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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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des Frühstücks benutzt hatten. Trumbo breitete die Karte des Golfplatzes auf dem Rücksitz des Wagens aus, als würde sich auf dem Papier eine bahnbrechende Überraschung offenbaren. Sato, Tanaka und Ono gesellten sich zu ihm, auch Satos greisenhafter Caddy stieß zu ihnen, und sie alle starrten Trumbo an, als hätte er plötzlich den Verstand verloren. Vielleicht habe ich das auch, ging es dem Milliardär durch den Sinn, während er mit einem dicken Finger auf das vierzehnte Loch herabstieß. »Tut mir leid, Hiroshe, aber das geht mir schon die letzten paar Löcher durch den Kopf, und jetzt mußte es einfach raus. Ist Ihnen aufgefallen, welche Möglichkeiten sich für Luxusferienwohnungen bieten, wenn Ihre Leute hier bauen... und hier... und hier. Ich weiß, daß Sie vorhaben, das Pele zu einem exklusiven Golfclub umzubauen, Zweihunderttausend-Dollar-Mitgliedschaften für Tokioter Geschäftsleute und all das..«
    Sato starrte seinen Gastgeber an, als hätte dieser Schaum vor dem Mund. Daß die Japaner vorhatten, das Mauna Pele als Ferienhotel zu schließen und statt dessen Ferienwohnungen für Golfer zu bauen, war eine Sache, die während der Verhandlungen von beiden Seiten unausgesprochen bleiben sollte. »Ja, aber ich muß putten«, sagte Hiroshe Sato und wollte sich wieder zum Grün umwenden.
    Trumbo sah aus den Augenwinkeln, daß Will Bryant sich gerade über das Loch beugte, das Handtuch angewidert vor sich ausgestreckt. Gus Roo hatte sich auf einen Lavabrocken gesetzt und den Kopf in den Händen vergraben.
    »Überlegen Sie doch nur mal«, sagte Trumbo und legte einen Arm um Sato, um ihn wieder zur Karte zu ziehen. Er konnte spüren, wie die Haut des angewiderten japanischen Wirtschaftsmagnaten wegen dieses persönlichen Übergriffs zuckte. »Ich meine, planieren Sie das ganze Gelände östlich des Platzes hier... sehen Sie?... pflanzen Sie Bäume und bauen Sie Lagunen, wie wir das drüben auf der Westseite gemacht haben... und was glauben Sie, was Sie dann pro Appartement verlangen können, Hiroshe? Zwei Millionen?«
    »Byron«, mischte Bobby Tanaka sich ein, »ich denke, wir...«
    »Klappe«, knurrte Trumbo. Sato blickte unglücklich auf die Karte, sein Körper völlig verkrampft, um Trumbos Umarmung zu entkommen. Trumbo schaute über die Schulter und sah, wie Bill Bryant mit dem Handtuch zwischen den a‘a -Blöcken verschwand.
    »He«, sagte Trumbo, »war nur etwas, was ich mir endlich von der Seele reden mußte. Okay, laßt uns weiterspielen.« Er warf Tanaka einen bösen Blick zu. »Sie haben ganz schön lange gebraucht, um aufs Grün zu kommen, was?«
    Inazo Ono sagte etwas zu seinem Boß. »Ich habe vorgeschlagen, daß Mr. Sato als nächstes puttet«, übersetzte er.
    Trumbo nickte. Er hatte die japanischen Wörter für »Ausländer« und »verrückt« herausgehört. Aber es war ihm scheißegal. Hinter den Palmen und den Lavabrocken drangen leise Würgelaute hervor.
    Sato ging in die Hocke und nahm über seinen Putter Maß. Trumbo sah Will Bryant hinter den Felsen vorkommen. Niemand sonst schien es zu bemerken. Wie durch ein Wunder versenkte Sato seinen Ball über die Neun-Meter-Distanz beim ersten Anlauf im Loch. Alle klatschten Beifall, mit Ausnahme von Gus Roo, der immer noch dasaß und sich den Kopf hielt.
    Auf dem Weg zu den Wagen und dem fünfzehnten Loch drängte Bryant sich im Gehen dicht an seinen Boß und flüsterte: »Dafür erwarte ich einen Bonus.«
     
     

Kapitel 9
    ... [in der polynesischen Kultur] herrschte ein binäres Weltbild vor, in dem Kategorien in Opposition zueinander standen. Am weitesten verbreitet und am einflußreichsten war hierbei die Mann-Frau-Dichotomie, bei der »männliche« Eigenschaften das Gute, Stärke und Licht repräsentierten, während die »weiblichen« Eigenschaften zumeist als schwach, gefährlich und dunkel galten (aber paradoxerweise auch essentiell als lebensspendend).
     
    William Ellis, Polynesische Studien
     
     
    Nach dem Mittagessen hatten Eleanor, Cordie und Paul Kukali sich zu einem gemütlichen Spaziergang zum Petroglyphenfeld aufgemacht. Der Joggingpfad zog sich wie ein glattes Band, das man auf einem felsigen Strand ausgebreitet hatte, durch die a’a- Blöcke. Zu ihrer Rechten waren die Ozeanklippen; zu ihrer Linken die Palmen und die Wassersprenkler und die grüne Opulenz des südlicheren Golfplatzes. Eleanor konnte die gelegentlichen Ausrufe der Golfer hören, aber davon abgesehen war alles still bis auf den Wind und die Wellen.
    »Als

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