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Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition)

Titel: Die Feuerinseln: Das Geheimnis von Askir 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Ein Lanzenmajor namens Wendis führt hier das Kommando. Ihr seid keine Seeschlange, aber es wäre dennoch angebracht, Euch ihm vorzustellen. Soll ich ihm sagen, dass Ihr ihn zur dritten Glocke aufsuchen werdet?«
    »Tut das«, sagte ich. Es war jetzt knapp nach der ersten Glocke, also hatte ich noch fast sechs Kerzen bis zur dritten. Ich sollte bis dahin wieder zurück sein, vielleicht fand sich sogar noch die Zeit, ein wenig zu schlafen.

22. Das Haus Borons
     
    Devon war nicht begeistert, als ich an ihn herantrat. »Ich meinte es ernst, General, bitte haltet Abstand von den Verwundeten.«
    »Ich beabsichtige, Euch zum Tempel des Boron zu begleiten«, erklärte ich ihm, und er blinzelte überrascht. »Ich war zwar schon länger nicht mehr im Haus des Gottes, aber es ist nicht das erste Mal, und es wird auch nicht das letzte Mal sein. Aber ich werde Abstand halten.«
    »Ihr fürchtet ihn nicht?«
    »Wen? Boron? Nein. Denkt Ihr wahrhaftig noch immer, ich sei ein Nekromant?«
    »Was schert es Euch, was ich denke, Ser?«, fragte er schicksalsergeben. »Man hat anderweitig entschieden. Aber ich sah, was ich sah, und Eure Heilung ist mehr als unnatürlich verlaufen.«
    »Ich kann es auch nicht erklären, aber wenn ich vor Boron stehe, sollte das nicht Beweis genug sein, dass ich nicht der Finsternis verfallen bin?«
    »Das wird sich zeigen, wenn ich Euch dort stehen sehe, Ser«, antwortete er. »Bis dahin … haltet Abstand.«
    Ich seufzte. »Dort kommt die Eskorte, Devon. Bringt Eure Leute zum Tempel, ich werde mit gebotenem Abstand folgen.«
    Je zwei Seeschlangen trugen die Bahren, die Eskorte selbst bestand aber aus Bullen der Fünften Legion in ihren schweren Harnischen. Sie salutierten vor dem Schiffsarzt, aber ich sah ihre neugierigen Blicke zu mir hinüberschweifen. Der Anführer der Tenet, ein Stabskorporal, stutzte sichtbar, als er die Zahl Zwei auf meinem rechten Ärmel sah. Wie bei den anderen Bullen auch erkannte ich seinen Namen in feinen, glühenden Linien auf dem Brustpanzer, der Mann hieß Bernik. Devon sagte etwas zu ihm und nickte, dann eilte der Stabskorporal zu mir und salutierte.
    »Ser, Stabskorporal Bernik, Ser. Bitte um Erlaubnis, Euch geleiten zu dürfen, Ser!«
    Ich erwiderte den Salut. Es war das erste Mal, dass ich das tat, und es fühlte sich seltsam an. Ich hoffte nur, es richtig getroffen zu haben. Wenn ihm etwas daran auffiel, dann hatte der junge Mann genügend Taktgefühl, es nicht zu zeigen.
    »Erlaubnis erteilt«, antwortete ich. »Aber warum bleibt Ihr nicht bei der Eskorte?«
    »Stabssoldat Mannis wird die Eskorte führen, er braucht die Übung, Ser!«
    »Und Ihr wollt sichergehen, dass ich mich nicht aus Versehen verlaufe?«, fragte ich lächelnd.
    Bernik sah mich an und erlaubte sich ebenfalls ein feines Lächeln. »Aye, Ser!«
    Die zehn Mann starke Eskorte schien mir ein wenig aufwendig für die ruhigen nächtlichen Straßen der Hauptstadt eines verbündeten Reichs, aber ich sagte nichts und folgte. Schnell kamen wir nicht voran, denn die Träger gaben sich Mühe, ihre verwundeten Kameraden nicht zu sehr zu erschüttern, also hatte ich Muße, diese Tenet des Fünften Bullen zu beobachten. Sie waren unterschiedlich ausgerüstet, vier von ihnen trugen zusätzlich zu ihrem Langschwert und dem Schild auf ihrem Rücken auch noch eine Armbrust, zwei trugen Hellebarden, nur vier waren so bewaffnet, wie ich es erwartet hatte, mit den schweren Bidenhändern, die sie scheinbar bequem auf ihrer linken Schulter trugen.
    Wir marschierten den Hafenstreifen entlang, bis wir an eine breitere Straße kamen, die hoch zur Kronburg führte. In die bogen wir ein, aber wir kamen nicht allzu weit, bis sich uns fünf Männer in prächtig verzierten, schweren Rüstungen in den Weg stellten.
    »Im Namen des Prinzen, halt!«, rief einer der aldanischen Soldaten und hob herrisch die Hand. »Was begehrt Ihr, Soldat?« Der Mann war hochgewachsen und trug einen prächtig gesäumten tiefroten Mantel aus feinstem Samt, und die Gravuren auf seiner Brustplatte waren mit Gold unterlegt. Allein schon sein Schwert war ein Vermögen wert.
    Einer der Bullen, wohl Stabssoldat Mannis, trat vor und salutierte vor dem Mann. Bernik neben mir schien bereit, ebenfalls nach vorn zu gehen, doch er wartete ab.
    »Ser, wir bringen zwei schwerverwundete Kameraden zum Tempel des Boron, um dort die Gnade einer Heilung für sie zu erbitten.«
    »Warum diese Eskorte? Ihr seid in Aldar, erwartet Ihr, überfallen zu werden?«
    »Nein,

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