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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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seinem Tabakvorrat verkauft. Der Rauch war bitter und ließ die Weichheit des Bessareiner Apfeltabaks vermissen, den ich so lieb gewonnen hatte, aber es beruhigte mich, dort am Bug zu stehen und zuzuschauen, wie der Wind den Rauch verwehte.

21. Aldar
     
    Wir hatten günstigen Wind, und Elgata ließ jeden Fetzen Segel setzen, dennoch dauerte es fast zwei Tage, bis am Abend die Küste von Aldane zu sehen war.
    »Das war eine Rekordfahrt«, meinte Mendell, der sich auf dem Achterdeck zu mir gesellt hatte, während die Sonne unterging. »Ein neues Schiff, glatte Planken … Es ist eine Freude, sie so über das Wasser fliegen zu sehen.«
    Er trat neben mich und stützte seine Hände auf die Reling. Dort, wo er stand, war das Holz hell, fast weiß, der Schiffszimmermann hatte gute Arbeit geleistet. Ich erinnerte mich daran, wie der Steuermann mich angesehen hatte, als er hier durch die Bresche ins Meer geschlittert war.
    »Miran ist gerade gestorben«, teilte er mir mit. Damit waren es jetzt nur noch zwei, die Devon in Aldar zu retten hoffte, einer der anderen war schon letzte Nacht gestorben. Ich hielt mich fern vom Krankenquartier, vermied sogar die Stelle auf Deck, unter der es sich befand. Ich sagte nichts dazu.
    »Ich bin seit meinem elften Lebensjahr bei den Seeschlangen«, sprach Mendell weiter. »In dieser Zeit habe ich zu viele Menschen sterben sehen. Manchmal dachte ich auch, dass es nicht so sein sollte, dass ich lebe und andere nicht.« Er lachte freudlos. »Sechsmal war ich an einem Seegefecht beteiligt, zweimal haben wir geentert, einmal wurden wir geentert. Mein erstes Schiff, die alte Handirs Schwert, ging in einem Wintersturm unter. Ich rettete mich mit zwei anderen. Wir hatten Glück, denn ein Fischer holte uns fast sofort aus dem Wasser. Einer meiner Kameraden war unbemerkt gestorben, der andere verlor zwei Finger und alle seine Zehen, sie waren ihm erfroren. Die einzige Verletzung, die ich mir in all den Jahren zuzog, bestand darin, dass ich mir den Finger brach, als ich als Schwertkadett betrunken versuchte, auf das Schiff zurückzukehren, und der Bordwache vor die Füße fiel.« Er schaute nach oben, dorthin, wo die Nacht bereits aufzog und die fernen Gestirne zu funkeln begannen. »Ist Soltar ungerecht, weil er mich leben lässt? Oder erhört er nur die Gebete meines Eheweibs und meiner Tochter, die jeden Tag in seinem Tempel für meine Rückkehr beten?«
    »Einer seiner Priester meinte zu mir, dass der Gott nimmt, was er nehmen muss«, entgegnete ich nachdenklich. »Warum der Gott überhaupt etwas muss, hat mir der Priester jedoch nicht erklärt.«
    »Auch Götter werden Regeln haben«, meinte Mendell.
    »Könnt Ihr mir etwas über Aldane berichten?«, fragte ich, weil ich nicht weiter über Soltar nachdenken wollte. Er hatte lange genug mein Denken beherrscht, und ich wollte mich nicht wieder auf den gleichen alten Pfad begeben. Ich war frei von ihm, egal was Devon dachte.
    »Aldane.« Mendell seufzte leise. »Es ist ein Ort, den unser Kapitän nur ungern ansteuert. Wir besitzen nur noch einen kleinen Flottenstützpunkt in Aldar, der Kronstadt des Landes. Das Königreich hat seine eigene Flotte und ist stolz darauf. Mit Recht, denn nach der unseren ist es die größte Flotte in den sieben Reichen. Aber obwohl Aldane von allen Reichen unser wichtigster Verbündeter ist, gibt es viele Spannungen. Vor fast sieben Jahren starb die Königin von Aldane bei einem Reitunfall. Seitdem ist ihr Bruder, Herzog Haltar von Bergen, Regent für den Prinzen Tamin, bis der seine zwei Dutzend Jahre erreicht hat und gekrönt werden kann. Was in wenigen Monaten der Fall sein wird.«
    »Zwei Dutzend Jahre ist spät für eine Krönung«, sagte ich verwundert. »Meine Königin übernahm die Krone schon mit weniger als einem Dutzend.«
    »In Aldane ist alles etwas anders«, meinte Mendell. »Der Herzog ist ein fähiger Regent. Außerdem berät er sich in allen Dingen mit dem Prinzen. Tamin ist der Herrscher von Aldane, nur trägt er noch keine Krone.«
    »Ist das Land unruhig?«, fragte ich. »Besteht Gefahr, dass jemand anders nach der Krone greift? Ihr schaut so grimmig drein.«
    »Nein, nach dem Prinzen wäre der Herzog selbst wieder der Thronerbe, dann dessen Kinder. Er hat zwei. Sie haben schon verlauten lassen, dass sie froh wären, wenn Tamin endlich die Krone trägt.«
    »Das haben schon andere gesagt.«
    »Das mag sein«, gab Mendell zu. »Aber man scheint es ihnen zu glauben. Wichtiger ist, dass der Baron,

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