Die Feuer von Eden
höher. »Wir haben dir ein faires Angebot gemacht.«
Trumbo lachte. »Cait, Cait, Cait... ich habe mehr als achtzig Millionen Dollar nur in die Scheiß gartenarchitektur gesteckt.«
»Wag es ja nicht, mir gegenüber ausfallend zu werden.«
Koestler räusperte sich. »Wenn ich etwas vorschlagen dürfte...«
»Halten Sie den Mund, Koestler«, knurrte Trumbo.
»Halt den Mund, Myron«, sagte Caitlin.
Der Anwalt ließ sich wieder auf seinem Liegestuhl zurücksinken und trank seinen Scotch.
»Hör zu, Cait«, sagte Trumbo und versuchte es noch mal ganz in Ruhe. »Ich weiß, warum du hier bist, aber es ist wirklich gegen deine eigenen Interessen. Du solltest lieber warten, bis ich den Laden an die Japse verscherbelt habe und dir deinen Blutgeldanteil davon holen, statt zu versuchen, das Pele jetzt zu Ausverkaufspreisen zu kriegen.«
Seine Exfrau trank einen Schluck Wodka und musterte Trumbo über den Rand ihres Glases. »Ich will das Mauna Pele.«
»Warum? Du bist nie hiergewesen. Es ist ja nicht so, als ob du irgendeine sentimentale Beziehung dazu hättest. Und du weißt so gut wie ich, daß der Laden ein verdammtes Faß ohne Boden ist.«
»Ich will es haben«, erklärte Caitlin Sommersby Trumbo in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ. »Wenn du es mir verkaufst, dann bekommst du was dafür. Wenn du es nicht losschlagen kannst, dann kriege ich es aufgrund der Scheidungsvereinbarungen vielleicht am Ende sowieso.«
Wieder lachte Trumbo, doch diesmal klang es hohler. »Du wirst es niemals bekommen. Eher würde ich den verdammten Kasten abfackeln. Und ich werde ihn losschlagen.«
Caitlin lächelte lieblich. »Weiß dein Mr. Sato über all die Leute Bescheid, die hier in der letzten Zeit ermordet wurden?«
»Verschwunden sind«, korrigierte Trumbo.
»Sechs Morde«, gurrte sie. »Hier ist es gefährlicher als im Central Park bei Nacht. Und ich glaube nicht, daß dein Mr. Sato oder irgendeiner seiner Investoren den Central Park kaufen würden.«
»Halt dich von Sato fern...«, setzte Trumbo an, überrascht, daß er mit zusammengebissenen Zähnen überhaupt sprechen konnte.
»Oder was, T?«
»Oder du wirst herausfinden, wie gefährlich das Mauna Pele sein kann...«
»Das habe ich gehört!« rief Koestler und sprang auf. Sein Bademantel öffnete sich ein Stück, und man konnte seine behaarten Beine sehen. »Das war eine Drohung. Ich war Zeuge.«
»Das war eine Warnung«, erklärte Trumbo. Er drehte sich zu dem pferdeschwänzigen Anwalt um und zeigte mit dem fleischigen Finger auf ihn wie mit einem Revolver. »Und Sie warne ich... dieses Hotel könnte Gefahren bergen. Es gehen hier ein paar komische Dinge vor. Ich habe Leibwächter für Sato und seine Leute abgestellt, aber ich kann keine für unerwartete Besucher erübrigen.«
»Schon wieder eine Drohung«, ereiferte sich Koestler. »Wir können damit vor Gericht gehen und...«
»Halt den Mund, Myron«, sagte Caitlin. Sie richtete ihren eisblauen Blick auf Trumbo. »Du willst also nicht verkaufen?«
Trumbo erwiderte ihren Blick ebenso durchdringend. »Cait, es gab eine Zeit, da hätte ich dir das Mauna Pele geschenkt. Zum Teufel, Weihnachten vor drei Jahren hätte ich es wirklich fast getan... Jetzt würde ich es dir nicht einmal mehr geben, wenn mein Haar in Flammen stünde und es der einzige Weg wäre, um es zu löschen.«
Es klingelte an der Tür. Koestler ging hin und machte auf. »Boß«, sagte Will Bryant und streckte Trumbo ein Handy hin. »Tut mir leid, Sie zu stören, aber Dr. Hastings vom Vulkanobservatorium ist am Apparat. Er sagt, der Lavastrom vom Mauna Loa fließt nicht so weit südlich, wie sie vorausberechnet hatten. Er sagt, der Strom folge den alten Grabenzonen, auf das Mauna Pele zu.«
Trumbo seufzte. »Ich nehme den Anruf draußen entgegen.« Er zeigte mit dem Finger auf Cait. »Ich meine es ernst, wenn ich sage: Versau mir diesen Deal nicht.«
Sie stellte ihr leeres Glas ab und bedachte Trumbo mit einem Blick, bei dem Wasserstoff gefroren wäre. »Und ich meine es ernst, wenn ich sage, daß ich das Mauna Pele bekommen werde.«
Trumbo drehte sich auf dem Absatz um und ging mit Will Bryant hinaus. Im Fahrstuhl nach unten warf er einen Blick auf seine Uhr. »Bicki wird in der Baubude sitzen und bis zum Morgengrauen in die Glotze starren, aber ich muß mich um Maya kümmern, bevor sie sich noch auf die Suche nach mir macht.« Er schaute seinen Privatsekretär an. »Die Lava fließt auf das Mauna Pele zu? Ich sagte, ein Notfall,
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