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Die Feuerbraut

Titel: Die Feuerbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Geschlecht stehen. Sollte er sich in ihr jedoch täuschen, würde er sie nicht enttäuschen.

XIX.
    Fabian traf Ehrentraud nicht in dem Raum an und blieb verwirrt stehen. Noch während er überlegte, ob er nicht besser wieder gehen sollte, vernahm er einen leisen Ruf.
    »Fabian, bist du es?«
    Die Stimme kam unzweifelhaft aus der Schlafkammer. Fabian trat auf die Tür zu, öffnete sie vorsichtig und steckte den Kopf ins Zimmer. Es war so dunkel, dass er die junge Frau nur als Schattenriss erkennen konnte.
    »Verzeih, aber das Licht macht mir Kopfschmerzen«, erklärte Ehrentraud, deren Herz zu rasen begann. Sie fühlte sich hilflos und kämpfte mit der Angst, Fabian würde ebenso brutal über sie herfallen wie die Schweden.
    »Komm doch herein!« Es kostete sie Überwindung, diese drei Worte auszusprechen.
    Fabian wusste nicht, wie er zu dieser Situation stehen sollte. Zögernd trat er ein und schloss die Tür hinter sich.
    Seine Zurückhaltung verlieh Ehrentraud den Mut, auf ihrem Weg weiterzugehen. »Ich danke dir, dass du gekommen bist, Fabian. Sonst bin ich immer so allein und habe keinen Menschen, dem etwas an mir liegt.«
    »So dürft Ihr nicht sprechen. Fräulein Johanna ist sehr um Euch besorgt, ebenso Frau Helene.« Fabian kam näher auf sie zu und sah ihr blasses Gesicht wie einen verschwommenen Fleck vor sich. Er verbeugte sich, stolperte dabei über ein Fußbänkchen, das er im Dunkeln nicht bemerkt hatte, und fing sich erst, als er halb auf Ehrentraud lag.
    »Verzeiht, das wollte ich nicht!«, entfuhr es ihm, noch bevor er merkte, dass diese auf dem Rand ihres Bettes Platz genommen hatte und nicht mehr trug als ein dünnes Hemd. Er roch den Duft ihres Körpers, der ihn an die Hure Gerda erinnerte, und bei diesem Gedanken schoss ihm das Blut in die Lenden.
    Wie von selbst glitt seine Hand über ihren Körper. Ehrentraud sagte nichts und machte auch keine Bewegung, ihn abzuwehren, sondern lenkte den Griff an ihren Busen geschickt ab, so dass seine Finger weiter nach unten wanderten. Als seine Hand über eine mit feinem Flaum bedeckte Stelle glitt, begriff er, dass sie ihr Hemd hochgezogen hatte, so als wollte sie sich für ihn bereitlegen.
    Nun tastete er weiter und stellte fest, dass Ehrentraud an der bewussten Stelle nicht anders beschaffen war als Gerda. Dann richtete er sich auf, um sich die Kleidung vom Leib zu streifen.
    Ehrentraud, die bislang stumm geblieben war, stieß einen enttäuschten Laut aus, weil sie fürchtete, er würde sie verschmähen. Doch im nächsten Moment spürte sie, wie er ihr über die Oberschenkel strich und sie ein wenig anhob.
    Fabian wurde von seiner Leidenschaft übermannt und biss die Zähne zusammen. Da die junge Frau das Opfer schlimmer Schurken geworden war, durfte er sie nicht auf eine ähnlich wilde Weise nehmen. Vorsichtig legte er sie zurecht und drang sachte in sie ein.
    Als Ehrentraud spürte, wie ihre empfindlichste Stelle geöffnet wurde, erfasste sie noch einmal der Alptraum, den sie während ihrer Flucht erlebt hatte, und sie musste an sich halten, um nicht gellend zu schreien. Doch es war ganz anders als damals. Sie empfand keinen Schmerz, sondern beginnende Lust.
    Fabian bemerkte, dass sie sich ihm leicht entgegenwölbte, und machte sich ans Werk. Unter ihm stieß Ehrentraud einen Ruf aus, der ein gewisses Erschrecken über sich selbst, aber auch Anfeuerung für den jungen Mann ausdrückte. Sie umklammerte ihn mit beiden Armen und gab sich ganz den Gefühlen hin, die sie wie eine Woge mit sich nahmen.
    Weder Ehrentraud noch Fabian hatten die Riegel vorgelegt, und in ihrer Ekstase bemerkten sie nicht, dass die Schlafzimmertür geöffnet wurde und Irmela eintrat. Diese hatte ebenfalls wach gelegen und Ehrentraud fragen wollen, ob sie ihr nicht ein wenig von der Medizin gegen die Schlaflosigkeit abgeben könne. Als sie Ehrentrauds Ausruf und ihr Stöhnen gehört hatte, war sie erschrocken ins Zimmer getreten, weil sie annahm, dem Mädchen wäre etwas zugestoßen, und prallte nun zurück. Ihre Augen waren besser als die der meisten Menschen, daher erkannte sie, was sich hier abspielte. Da Ehrentraud aus ihrem Hass gegen Männer keinen Hehl gemacht hatte, glaubte Irmela zunächst, sie würde vergewaltigt. Doch während sie den düsteren Raum nach einer Waffe absuchte, mit der sie Ehrentraud beistehen konnte, vernahm sie deren Gestammel.
    »O Fabian! Bei Gott, du bist wundervoll! Ich schmelze dahin …«
    Diese Worte schmerzten Irmela stärker als eine heftige

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