anwalt haben vor etwa vier Stunden New York verlassen.«
    »Sagen Sie mir, daß sie nicht hierher unterwegs sind«, knurrte Trumbo. Sato puttete abermals, verfehlte das Loch diesmal um fünf Zentimeter.
    »Sie sind hierher unterwegs«, erklärte Will Bryant. »Offensichtlich ist es ihnen ernst damit, Pfandrecht auf das Mauna Pele zu erheben. Koestler muß von dem Verkauf Wind bekommen haben.«
    Byron Trumbo sah vor seinem geistigen Auge das Bild des grauharrigen, pferdeschwänzigen Scheidungsanwalts — der ehemalige Rechtsbeistand der Black Panthers und radikale Kriegsgegner verdingte sich nun fast ausschließlich als Scheidungsanwalt für Milliardärsgattinen — und versuchte, sich an die Telefonnummer des Mafiakillers zu erinnern, mit dem man ihn in Detroit bekanntgemacht hatte. »Caitlin, Caitlin«, murmelte er leise vor sich hin. »Ich werde dich umbringen lassen, meine süße Kleine.«
    »Das ist noch nicht alles«, sagte Bryant.
    Sato kniete sich hin und nahm für seinen Zehnzentimeterputt Maß. Trumbo kehrte ihm den Rücken zu, bevor er schreien mußte. »Maya?«
    Will Bryant rieb sich das Kinn mit dem Handy und nickte.
    »Auch hierher unterwegs?« Trumbo versuchte sich vorzustellen, wie es wohl sein würde, wenn die drei Frauen in seinem Leben alle zur selben Zeit am selben Ort waren. Er hatte es früher schon versucht. Ebenso erfolglos wie jetzt.
    »Barry ist nicht sicher«, sagte Will Bryant. »Sie ist heute zu Barney’s zum Einkaufen gefahren und nicht zurückgekommen.«
    Trumbo lächelte. Maya hatte ihren eigenen Firmenjet. »Finden Sie’s heraus«, knurrte er. »Wenn sie hierher unterwegs ist, dann sagen Sie dem Flughafen, die sollen ihr keine Landeerlaubnis erteilen. Wenn sie doch Landeerlaubnis erhält, dann schicken Sie Briggs mit einer Stinger-Rakete zum Flughafen, damit er die Maschine abschießt.«
    Will Bryant sah zu dem bärengleichen Chef der Leibwächtertruppe hinüber, sagte aber nichts.
    »Ach Scheiße«, stöhnte Byron Trumbo mit Inbrunst.
    »Durchaus«, pflichtete sein Sekretär bei.
    Hiroshe Sato lochte ein. Trumbo applaudierte und lächelte. »Briggs soll sie alle drei in ihren Maschinen abschießen«, sagte er im Vorbeigehen zu Will Bryant. Die Gruppe machte sich zum neunten Loch auf.
     
    Die Kunstführung war auf eine Stunde angesetzt, aber sie dauerte schon fast neunzig Minuten, bevor Eleanor oder Paul Kukah die Zeit auffiel. Der Kurator hatte Eleanor durch die sieben Stockwerke der Big Hale und durch die Gärten geführt und ihr die Schätze des Hotels gezeigt: erlesene hawaiische Gefäße; ein Meter fünfzig hohe Ritual-Masken aus Neuguinea; eine japanische Buddhastatue aus dem vierzehnten Jahrhundert; Thai-Schnitzereien aus der Ayud-hya-Periode; einen wunderschönen, unter einem Banyanbaum im Garten verborgenen indischen Buddha aus Nagapattinam; bronzene geflügelte Löwen, die den Eingang zur Präsidentensuite bewachten; einen lustigen kauernden Ziegenbock, geschnitzt aus rotlackiertem Holz, und ein Dutzend andere Kostbarkeiten.
    Auf ihrem Rundgang hatten sie auch herausgefunden, daß Paul Kukali seit sechs Jahren Witwer und Eleanor noch nie verheiratet gewesen war. Er hatte erraten, daß sie Professorin war, aber ihr Fachgebiet, die Aufklärung, hatte ihn überrascht. Sie hatten beide ein großes Interesse am Zen-Buddhismus eingestanden und festgestellt, daß sie viele derselben traditionellen Gärten in Japan besucht hatten. Sie entdeckten ein gemeinsames Faible für die thailändische Küche und eine leidenschaftliche Abneigung gegenüber dem kleinkrämerischen Uni-Hickhack, und sie stellten fest, daß sie über dieselben dummen Wortspiele lachten.
    »Es tut mir leid, daß ich am Ende so hetzen mußte«,

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