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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Handschlag besiegelt. Ich ging auf mein Zimmer, packte und zog mir meine robustesten Stiefel und meinen festesten Reitrock an. Mr. Clemens und Reverend Haymark ahnen es noch nicht, aber ich werde sie an die Kona-Küste begleiten.
     
    Sato und sein Gefolge zogen sich nach dem endlosen Dinner in ihre Suiten zurück, und um 22 Uhr 30 hatte Byron Trumbo endlich Zeit, sich um seine privaten Katastrophen zu kümmern. Er und Will Bryant fuhren mit dem Aufzug hoch zur Suite seiner Frau und ihres Anwalts an der Nordseite der Big Hale. Vor der Suite faßte Trumbo Will noch einmal am Arm. »Fünf Minuten. Nicht eine verdammte Minute länger. Es muß irgendein Notfall sein... ist mir egal, was Sie sich ausdenken. Fünf Minuten.« Will Bryant nickte und verschwand hinter den Topfpalmen.
    Trumbo klingelte an der Suite und setzte das freundlichste Gesicht auf, zu dem er an diesem Abend noch imstande war. Myron Koestler öffnete die Tür. Das krause graue Haar des Anwalts war wie üblich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und er trug einen dicken Frotteebademantel mit dem aufgestickten Wappen des Mauna-Pele-Vulkans. In der Hand hielt er ein ziemlich volles Glas, offenkundig Scotch.
    Trumbo ließ sein gezwungenes Strahlen augenblicklich erlöschen. »Na, fühlen Sie sich schon wie zu Hause, Myron? Haben Sie und Caitlin schon den Whirlpool ausprobiert?«
    Der Anwalt lächelte verkniffen. »Sie hat auf Sie gewartet.«
    »Ja«, sagte Trumbo und marschierte in die Suite. Im Innern war alles schimmerndes Leder und Chintz unter verborgenen Spots. Die Marmorfliesen und die weichen Perserteppiche schienen ein eigenes Licht abzustrahlen. Der Sturm ließ die langen Gardinen der deckenhohen Fenster entlang der Westwand wallen. Trumbo konnte den Regen hören und ihn über den Duft von Sandelholz und Politur riechen. »Wo ist sie?«
    »Auf der Terrasse.«
    Sehr zu Trumbos Mißfallen folgte der Anwalt ihm hinaus auf die überdachte lanai. Bei Tag hatte man von hier einen Ausblick über die Hänge des Mauna Loa und den weißen Gipfel des Mauna Kea dahinter. Heute abend sah man nur die Wipfel der windgepeitschten Palmen, gelegentlich beleuchtet von gleißenden Blitzen.
    Caitlin Sommersby Trumbo trug ebenfalls einen Mauna-Pele-Bademantel und hielt ein Glas in der Hand. Wodka pur auf Eis, wie Trumbo ohne hinzusehen wußte. Sie rekelte sich auf der Chaiselongue, die Füße hoch, ein Bein ausgestreckt, so daß man ein gutes Stück des unnatürlich glatten Schenkels sehen konnte. Die Leselampe neben ihr ließ Lichtblitze auf ihrem langen honigblonden Haar tanzen. In Trumbo regten sich die alten Gefühle, die ihn einst dazu veranlaßt hatten, sie zu heiraten... das und die Tatsache, daß sie mehrere hundert Millionen Dollar schwer war. Zu schade, daß sie ein solches Miststück war.
    »Cait«, sagte er. »Schön, dich zu sehen.«
    Einen Moment lang starrte sie ihn nur an. Er hatte immer geglaubt, ihre Augen wären kornblumenblau; jetzt wußte er, daß sie eisblau waren. »Du hast mich warten lassen«, bemerkte sie schließlich. Trumbo war es nie gelungen, diesen Tonfall zu analysieren: Er war teils schmollende Debütantin, teils Daddys verwöhnter Liebling, teils Eiskönigin und teils unerbittliche Geschäftsfrau. Aber hundert Prozent Miststück.
    »Ich hatte zu tun«, erwiderte Trumbo und hörte, daß seine eigene Stimme automatisch wieder in die alte gehässige Trotzigkeit verfiel.
    Caitlin Sommersby Trumbo schnaubte durch ihre feingeschnittene Nase.
    Bevor sie wieder den Mund aufmachen konnte, versuchte Trumbo, die Initiative zu ergreifen. »Du weißt, daß du gegen die Trennungsvereinbarungen verstößt, indem du hier auftauchst.«
    Ihre Augen blitzten. »Du weißt, daß das nicht stimmt. Das hier ist keiner deiner Wohnsitze. Es ist eine Immobilie. Und ein Hotel.«
    Trumbo schmunzelte. »Und mit Myron hier...« Er deutete mit einem Nicken auf den Anwalt, der sich behaglich im Liegestuhl lümmelte. »Du solltest besser vorsichtig sein, Cait. Ich könnte in den Schlafzimmern Videokameras installiert haben.«
    Sie reckte ihr Kinn hoch. »Das würde ich dir durchaus zutrauen.« Sie sah zu ihrem Anwalt. »Big T hier hat das Zuschauen immer mehr Spaß gemacht als das Selbsttun.«
    Trumbo bemerkte, daß er mit den Zähnen knirschte. »Was willst du?«
    »Du weißt, was ich will.«
    »Die kannst du nicht haben«, gab Trumbo zurück, »die sind angewachsen.«
    »Ich will das Mauna Pele.«
    »Das kannst du ebensowenig haben.«
    Sie hob das Kinn noch

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